Bernhard Peter
Galerie: Photos schöner alter Wappen Nr. 909
Bamberg - Bischofstadt und Bürgerstadt

Burg Altenburg über Bamberg: Südliche Ringmauer

Die Altenburg ist eine Höhenburg westlich Bambergs, deren Bergfried als markante Landmarke weit ins umliegende Frankenland blickt. Erstmalig wurde diese Burg schon 1109 urkundlich erwähnt. Damals wurde sie vom Bischof an das Kollegiatsstift St. Jakob gegeben, kam aber 1251 an den Bischof zurück. Von 1305 bis 1553 war die Burg zweite Residenz der Fürstbischöfe, und viele Fürstbischöfe dieser Zeit haben ihre baulichen Spuren an der Burg hinterlassen. Vor allem war die Burg auch sicherer Zufluchtsort, auch im Hinblick auf opponierende Bürgerschaft der Stadt Bamberg. Was wir heute hier sehen, täuscht. Es repräsentiert jedenfalls nicht das originale Aussehen der Burg. Original ist eigentlich nur der runde Bergfried von ca. 1250 ff. im unteren Teil und ca. 1400 ff. im eingezogenen oberen Teil und ein paar Mauern mit Mauertürmen vom Ende des 15. Jh. sowie der untere, spätgotische Teil des Torhauses mit späterem Aufbau. Was wir sehen, entspricht aber in seiner Ausdehnung der Anlage, wie sie im 15. Jh. bestand. Im Bauernkrieg wurde die Burg 1525 belagert, im Markgräflerkrieg 1553 belagert und nach der Übergabe an das markgräfliche Heer zerstört. 1554-1584 erfolgt teilweise Erneuerung. Im 18. Jh. vernichtete ein Erdrutsch Teile der Ostmauer. 1801 kaufte Adalbert Friedrich Marcus die Burg und baute sich das Torhaus als Wohnung aus. 1818 wurde von Anton von Grafenstein ein Verein zur Erhaltung der Burg gegründet. Dann begann man mit dem Aufbau der vom Markgräflerkrrieg zurückgebliebenen Ruinen. Der heutige Palas wurde von Gustav Häberle auf älteren Fundamenten romantisierend komplett neu errichtet. Die Burgkapelle ist ebenfalls ein neugotisches Werk des 19. Jh., birgt aber ältere Epitaphien, die hierher verbracht wurden. Auch die Südmauer, das Prachtstück des Beringes, wurde grundlegend restauriert. 1983-1988 wurde die Südmauer völlig restauriert, und 1990 wurden die Wehrgänge rechts und links der Amalienklause erstellt, vor allem zum Schutz der neu gefügten Mauer. Der Ostteil, schon durch einen Erdrutsch beschädigt, drohte weiter abzurutschen, die Stützmauer baute man nach hinten versetzt wieder auf, und Sichtbeton stützt nun den Hang.

Zwischen den Öffnungen des Wehrganges sind insgesamt vier Wappensteine bischöflicher Bauherren aus der Erbauungszeit der Burg eingemauert, von sehr unterschiedlichem Erhaltungszustand.

Dieses Wappen befindet sich oben an der Außenseite des südlichen Ringmauerabschnitts. Es stammt aus der Bauzeit und ist das Wappen des Bischofs Philipp von Henneberg (1475-1487). Das Wappen ist ohne Oberwappen abgebildet und geviert:

Dieses Wappen befindet sich ebenfalls oben an der Außenseite des südlichen Ringmauerabschnitts. Es stammt von 1490 und ist das Wappen des Bischofs Heinrich III. Groß von Trockau (1487-1501). Es ist ein zusammengestelltes Wappen ohne Oberwappen:

Auch dieses Wappen ist an der Außenseite des südlichen Ringmauerabschnitts zu finden. Es ist auf 1474 datiert und ist das Wappen des Bischofs Georg I. von Schaumberg (1459-1475). Es ist ein zusammengestelltes Wappen ohne Oberwappen:

Das vierte und letzte Wappen an der Außenseite des südlichen Ringmauerabschnitts ist auf 1518 datiert und ist das Wappen des Bischofs Georg III. Schenk von Limburg (1505-1522). Es ist ein geviertes Wappen ohne Oberwappen:

Literatur, Links und Quellen:
Siebmachers Wappenbücher
Anton P. Rahrbach, Reichsritter in Mainfranken. Zu Wappen und Geschichte fränkischer Adelsfamilien. Bauer & Raspe Verlag - Die Siebmacherschen Wappenbücher, die Familienwappen deutscher Landschaften und Regionen, Band 2, 2003, ISBN 3-87947-113-4
Schlösser und Burgen in Oberfranken, von Ruth Bach-Damaskinos, Peter Borowitz. Hofmann Verlag Nürnberg, ISBN 3-87191-212-3
Reclams Kunstführer Bayern

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