Bernhard Peter
Galerie: Photos schöner alter Wappen Nr. 619
Neckarsteinach am Neckar

Die ev. Pfarrkirche in Neckarsteinach:
Epitaph für Hans Philipp Landschad von Steinach (gest. 1592)

Die beiden kinderlos verstorbenen Söhne des einst mächtigen und angesehenen pfälzischen Marschalls und Großhofmeisters, Hans Pleikart I. Landschad von Steinach, und der ebenfalls mit einem Epitaph vertreteten Anna Elisabeth von Helmstatt, Eberhard und Hans-Philipp, sind mit relativ kleinen Epitaphien vertreten, ganz im Osten des Hauptschiffes, einander gegenüberliegend an Süd- und Nordwand. An Hans Philipp Landschad von Steinach (gest. 1592) wird an der Südwand des Langhauses mit einem Epitaph aus hellem Sandstein erinnert, das nur 1,02 m hoch und 68 cm breit ist, ähnlich klein dimensioniert wie das seines Bruders. Hans Philipp Landschad von Steinach war zweimal verheiratet, in erster Ehe mit Anna von Hagen zur Motten und in zweiter Ehe mit Margarete Knebel von Katzenelnbogen. Er trat in kurpfälzische Dienste, wo er ab 1566 nachweisbar ist. Er war Amtmann in Bacharach und Böckelheim. 1569 und 1585 wird er als Faut zu Bretten erwähnt und 1588 als kurpfälzischer Rat und Dienstmann.

Das Zentralfeld trägt eine 15zeilige Kapitalis-Inschrift des Wortlauts: "ANNO DOMINI XCII DEN / XV SEPTEMBRIS ZV / NACHT VMB NEVN VHR / STARB DER EDEL VND / ERNVEST HANS PHILIP(P)S / LANDSCHAD VON VND / ZV STAINACH CHURF(ÜRSTLICHER) / PFALTZ RATH DESEN / SEELEN CHRISTVS / DER HERR IN EWIG / KEIT PFLEGEN VND / IHM EIN · FRO(EH) / LICHE AVFFER / STENDNVS VER / LEIHEN WOLLE".

Das Epitaph ist im oberen Bereich stark beschädigt, wo das Landschad-Vollwappen alleine im mit Beschlagwerk verzierten Aufsatz zu sehen ist. Die Helmzier des Wappens ist größtenteils zerstört. Die beiden ionischen Pilaster rechts und links des Schriftfeldes tragen vier Ahnenwappen. Auf der optisch linken Seite stehen die Schilde für die Großeltern väterlicherseits, Landschad von Steinach und von Fleckenstein, auf der optisch rechten Seite für die Großeltern mütterlicherseits, von Helmstatt und von Neipperg.

Dieses Epitaph weist große Ähnlichkeiten in Aufbau, Stil und Schriftart mit dem seines Brudern und denjenigen seiner Eltern auf. Alle vier Epitaphien kommen aus der gleichen Werkstatt des nicht näher identifizierten Meisters, der mit den eingeritzten Initialen "HF" signiert, im vorliegenden Fall am Fries über der Schrifttafel. Von allen vier Epitaphien ist das hier aber am schlechtesten ausgeführt, wie man an den teilweise schräg stehenden Schriftzeilen sehen kann.

Literatur und Quellen:
Siebmachers Wappenbücher
Anneliese Seeliger-Zeiss, Evangelische Pfarrkirche Neckarsteinach, Schnell Kunstführer Nr. 1401, 1. Auflage 1983, Verlag Schnell & Steiner GmbH, München, Zürich, Regensburg.
Stammbaumtafel und auf vorbildliche Weise erläuternde Hinweisschilder im Innern der evangelischen Pfarrkirche
http://www.neckarsteinach.com/barrierefrei/html_bf/stadt_einrichtungen_evkirche.html
http://www.ekhn.de/
Deutsche Inschriften
DI 38, Bergstraße, Nr. 187 (Sebastian Scholz), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di038mz04k0018709 - http://www.inschriften.net/landkreis-bergstrasse/inschrift/nr/di038-0187.html#content
Hans Philipp Landschad von Steinach 1592, Neckarsteinach, in: Grabdenkmäler
https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/gdm/id/507

Neckarsteinach: Hinterburg - Besitzstein - Kirchenportal - Ev. Kirche: Epitaph für A. E. v. Helmstatt - Hennel L.v.S. - A. Bock v. Gerstheim - Ulrich V L.v.S - Hans IV L.v.S. - Hans Ulrich I L.v.S. - Hans III L.v.S. - Eberhard II L.v.S. - Hans Philipp L.v.S. - Hans Bleikhard L.v.S - Blicker XIV L.v.S.

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© Copyright Text, Graphik und Photos: Bernhard Peter 2007
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Veröffentlichung der Innenaufnahmen mit freundlicher Genehmigung von Frau Pfarrerin Marion Rink, Neckarsteinach, vom 18.7.2007