Bernhard
Peter
Galerie:
Photos schöner alter Wappen Nr. 461
Dettelbach
(Unterfranken)
Wallfahrtskirche Maria im Sand in Dettelbach (Unterfranken), Teil (3)
Die Wappen
des Westportals, Fortsetzung
Über der
Paulus-Figur befindet sich das Thüngen-Wappen:
In Silber ein (hier) 6x im Wellenschnitt gold-rot gespaltener Balken. In seiner älteren Form zeigt der Schild in Silber einen roten Querbalken, darin drei schrägrechte goldene Wellen. Später wurden daraus nach rechts ausgebogene Pfähle, und in späterer Zeit nahm man es mit der Anzahl der Linien nicht mehr so genau oder tauschte die Farben, meistens wird in Silber ein mehrfach mit rechts oder links ausgebogenen Linien gold-rot gespaltener Balken gezeigt. Hier ist es z. B. ein 6x im Wellenschnitt gold-rot gespaltener Balken. Helmzier ein wachsender Männerrumpf ohne Arme, rot gewandet, eigentlich mit silbernem Kragenaufschlag (fehlt hier), bärtig, mit einem roten Hut, besteckt mit einem Hahnenfederbusch (fehlt hier). Helmdecken rot-silbern.
Heraldik
im Chor
Auch der Chor ist
heraldisch von Interesse: Zwei große Wappenschlußsteine des
spätgotischen Netzgewölbes mit den Wappen von Lorenz von Bibra
(gest. 1519) und Konrad von Thüngen (gest. 1540) jeweils als
Fürstbischöfe von Würzburg, dazu kommen die Tartschen auf den
Rippenüberschneidungen mit den jeweiligen Ahnenproben, jeweils
aus vier Schilden bestehend, darunter die Schilde Thüngen,
Truchseß von Wetzhausen, Bibra, Schenk von Schweinsberg etc.
Franziskaner
betreuen die Kirche
Neben der Kirche im
Norden der Anlage entstand ein Franziskanerkloster nur wenige
Jahre nach Errichtung der neuen Kirche. Es ist eine
Vierflügelanlage mit Innenhof. Am 1.3.1616 trafen die von
Fürstbischof Julius Echter angeforderten Mönche ein, und schon
ein Jahr später war die Anlage vollendet, denn das Portal zum
Kloster trägt noch sein Wappen, folglich ist von Vollendung vor
seinem Tode am 13.9.1617 auszugehen. Das Kloster entwickelte sich
gut, hatte sogar bald 24 Brüder, wurde aber jäh zurückgeworfen
durch das grausame Wüten der Truppen Gustav Adolfs im
30jährigen Krieg, der 1631 in Dettelbach sein Hauptquartier
aufgeschlagen hatte. Nach Abzug der Schweden wagte man wenige
Jahre später wieder, das Kloster neu zu beleben. Nach der
Säkularisierung verblieben 17 Patres und 7 Brüder im Kloster, 7
andere gingen in die Seelsorge. Später, 1826, kam die Erlaubnis,
das Kloster fortbestehen zu lassen, da waren noch Mönche
anwesend, so daß die Klostertradition bis heute ungebrochen ist.
Über dem Portal befindet sich das Julius-Echter-Wappen, es ist geviert:
Literatur
und Links:
Hugo Schnell,
Wallfahrtskirche Maria im Sand Dettelbach am Main, Schnell
Kunstführer Nr. 679, Verlag Schnell & Steiner GmbH
Regensburg, 10. Auflage 2005
Peter Kolb: Die Wappen der Würzburger
Fürstbischöfe. Herausgegeben vom Bezirk Unterfranken, Freunde
Mainfränkischer Kunst und Geschichte e.V. und Würzburger
Diözesangeschichtsverein. Würzburg, 1974. 192 Seiten.
http://www.datenmatrix.de/projekte/hdbg/gemeinden/cgi-local/detail.cgi?gkz=9675117
http://www.bistum-wuerzburg.de/bwo/dcms/sites/bistum/kunst/wallfahrtskirchen/dettelbach_neu.html
http://www.franziskaner-dettelbach.de/
Wallfahrtskirche Maria im Sand Teil (1) - Teil (2) - Teil (3)
Die Wappen der Fürstbischöfe von
Würzburg - Teil (1) - Teil (2) - Teil
(3) - Teil
(4)
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