Bernhard
Peter
Onomichi
(Präf. Hiroshima): Komyo-ji
Tempel
Komyo-ji
Der Komyo-ji (Shojozan
Komyo-ji) bildet den Endpunkt einer der vielen gerade in die
Hänge führenden, steilen Straßen (Adresse: 2-8
Higashitsuchidocho, Onomichi). Wir sehen am Ende des den Hang
hochführenden Treppenweges (Tor mit großem Abstand auf halber
Höhe) eine Haupthalle (Hondo) aus dem Jahr 1747, rechts daneben
zurückgesetzt einen Hojo (Abtsquartier) aus dem Jahre 1732 und
noch weiter rechts einen Kuri (Küchenbau) aus der Zeit
1688-1703. Die wichtigen Gebäude stammen also allesamt aus der
mittleren Edo-Zeit, auch wenn der Tempel beträchtlich älter
ist. Nach einer alten Überlieferung wurde der Tempel als
Tendai-Tempel grgründet, in der Jowa-Ära (834-847) und von
Jikaku-Daishi Ennin. Der Tempel gehört jedoch heute zur
buddhistischen Richtung Jodo-shu, und dort zum Zweig Seizan
Zenrin-ji. Dieser Zweig wurde von Shoku (Shoukuu) gegründet,
einem Schüler des Jodo-shu-Gründers Honen. Der Haupttempel
dieser Richtung ist heute der Eikando (Zenrin-ji) in Kyoto. Der
Wechsel erfolgte in der späten Kamakura-Zeit, als im Februar
1336 General Ashikaga Takauji westwärts zog und einer seiner
Gefolgsleute, Dososokyo Shonin, sich im Komyo-ji aufhielt, um die
Bevölkerung zu beruhigen. Zusammen mit dem damaligen Priester
des Komyo-ji, Chikai, führte er den Tempel zu neuer Blüte und
verwandelte ihn in einen Tempel der Jodo-shu. Entsprechend wird
auch hier im Komyo-ji der Amida-Buddhismus gepflegt; er ist heute
ein Nembutsu-Seminar der Jodo-shu.
Dem Tempel gehören mehrere wichtige Kulturgüter: Der Priester Koa vom Tempel Kairyu-ji (Provinz Wakayama) schenkte dem Komyo-ji 1337 ein Portrait von Honen Shonin. Dieses ist als wichtiges Kulturgut der Präfektur Hiroshima eingestuft. Dem Tempel gehört ferner eine Senju Kannon, eine Darstellung der tausendarmigen Kannon (auch: Namiwake Kannon). Diese Figur ist eine Schenkung von Shimazui Jiro Sukenaga, dem zweitgeborenen Sohn von Miyachi Akemitsu, Daimyo auf Burg Yosaki auf der Insel Mukaishima. Die Familie spielte eine Rolle als Seekrieger in der Seto-Inland-See und förderte während der Muromachi-Zeit den Tempel. Seit 1899 ist die Figur als national wichtiges Kulturgut eingestuft. Während der frühen Edo-Zeit wurde der Tempel von der Mori-Familie (Mouri, als Tozama-Daimyo eingestuft) gefördert, die über Chugoku herrschten und eifrige Anhänger der Jodo-shu waren. Als Mori Terumoto nach Hagi in der Provinz Yamaguchi zog, wurde er von dem Priester des Komyo-ji, Ikkuu mit Namen, begleitet. Nachdem Toyotomi Hideyoshi 1588 die Meere zwangsbefriedete, wurden viele ehemalige Samuraikrieger arbeitslos und suchten sich eine neue Tätigkeit im Transportgeschäft. Der Komyo-ji wurde in der Edo-Zeit von etlichen bedeutenden Köpfen des Seehandels gefördert, darunter von Karatsu-ya, Ogon-ya, Sumi-ya, Ogurihara-ya und Iwashi-ya.
Auf dem Tempelgelände befindet sich das Grabdenkmal von Jinmaku Kyuugorou (4.6.1829-21.10.1903), einem der stärksten Sumo-Ringer, den Japan jemals hatte. Er war der 12. Yokozuna (höchster Rang) des Sports, der über 87 Kämpfe gewann, und der als Yokozuna immer gewann, der einzige, dem dies als Inhaber dieses angesehendsten Ranges gelang. Der Name des Ranges Yokozuna ist abgeleitet von dem Shimenawa-Seil, das solche Ringer um die Hüfte tragen und welches ihn quasi als etwas Heiliges markiert. Jinmaku verlor nur 5 Kämpfe, aber im Rang eines Maegashira (niedrigster der obersten 5 Ränge) und als Sekiwake (dritthöchster der obersten fünf Ränge). 1868 zog er sich aus dem aktiven Sport zurück.
Komyo-ji, Sanmon
Komyo-ji, Hondo
Komyo-ji, Hondo
Komyo-ji, gesammelte Steinmonumente
Komyo-ji, Shoro
Komyo-ji, Glocke und Kalligraphie-Tafel am Hondo
Komyo-ji, Hondo
Komyo-ji, Hondo
Komyo-ji, Hojo
Literatur,
Links und Quellen
Komyo-ji auf Google Maps: https://www.google.de/maps/@34.4081162,133.1977672,20.25z - https://www.google.de/maps/@34.4081162,133.1977672,98m/data=!3m1!1e3
Webseite des Tempels: https://www.onomichi-komyoji.com/ - Tempelgeschichte: https://www.onomichi-komyoji.com/about-e.html
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