Bernhard Peter
Galerie: Photos schöner alter Wappen Nr. 475
Memmelsdorf bei Bamberg: Schloß Seehof

Schloß Seehof - Teil (5): Haupttor und Wachthäuser

Das westliche Haupttor an der Bamberger Straße entstand als spätere Ergänzung des Ensembles unter Fürstbischof Friedrich Carl von Schönborn (1729-1746) in den Jahren 1737-1738. Der Entwurf stammt von Johann Jakob Michael Küchel, die Ausführung erfolgte wie bei der Orangerie durch Justus Heinrich Dientzenhofer. Die Einfahrt wird von zwei Wachthäusern flankiert und durch 6 Pfeiler aufgeteilt, zwischen denen sich geschwungene Gitter spannen. Küchel hat bei diesem Entwurf eine gewisse Nähe zu einem Vorbild des Architekten Hildebrandt gesucht, Göllersdorf bei Wien stand Pate. Friedrich Carl von Schönborn ließ den Schloßpark weiter ausbauen – im Barock war man ein Freund der großen Achsen, so stellte man durch einen Aushieb des dazwischen liegenden Hauptsmoorwaldes Schloß Seehof in den Blickpunkt des Bamberger Domberges – immerhin 10 km Distanz.

Auf den beiden mittleren, größeren Pfosten stehen zwei Löwen, die jeder einen Rocaille-Schild halten. Der optisch linke enthält das Wappen nicht des Erbauers dieser Anlage, sondern eines seiner Nachfolger, der den ganzen Park und so auch diese Toranlage mit Skulpturen bevölkern ließ: Adam Friedrich von Seinsheim (1757-1779)

Das Wappen von Fürstbischof Adam Friedrich von Seinsheim (1757-1779) ist schräggeviert mit geviertem Herzschild, der von einer vielzinkigen Rangkrone überhöht wird. Man beachte, daß die Schraffur des Steines schon den üblichen Schraffuren für die Farben entspricht. Über dem Schild die Kaiserkrone, darunter in einer kleinen Kartusche ein Fürstenhut. Schwert und Krummstab fehlen.

Der rechte Löwe mit dem Initialen-Schild, von einer Kaiserkrone überhöht (kaiserliches Hochstift Bamberg).

Position des Wappens

Literatur und Links:
Alexander von Reitzenstein, Herbert Brunner, Reclams Kunstführer Deutschland I, 2, Bayern Nord, Franken, Oberpfalz, 9. Auflage, Philipp Reclam Verlag Stuttgart, 1956, ISBN 3-15-010318-5, S. 282 ff.
Bayerische Schlösserverwaltung, Die fürstbischöfliche Sommerresidenz Marquardsburg oder Schloß Seehof, Kurzführer
http://www.portalkunstgeschichte.de/freizeit_reise/reiseberichte/3.php
Klaus Grewe: Die Kaskade von Schloß Seehof in Memmelsdorf und ihre aufwendige Wasserleitung. - In: Wasser im Barock. Mainz 2004. (Geschichte der Wasserversorgung; Bd. 6), S. 133-147.
Peter Kolb: Die Wappen der Würzburger Fürstbischöfe. Herausgegeben vom Bezirk Unterfranken, Freunde Mainfränkischer Kunst und Geschichte e.V. und Würzburger Diözesangeschichtsverein. Würzburg, 1974. 192 Seiten.
Michael Petzet, Emil Bauer: Schloß Seehof - Sommerresidenz der Bamberger Fürstbischöfe, Verlag Fränkischer Tag Bamberg 1995, ISBN 3-928648-17-9
http://www.schloss-seehof.de

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