Japanische Kunst und Kultur

Bernhard Peter
Takahashi (Präf. Okayama), Handelshaus der Familie Ikegami

Weiter zum Fluß hin liegen in der Altstadt die Häuser der Bürger, Händler und Handwerker. Dieser Stadtteil wird Honmachi genannt, und die zentrale Verkehrsachse hindurch ist die Honmachi-dori, die beiderseits von alten Kaufmannshäusern gesäumt wird. Diese Straße war die Keimzelle der sich herausbildenden Burgstadt und die erste und älteste Straße der Stadt Takahashi. Dort befindet sich auch das Ikegami-Haus, ein als Museum zu besichtigendes Haus einer ehemaligen Händlerfamilie (Adresse: 94 Honmachi, Takahashi, Okayama 716-0011). Hier lebte seit der Zeit des achten Shoguns, Tokugawa Yoshimune, eine wohlhabende Kaufmannsfamilie, die erst während der Kyoho-Ära ein Kurzwarengroßhandelsgeschäft namens Tachibana führte, später in das Geldwechselgeschäft und mit einem eigenen Boot auch in den Flußtransport einstieg. Danach wechselte die Familie erneut den Geschäftszweig und machte ab 1909 unter dem achten Familienoberhaupt Ikegami Choemon mit der Herstellung und dem Verkauf von Sojasauce ein Vermögen. Die Familie Ikegami stieg zu einer der führenden Kaufmannsfamilien der Stadt Takahashi auf. 1961 schloß die Firma. Das historische Haus ist Meiji-zeitlich und wurde nach dem Großen Tenpo-Brand im Jahre 1898 vom Familienoberhaupt der 7. Generation erbaut. Während der Taisho-Zeit wurden Teile des Hauses renoviert. Seit 2012 ist das aus dem ehemaligen Handelsgebäude zur Straße hin, wo die Geschäfte im Büro abgeschlossen wurden, einem Museum, einem Garten und einer Sojasaucenfabrik bestehende Anwesen für die Öffentlichkeit zugänglich und kann kostenlos besichtigt werden; es ist ein schöner Ort, um hier eine Pause einzulegen und das Flair des alten Anwesens zu genießen. Die Parzelle ist straßenseitig ca. 15 m breit, erstreckt sich aber 45 m nach hinten. Die Gebäude umschließen wie ein breites U einen 23 m langen und 7 m breiten Gartenbereich.

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