Bernhard
Peter
Altstadt
von Khiva: Qutlugh Murad Inak Medrese
Madrasa
Kutluq Murad Inaq (1809 AD)
Dies ist eine der größten
Medresen Khivas und zugleich eine der wenigen durchgehend
zweistöckigen. Mit der gegenüberliegender Allakuli Khan Medrese
bildet sie eine städtebauliche Einheit, zwei gewaltige
zweistöckige Fassaden, die sich nach dem Kosh-Prinzip ergänzen.
Die Medrese steht auf einem breiten Podest, im Untergeschoß
befinden sich kleine Buden, die heute reichlich touristisch
orientiert wirken. Dieses Podest ergibt sich aus der Neigung des
Baugrundes, denn die Straße im Osten der Medrese verläuft
wesentlich tiefer als das Niveau des Bauwerks im Westen, da das
Gelände hier abfällt.
Die Fassade wird durch zwei übereinander liegende Reihen von Blendnischen rechts und links des Eingangsiwans gegliedert, ansonsten ist sie bis auf die Felder über den Blendnischen frei von farbigem keramischen Schmuck. Der Eingangs-Iwan hat eine polygonale Rückwand, ist ohne Balkon und besitzt in jeder der drei Flächen der Rückwand eine für diese Medrese charakteristische Nische mit schönen weißen Muqarnas über dem entsprechenden Durchgang. Im Pishtaq sind mehrere abgesägte Rüstbalken sichtbar.
Innen ist diese Medrese fast schmucklos. In die zweistöckigen Hof-Fassaden eingelassen sind insgesamt 4 Iwane, so daß die Medrese dem klassischen 4-Iwan-Schema folgt. Dabei gibt es in den W-, N- und S-Iwanen keinen Gemeinschaftsraum, sondern hier werden nur die Zugänge zu zwei weiteren Zellen effektvoll eingerahmt. Alle vier Ecken sind angeschrägt mit jeweils drei Zugängen zu weiteren Zellen in jeder Schräge, und das auf beiden Stockwerksebenen.
Ein bemerkenswertes Detail ist eine große Zisterne in der SO-Ecke des Hofes, deren ziegelgemauerte Kuppel mit zentraler Öffnung sich über das Hofniveau erhebt. Der Zugang zur Zisterne und zu einem weiteren Kellerraum erfolgt über einen daneben gelegenen Treppenabgang.
Abb.: Die Realisierung des Kosh-Prinzipes mit der gegenüberliegenden Allah Quli Khan Medrese
Die Qutlugh
Murad Inak Medrese
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Copyright Text, Graphik und Photos: Bernhard Peter 2006
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