Bernhard
Peter
Shah-i
Sinda - eine Straße voller Mausoleen in Samarqand
Shah
Arab Mausoleum
Andere Namen: Mausoleum von
1361, Qutluq Aqa-Mausoleum, im "Pander": Nr. 15 im
Grundriß
Erbauungszeit 1361
Das Shah Arab-Mausoleum ist eines der ältesten. Zusammen mit
zwei anderen Mausoleen bildet es einen kleinen Platz im obersten
Bereich der Gräberstraße hinter dem dritten Torbau. Für wen es
war, läßt sich nicht mit Gewißheit sagen, aber der Baumeister
ist uns bekannt: Meister Fachr-i Ali aus Samarqand. Er hat
außerdem noch das benachbarte Mausoleum des Khodja Ahmad erbaut.
Außen besticht die Gestaltung durch das schlanke Portal,
lyra-förmige Kapitelle der Ecksäulen und durch ein exquisites
Stalaktitengewölbe über der Tür. Um diese läuft ein
Schriftband mit eigenwillig schwungvollen Duktus. Der Iwan ist
insgesamt gerahmt von sieben Bändern mit plastisch reliefierten
Kacheln, davon eines mit Schrift, eines geometrisch/arabesk,
eines ganz arabesk, drei rein geometrisch und ein schmales
arabesk. Links ist auf dem breiten plastischen Arabeskenband noch
mal Schrift aufgelegt, an den restaurierten Stellen ließ es sich
nicht mehr rekonstruieren. Damit ist die plastisch reliefierte
Kachel das Haupt-Dekorationselement. Der Sockel hat Felder mit
polychromen einfachen Mosaiken. Über der Tür ist ein
quadratisches Feld mit im Quadrat angeordneten Kufi mit der Sure
112, al-Ichlas: "Bismillahi-rahmani-rahim. Qul huwa-llahu
ahad. Allahu samad. Lam jalid wa lam julad wa lam jaku-llahu
kufuan ahad." - "Im Namen Gottes, des Barmherzigen, des
Gnädigen. Sprich: Er ist Gott, ein Einziger. Gott ist der
Absolute. Er zeugt nicht und ist nicht gezeugt worden, und keiner
ist ihm ebenbürtig." Innen ruht die Kuppel auf 4 Trompen
mit Muqarnas, nur in einer Ecke sind Spuren des keramischen
Dekors erhalten, daraus wurde die komplette Zone im Übergang
zwischen Viereck und Achteck rekonstruiert. Darüber und darunter
ist der Innenraum mangels Hinweisen auf die alte Ausgestaltung
weiß gekalkt. Cuerda-Seca-Technik oder geschnittene Mosaiken
sucht man an diesem Mauloleum vergeblich, denn hier herrscht die
plastische Keramik und das einfach geometrische Mosaik vor.
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