Bernhard Peter
Historische heraldische Exlibris (20)

Exlibris von Georg Otto:
Ein heraldisches Exlibris aus dem Jahr 1920, entworfen von Georg Otto (1868-1939) für Graf Max-Erdmann von Roedern (89 x 67 mm, Buchdruck, Witte, Bibliographie 2, 263; Thieme-Becker 26; nicht bei Gutenberg). Es muß vorangeschickt werden, daß in diesem Wappen drei verschiedene Wappenkomponenten zusammengefunden haben, und daß es bezüglich der verschiedenen Namen und Familien Rödern, Roeder, Reder an Klarheit mangelt. Mehrere Familien sind hier heraldisch verschmolzen. Das erste Wappen der erst anhaltinischen, dann brandenburgischen bzw. märkischen Reder zeigt in Rot einen silbernen Schräglinksbalken, belegt mit drei goldenen Sternen. Ganz früher waren die Tinkturen Rot und Silber vertauscht und damit besser der Farbregel folgend, ferner lief der Balken in die andere Richtung, schrägrechts. Interessanterweise gibt es auch einige Darstellungen mit wie bei Sporenrädern durchbrochenen Sternen, dieses runde Loch ging bei den vermehrten Wappen darstellerisch verloren. Auf dem gekrönten Helm mit rot-silbernen (oder rot-goldenen, je nach Quelle) Decken ein wachsender, silberner Geharnischter, in jeder Hand eine Turnierlanze mit auswärts wehendem dreieckigem rotem Fähnchen, darin jeweils ein schräglinker silberner Balken mit einem goldenen Stern (oder mit drei goldenen Sternen oder ein rotes Fähnlein mit drei silbernen Sternen, je nach Quelle variierend), auf dem Helm oder später auf der goldenen Krone des Gerüsteten ein drittes, ebensolches, nach links wehendes Fähnchen.

Die schlesischen v. Roedern / von Redern werden gerne mit den obigen anhaltinisch-märkischen v. Redern verwechselt. Doch sie haben weder von ihrer Abstammung noch von ihrem Wappen her etwas mit jenen zu tun. Selbst offizielle Dokumente wie das ältere Grafendiplom der v. Redern treffen hier falsche Aussagen. Es gibt zudem verschiedene Diplome. Die schlesische Familie v. Roedern erhielt z. B. den Reichsfreiherrenstand am 17.4.1656 für Friedrich von Roedern, Herrn auf Ruppersdorf (bei Breslau), Tost und Peiskretscham (alles in Schlesien). Weiterhin gehörte ihm Friedland (was später nach einer politischen Fehlentscheidung 1622 an Albrecht von Waldstein = Wallenstein kam) und Reichenberg in Böhmen und Seidenberg in Sachsen. Das freiherrliche Wappen sieht ganz anders aus als das o. g. Wappen und ist ohne inhaltlichen Bezug, es fanden zwei andere Komponenten Röder (Roedern) Eingang. Es ist geviert, Feld 1 und 4: in Blau ein achtspeichiges silbernes Rad (Roedern in Schlesien, als selbständiges Wappen aber nur sechsspeichig), Feld 2 und 3: gespalten, rechts in Gold ein halber schwarzer, gekrönter, mit einem silbernen Mond auf der Brust belegter schlesischer Adler am Spalt, links in Rot ein silberner Balken, belegt mit zwei schräggekreuzten, roten, oben und unten abgehauenen und an jedem Ende zweimal gestümmelten Stämmen (Burgunderkreuz) (Rödern in Österreich). Zwei Helme: Helm 1 (rechts): auf dem gekrönten Helm mit blau-silbernen Decken ein Pfauenstoß, belegt mit einem silbernen, achtspeichigen Wagenrad (Rödern in Schlesien, als selbständiges Wappen aber nur sechsspeichig). Helm 2 (links): auf dem gekrönten Helm mit rot-goldenen Decken sechs (3:3) fächerförmig gestellte rote Fähnchen mit silbernem Balken an silbernen Stangen (Roedern in Österreich).

Die österreichisch-schlesisch-böhmischen Freiherren v. Roedern wurden 1669 Reichsgrafen. Der Begünstigte war Georg Heinrich Frhr. v. Roedern mit seinen Brüdern und österreichischen "Vettern". Ihr voller Titel lautete "Reichsgrafen v. Roedern, Freiherren v. Krappitz und Herren v. Perg". Das gräfliche Wappen vereinigt das freiherrliche Wappen Röder (Roedern) mit dem erstgenannten Wappen Roedern (Reder), setzt sich also aus drei verschiedenen Roedern-Komponenten zusammen. Die Kombination aller Roedern-(Redern)-Wappen sollte die bisherige Konfusion um die einzelnen Familien beenden. Dabei zementiert es gerade die Konfusion, denn hier wurde mit kaiserlicher Autorität das Wappen der in Schlesien angesessenen Freiherren von Roedern mit dem Wappen des in Österreich angesessenen Zweiges der Redernschen Linie aus Schwante vereinigt, einfach weil der Name ähnlich klang und jeder sie anscheinend ohnehin verwechselte. So kam es zu einem "gemeinsamen" Wappen beider Familien, als sie beide in den Grafenstand erhoben wurden. Wie auch immer das zu bewerten ist, es ist geviert, Hauptschild wie das freiherrliche Wappen, Herzschild das erstgenannte Wappen. Es wird mit drei Helmen geführt, Helm 1 (Mitte): der wachsende Geharnischte, Helm 2 (rechts): der Pfauenstoß mit Wagenrad, Helm 3 (links): die Fähnlein, aber jetzt abweichend an Turnierlanzen und mehrfach geteilte Fahnentücher. Decken rechts blau-silbern, links rot-silbern (Siebmacher Band: Mä Seite: 113 Tafel: 88). Ein weiteres Grafendiplom für die mit den Erstgenannten zwangsverschmolzenen preußischen v. Redern, die u- a. 1565 Freiherren wurden, datiert von 1757: Wie oben, identischen Inhalts, Helm 1 (Mitte): der wachsende Geharnischte, die Fähnlein aber jetzt gebessert, silbern-rot zu vier Plätzen geteilt mit einem goldenen Stern, Helm 2 (rechts): der Pfauenstoß mit Wagenrad, Helm 3 (links): die Fähnlein an Turnierlanzen. Decken rechts rot-silbern, links blau-silbern (Siebmacher Band: Pr Seite: 23 Tafel: 25).

Der Eigner dieses Exlibris heißt mit vollem Namen Max-Erdmann Bolko Melchior Graf v. Roedern (7.12.1884 - 18.9.1946), geboren in Berlin, verstorben in Heidelberg, Sohn von Bolko Ludwig Erdmann Melchior Julius Nikolaus Graf v. Roedern (6.4.1853 -14.9.1931) und Wanda Luise Fanny v. Foerster (18.5.1861 - 17.1.1942). Graf Max-Erdmann war seit dem 12.3.1912 vermählt mit Irmgard Berta Hermine Anna v. Schubert (29.2.1892 - 2.8.1972) und hatte einen gleichnamigen Sohn, der zum Zeitpunkt der Entstehung des Exlibris allerdings erst 2 Jahre alt war, Max-Erdmann Bolko Conrad Graf v. Roedern (21.2.1918 - 9.1.1991). Die weiteren Kinder des Bucheigners waren Erdmuthe Ida Wanda Irmgard Gräfin v. Roedern (geb. 13.11.1912), Irmgard Erdmuthe Helene Maximiliana Gräfin v. Roedern (geb. 28.9.1914), Ida-Maria Erdmuthe Conradine Maxa Elisabeth Gräfin v. Roedern (4.9.1916 - 14.7.2004), Wolfgang Erdmann Melchior Hermann Theodor Karl Graf v. Roedern (8.8.1921 - 27.6.1940) und Hubertus Erdmann Bolko Carl Constantin Conrad Graf v. Roedern (24.2.1928 -28.4.1976).

Die Wappen und ihre Entwicklung werden beschrieben im Siebmacher Band: PrA Seite: 66 Tafel: 49, Band: Pr Seite: 23-24 Tafel: 25-26, Band: Pr Seite: 320 Tafel: 374, Band: MeA Seite: 134 Tafel: 77, Band: SaA Seite: 129 Tafel: 85, Band: AnhA Seite: 47 Tafel: 27 und Band: Mä Seite: 113 Tafel: 88-89.

Exlibris von Georg Otto:
Ein heraldisches Exlibris aus dem Jahr 1920, entworfen von Georg Otto (1868-1939) für Dietloff von Arnim (67 x 65 mm, Buchdruck, Witte, Bibliographie 2, 263; Thieme-Becker 26; nicht bei Gutenberg). Stilistisch ist dieses Exlibris hochinteressant, weil es einen dicht mit Helmdeckenbiegungen ausgefüllten Kreis im Umriß bildet und so kompakt ist, daß es ohne jeden weiteren Rahmen auskommt, lediglich das Schriftband mit dem Eignernamen füllt oben die weniger dichten Stellen rechts und links der Helmzier und bildet den oberen Abschluß. Dieses Konzept ist ein Musterbeispiel, wie man eine gewählte äußere geometrische Figur mit dem Wappenaufriß einhält, um den Eindruck kraftvoller Geschlossenheit und symmetrischer Gewichtung zu erzeugen.

Die Familie von Arnim ist ein Uradelsgeschlecht aus der Altmark, bereits 1204 mit Alardus de Arnim, Burgmann zu Arneburg, in Erscheinung tretend. Es gab ein gleichnamiges Dorf, der Vogtei Arneburg zugehörig, welches heute ein Stadtteil von Stendal ist. Von da breitete sich die Familie in die Uckermark aus, wo der Schwerpunkt ihres Landbesitzes war. Ein bedeutender Sitz der Grafen von Arnim war Schloß Boitzenburg. Das Wappen der von Arnim zeigt in Rot zwei silberne Balken, auf dem gekrönten Helm mit rot-silbernen Decken zwei rote, mit je zwei silbernen Binden umlegte Büffelhörner.

Daneben gibt es noch ein vermehrtes Wappen einer seit 2.10.1786 gräflichen Linie, es ist geviert, Feld 1 und 4: in Silber ein schwarzer, golden bewehrter, königlich gekrönter, mit goldenen Kleestengeln belegter Adler (der königlich preußische Adler, aber ohne Zepter, Schwert und Monogramm), Feld 2 und 3: Stammwappen, in Rot zwei silberne Balken. Dazu zwei Helme: Helm 1 (rechts): ein schwarzer Flug mit goldenen Kleestengeln, Decken schwarz-golden (oder rot-silbern, je nach Quelle), Helm 2 (links): Stammhelm zu rot-silbernen Decken. Als Schildhalter werden zwei preußische Adler geführt. Der Begünstigte war Friedrich Wilhelm von Arnim (31.12.1739-21.1.1801), königlich preußischer wirklicher Geheimer Staats- und Kriegsminister, Sohn von Abraham Wilhelm von Arnim (24.3.1712 - 16.10.1761) und Anna Elisabeth von der Schulenburg (-12.12.1741). Von ihm stammen die heute noch blühenden gräflichen Häuser von Arnim-Boitzenburg, -Zichow, -Arnimshain, -Groß Sperrenwalde und -Muskau (Neues Haus) ab. Weitere, mittlerweile erloschene Linien waren die zu Zichow-Blumberg und die zu Muskau (Altes Haus).

Eine andere Linie wurde 1841 gräflich, dieses sog. Haus Heinrichsdorf-Werbelow führt das Stammwappen und als Schildhalter zwei rote Greifen. Der Begünstigte war Heinrich Friedrich von Arnim (23.9.1791-1859), Sohn von Heinrich August Graf von Arnim (20.1.1760-19.1.1834) und Ulrike Bernhardine von Borcke-Stargordt (25.11.1773-20.7.1818). Er saß zu Werbelow, Milow und Schwaneberg, und er war preußischer Kammerherr, Wirklicher Geheimer Rat, Gesandter in Brüssel, Paris und Wien, und 1849 wurde er sogar für kurze Zeit preußischer Außenminister. Da er unvermählt und kinderlos verstarb, endete diese gräfliche "Linie" mit ihm schon wieder.

Ein weiteres, preußisches Grafendiplom datiert vom 28.7.1870, es wird das Stammwappen geführt (eine eigentlich heraldisch nicht korrekte, zusätzlich zum Oberwappen geführte gräfliche Rangkrone sei erwähnt, in gutem heraldischem Stil führt man entweder eine Rangkrone oder Helme mit Helmzier, nicht aber beides), als Schildhalter rechts der golden bewehrte, schwarze preußische Adler, königlich gekrönt, mit goldenen Kleestengeln und ebensolchem Monogramm FR auf der Brust, links der rote, golden bewehrte, brandenburgische Adler, mit Kurhut, goldenen Kleestengeln und mit einem Brustschild, dieser zeigt in Blau ein goldenes Reichszepter (steht für das Amt des Erzkämmerers, des Archicamerarius, welches die Brandenburger innehatten). Der Begünstigte war Harry Karl Kurd Eduard Graf von Arnim (3.10.1824-19.5.1881), Herr auf Golm, Güstow und Nassenheide, Sohn von Christian E. von Arnim (30.3.1792-14.6.1842) und Friederike von Blankenburg (30.11.1795- 3.9.1849), königlich preußischer Kammerherr, Wirklicher Geheimer Rat, Gesandter in Rom, kaiserlicher deutscher außerordentlicher und bevollmächtigter Botschafter in Frankreich, was aber kein gutes Ende nahm, 1874 erfolgte eine Verurteilung wegen Verwahrungsbruch. Die Grafenwürde wurde jeweils an den Erstgeborenen vererbt und war an den Besitz von Golm und Güstow geknüpft, aber diese Grafenwürde ist mittlerweile beendet, der letzte Graf war Henning August Graf von Arnim (21.4.1851-20.8.1910). Die Nichterstgeborenen behielten den Freiherrenstand, das Wappen war identisch, mit Ausnahme der Rangkrone, die nicht neun, sondern nur sieben Perlen hatte (allerhöchste Kabinettsorder vom 25.9.1874). Freiherrliche Nachkommen des Harry Karl Kurd Eduard Graf von Arnim leben heute in Buffalo, USA, die Linie wurde begründet von des letzten Grafen einzigem Sohn Henning-Bernd Freiherr von Arnim (27.10.1902-1968) und dessen gleichnamigem Sohn Henning Bernd Freiherr von Arnim (3.5.1938-).

Die Zuweisung des vorliegenden Exlibris zu einem bestimmten Familienmitglied ist nur mit einer gewissen Unsicherheit möglich, weil der Vorname Dietlof oder Dietloff in der Familie häufig verwendet wurde. Unter der Vorgabe des Entstehungsjahres 1920 und der Schreibweise mit Doppel-F ist als Besitzer Dietloff Hans Otto Karl von Arnim (geb. 21.1.1876 in Güterberg, gest. 1945 durch Suizid beim Einmarsch russischer Truppen) im Bereich des Möglichen. Er war Fideikommißherr auf Güterberg mit Karolinenthal und Marienhöhe und auf Rittgarten, und er war Landeshauptmann der Provinz Brandenburg, Landrat und Rittmeister (Quellen s. u.).

Das Wappen wird beschrieben im Siebmacher Band: AnhA Seite: 4 Tafel: 1, Band: Bay Seite: 67 Tafel: 72, Band: Me Seite: 5 Tafel: 1, Band: Pr Seite: 1 Tafel: 1, Band: Pr Seite: 75 Tafel: 97, Band: Pr Seite: 261 Tafel: 311, Band: PrGfE Seite: 20 Tafel: 13, Band: Sa Seite: 20 Tafel: 20, Band: SchwA Seite: 37 Tafel: 25. Auf Teil 80 der Exlibris-Sammlung wird ein weiteres Exlibris der Familie vom gleichen Künstler vorgestellt, siehe auch dort.

Exlibris von Adolf M. Hildebrandt:
Ein heraldisches Exlibris ohne Jahresangabe, entworfen von Adolf M. Hildebrandt (1844-1918) für Richard Béringuier (104 x 75 mm, Buchdruck, Witte, Bibliographie 2, 35; Thieme-Becker 17; Gutenberg 25.613; Leiningen-Westerburg 45). Das Blatt ist rechts unten mit einer schräggestellten AH-Ligatur im Druck monogrammiert. Das Wappen ist geviert, Feld 1 und 4: in Blau eine goldene Lilie, Feld 2 und 3: in Silber zwei schwarze Balken. Auf dem gekrönten Helm mit rechts blau-goldenen und links schwarz-silbernen Decken eine goldene Lilie. Das Wappen findet sich im Siebmacher Band: Bg4 Seite: 2 Tafel: 2, dazu liegt im Exlibris eine schraffierte Form vor, so daß sich uns die Tinkturen auch so erschließen. Vier Schilde sind in den vier Ecken des mit Ranken überdeckten Rechteckrahmens zu sehen, heraldisch rechts oben in Blau drei (2:1) goldene Lilien (Frankreich), links oben in Silber ein königlich gekrönter, schwarzer, golden bewehrter und rotgezungter Adler mit goldenen Kleestengeln auf den Flügeln und goldenem preußischen Königszepter und Reichsapfel in den Fängen sowie den Initialen FR (für Fridericus Rex, König Friedrich I.) auf der Brust (Königreich Preußen), beide den regionalen Hintergrund des Eigners beschreibend. Die Familie stammt aus Quissac im Languedoc (Arrondissement Le Vigan, Département Gard, Région Languedoc-Roussillon), zog dann (Guillaume Béringuier) nach Schwabach im Markgrafentum Ansbach, und der Eigner lebte schließlich in Berlin. Die beiden unteren Schilde, rechts in Rot Schwert und Waage für die Justitia und links in Schwarz eine auf einer Schriftrolle sitzende Eule der Gelehrsamkeit und der Wissenschaft, haben berufliche Hintergründe, denn Dr. jur. Richard Louis Leopold Béringuier, geb. 4.3.1854 in Berlin, gest. 9.3.1916 bei Wilna im Krieg, der das betreffende Wappen im Jahre 1880 angenommen hatte, war Gerichtsassessor in Berlin. Er war dreimal verheiratet, erst 1880 mit Emilie Steffens, danach mit Claire La Quiante, zuletzt mit Therese Mittenzwey. Er promovierte 1878, wurde Referendar am Kammergericht, machte 1884 das Richterexamen und wurde Gerichtsassessor am Berliner Amtsgericht. Sein Hobby war die Regionalgeschichte Berlins, in diesem Bereich war er auch als Autor und Herausgeber der Mitteilungen des Vereins für die Geschichte Berlins und des Gesamtvereins der deutschen Geschichts- und Altertumsvereine tätig.

Exlibris von Georg Otto:
Ein heraldisches Exlibris aus dem Jahr 1895, entworfen von Georg Otto (1868-1939) für die Bibliothek der Stadt Berlin (80 x 55 mm, zweifarbige Lithographie, Witte, Bibliographie 2, 263; Thieme-Becker 26; nicht bei Gutenberg). Der Schild zeigt das Berliner Stadtwappen, in Silber ein aufrechter, rotgezungter und goldenbewehrter schwarzer Bär. Zu der Zeit war die Bewehrung golden, heute ist sie rot. Beeindruckend ist die Mauerkrone auf diesem Wappenschild, die nicht eine einfache Zinnenmauer darstellt wie meist bei Städten üblich, sondern eine wuchtige Stadtmauer mit fünf dichtgedrängt stehenden viereckigen Türmen, die korrekte Farbe wäre Gold. Es handelt sich um das sog. kleine Berliner Wappen, wie es seit 1883 geführt wurde, im Gegensatz zu dem gleichzeitig in Gebrauch gekommenen Großen Berliner Wappen, welches in einem gespaltenen Schild den preußischen Adler rechts und den brandenburgischen Adler links vereinte und im Schildfuß mit dem kompletten Kleinen Stadtwappen belegt war. Diese Krone mit fünf Türmen findet sich in einem modernen Entwurf von 1934 in starker Stilisierung und in der Farbe Rot, und so wurde das Wappen von der Stadt Ost-Berlin bis 1990 benutzt. In West-Berlin verabschiedete man sich früher von den fünf Türmen. Das heutige und seit 1954 in dieser Form geführte Berliner Landeswappen wird nicht von so einer wuchtigen Mauer gekrönt, sondern von einer goldenen Laubkrone, die im unteren Teil des Stirnreifens aus Mauerwerk besteht. In dieser Form ist die Krone eine Art Hybrid aus Landeswappen-Laubkrone und Stadtwappen-Mauerkrone. Im vorliegendes Exlibris ist alles eingebettet in üppiges Rankenwerk, und das Schriftband mit dem Namen der Bibliothek zieht sich unregelmäßig gewellt und bogenförmig über die Mauerkrone hinweg, rechts und links von den Ästen des Rahmens durchsteckt.

Exlibris von Adolf M. Hildebrandt:
Ein undatiertes heraldisches Exlibris, entworfen von Adolf M. Hildebrandt (1844-1918) für Alfred von Neufville aus Frankfurt am Main. Eine Signatur sucht man vergeblich, doch der Stil ist typisch für Hildebrandt, auch wenn die Komposition weder zu seinen klarsten, noch zu seinen geschmacklich glücklichsten gehört. Der Aufbau lebt vom Miteinander von Horizontalen (schrifttragende Partien der Schriftbänder und Hauptrichtung der Helmdecken) und Diagonalen (Schragen im Schild und die unbeschriebenen Partien der Schriftbänder). Dadurch entstehen mehrere Dreiecksformen, die aber insgesamt konstruiert und mangels exakt gleicher Ausrichtung disharmonisch wirken. Das alles wird überlagert von den dynamischen Formen der Helmdecke. Hinter dem unteren Schildrand kommt zudem eine unplausible Helmdeckenpartie hervor, die oben keinen Anschluß hat. In einem horror vacui wurde hier zu viel des Guten getan.

Wie auch immer, das Wappen Neufville hat einen roten, mit einem goldenen, von vier silbernen Zinnentürmen bewinkelten Schragen (Andreaskreuz) belegten Schild, darauf ein blauer Herzschild mit einem aufrechten, silbernen Stockanker. Auf dem gekrönten Helm mit rot-goldenen Decken ein wachsender goldener Greifenrumpf mit rechtem goldenem und linkem rotem Flügel und roter Zunge. Die Devise lautet: NE VILE VELIS.

Das ist ein Zweig der Familie Malapert, der seinen ursprünglichen Namen behalten hat, also eigentlich hießen sie vollständig Malapert, genannt de Neufville. Im 16. Jh. zog die alte französische Familie Neufville zur Bewahrung ihres reformierten Glaubens aus dem französischen Arras erst nach Antwerpen und später von dort 1589 nach Frankfurt und war dort, in Wiesbaden im Nassauischen und im preußischen Rheinland begütert. Bereits 1747 erscheint die Familie mit Adelsprädikat. Den Reichsadelsstand gab es für den Frankfurter Bankier Johann David Neufville am 29.3.1753. Zu der Namens- und Wappenvereinigung kam es 1766, der Grund war die Heirat von Peter Friedrich von Neufville mit Maria Madeleine von Malapert, sie war die letzte ihres Geschlechtes, das ebenfalls aus Frankreich stammte. Der Schwiegervater hatte testamentarisch diese Vereinigung verfügt, hier ein Überblick über die Genealogie aus dieser Zeit:

Eine weitere preußische Anerkennung und Bestätigung erfolgte am 27.11.1838 für des o. G. Nachkommen, zwei weitere Verleihungen des preußischen Adelsstandes datieren vom 5.12.1884 für Friedrich Neufville und vom 17.12.1888 für Gustav Adolf Neufville.

Daneben existiert noch ein vermehrtes Wappen der Malapert-Neufville, innerhalb eines schwarz-silbern gestückten Bordes geviert, Feld 1 und 4: in Rot ein goldener, von vier silbernen Zinnentürmen bewinkelter Schragen (Andreaskreuz), Feld 2 und 3: in Blau sechs (3:2:1) oder neun (3:3:3) silberne Lilien oder einfach mit silbernen Lilien bestreut oder besät (je nach Quelle, am korrektesten ist besät), Herzschild: in Gold ein schwarzer Doppeladler. Drei gekrönte Helme: Helm 1 (Mitte): ein schwarzer Doppeladler, Decken schwarz-golden, Helm 2 (rechts): Stammhelm, Decken rot-golden, Helm 3 (links): ein wachsender silberner Schwan, Decken blau-silbern. Feld 2 und 3 bzw. Helm 3 bilden das modifizierte Wappen der Malapert, deren Schild ursprünglich einfach blau und mit silbernen Lilien besät war, Helmzier ein wachsender silberner Schwanenrumpf zu blau-silbernen Decken. Schildhalter rechts ein goldener Greif, links ein goldener Löwe.

In Eppstein bei Frankfurt liegt der ehemalige Sommersitz des Bankiers Alfred von Neufville (1856-1900), ziemlich verborgen im Grünen, ein gegenüber der Burg in einem Bergpark gelegener Komplex aus dem Landhaus Villa Anna (nach Anna Neufville, geb. Mumm von Schwarzenstein benannt), dem 1894 errichteten Neufville-Turm, Kavaliers-, Garten-, Tauben-, Schweizer- und Kutscherhaus, einem Pferdestall und einer Kapellenruine. Das Anwesen wurde aber 1933 von den Erben an die Stadt und an die Kirche verkauft. Alfred von Neufville war begeisterter Sammler von Exlibris. Seine aus 2103 Blättern bestehende Sammlung schenkte der Präsident der Handelskammer 1899/1900 der Frankfurter Stadtbibliothek, die heute eine Sammlung von ca. 10000 Blättern ihr eigen nennt.

Das Wappen der Neufville wird beschrieben im Siebmacher Band: Frkft Seite: 8 Tafel: 8, Band: Pr Seite: 56 Tafel: 72, Band: Pr Seite: 279 Tafel: 330, Band: PrE Seite: 140 Tafel: 119, Band: PrE Seite: 212 Tafel: 184, Band: Na Seite: 7 Tafel: 8, mitunter mit Abweichungen. Die verläßlichste Darstellung ist die im Band: Na Seite: 7 Tafel: 8. Mit gröberen Abweichungen findet es sich auch im Rietstap/Rolland, auch als Malapert dit de Neufville. Das Wappen der Malapert wird beschrieben im Siebmacher Band: Frkft Seite: 5 Tafel: 4.

 

Daneben gibt es noch eine auf 1894 datierte Version dieses Blattes ohne Schatten in der Graphik, aber mit eingedruckter Künstlersignatur (Abb. oben).

Exlibris von Adolf M. Hildebrandt:
Ein heraldisches Exlibris ohne Jahresangabe, entworfen von Adolf M. Hildebrandt (1844-1918) für Karl Joseph von Zwehl (Gutenberg 25.701, 94 x 62 mm). Die typische AH-Signatur befindet sich unten in der Mitte dieses Blattes, das einen klassischen Wappenaufriß mit floralen Motiven und bewegten Jugendstil-Linien vereint. Das Wappen Zwehl zeigt in Rot einen silbernen Sparren, vor dem auf grünem Dreiberg ein goldener Löwe steht, der einen Zweig mit drei Rosen hält, einer roten zwischen zwei silbernen, alle an grünem, beblättertem Stiel. Dabei liegt die mittlere Rose auf dem silbernen Sparren, die beiden äußeren liegen aber auf dem Feld, so daß der von der Farbregel geforderte Kontrast eingehalten werden kann. Auf dem gekrönten Helm mit rot-silbernen Decken ein wachsender natürlicher oder silberner (je nach Quelle) Hirsch, der den Rosenzweig wie beschrieben im Maul hält (hier aber mit einer silbernen Rose zwischen zwei roten, die hier so gelegt sind, daß sie auf einem Flügelfeld der Gegenfarbe zu liegen kommen), zwischen einem rot-silbern übereck geteilten Flug. In der Literatur wird der Flug durchweg als silbern-rot übereck angegeben. Das Wappen wird beschrieben im Siebmacher Band: Bay Seite: 126 Tafel: 156, Band: Han Seite: 36 und Band: PrE Seite: 214 Tafel: 186, es geht zurück auf einen Johann Zwehl, Bürgermeister von Heiligenstadt in Westfalen, der am 5.6.1633 von Kaiser Ferdinand II in den Reichsadelsstand erhoben wurde. Seine Nachfahren waren in Hannover bedienstet, andere dienten im preußischen Heer. In Siebmacher Band: Pr Seite: 472 Tafel: 511 ist es gänzlich falsch abgebildet und wird in Band: PrE Seite: 214 Tafel: 186 richtiggestellt.

Exlibris von Alexander von Dachenhausen:
Ein heraldisches Exlibris aus dem Jahr 1889, entworfen von Alexander von Dachenhausen (1848-1916) für Friedrich von Sachs (120 x 80 mm, farbige Lithographie, Witte, Bibliographie 1, 144 f.; Thieme-Becker 8; Warnecke 1826). Das Jahr ist in großen Ziffern rechts und links der Helmzier angegeben, die typische AD-Ligatur befindet sich zwischen zwei Zipfeln der rechtsseitigen Helmdecke über den Buchstaben "ri" von "Friderici". Das Wappen Sachs ist hier gespalten, rechts in Schwarz über silbernem Gebirge drei (2:1) silberne, golden bebutzte und grün bespitzte Rosen, links in Rot auf grünem Boden (Grund) ein silberner Vogel Strauß unter zwei goldenen, erhöhten Schrägbalken. Auf dem gekrönten Helm mit rechts schwarz-silbernen und links rot-goldenen Decken ein wachsender, schwarz mit silbernem Kragen gekleideter, golden gekrönter Jünglingsrumpf, anstelle der Arme zwei silbern-schwarz geteilte Flügel. Das Wappen wird im Siebmacher Band: Na Seite: 13 Tafel: 14 beschrieben, allerdings mit Abweichungen für die Version von 1701, dort steht der Strauß auf einem Dreiberg und überdeckt zwei goldene Schräglinksbalken, und der Felsen rechts ist golden. Die Version von 1766 hat einen silbernen Dreiberg, und die Schrägbalken sind im Schildhaupt. Analog wird es im Siebmacher Band: PrE Seite: 156 Tafel: 135 dargestellt. In beiden Quellen wird die Helmzier als Jungfrau bezeichnet.

Pate für dieses Wappen stand das Wappen der Nürnberger Familie Sachs, die führten in Schwarz drei (2:1) silberne Rosen, als Helmzier ein gekrönter weiblicher Rumpf, geteilt von Schwarz und Silber, statt der Arme zwei von Silber und Schwarz geteilte Flügel. Dieses ratsfähige Geschlecht der Reichsstadt, deren Angehörige als Großkaufleute, Goldschmiede und Montanunternehmer in Erscheinung traten und zu den Genannten des Größeren Rates gehörten, ist jedoch um 1500 erloschen (nach Schöler, dieser bezieht sich bzgl. der Wappendarstellung auf Imhoff und Kiener. Details siehe Fleischmann). Einzelne Angehörige waren in der ersten Hälfte des 15. Jh. Kaufleute, Finanziers und Goldschmiede in Krakau, dann verliert sich die Spur. Am 26.2.1701 erfolgte für die nassauische Familie Sachs, der wir dieses Exlibris verdanken, die "Bestätigung des alten Herkommens" durch den Pfalzgrafen Frhr. v. Ingelheim unter Wappenvermehrung (Siebmacher Band: Na Seite: 13 Tafel: 14), wobei das aus Rosen und Strauß gespaltene Wappen entstand. Am 11.12.1766 gab es den Reichsadelsstand von Kaiser Joseph II. für G. Mathias Rudolph v. Sachs, Protonotarius beim wetzlarschen Reichskammergericht. Und auch andere Familienmitglieder waren in Nassau bedienstet.

Exlibris von Jean Kauffmann:
Ein heraldisches Exlibris ohne Jahresangabe, entworfen von Jean Kauffmann (1866-1924) für die Bücherei der Familie Neumann aus Luzern, ehemals von Rothenburg (Gutenberg 28.084, Kupferstich, 68 x 71 mm). Das Wappen ist silbern-schwarz geteilt mit rechts einem achtstrahligen Stern und links einer mit den Spitzen nach rechts gerichteten Mondsichel (zunehmender Mond), alles in verwechselten Farben, auf dem Helm mit schwarz-silbernen Decken ein Flug, beiderseits mit dem Schildbild belegt. Das Wappen wird beschrieben bei A. am Rhyn, Wappen der Bürger von Luzern 1798-1924, 1934. Vgl. auch Siebmacher Band: Bg2 Seite: 6 Tafel: 11, dort mit regionaler Angabe Nürnberg und Hildburghausen, Schildbild identisch, Helmzier das Schildmotiv ohne Flug.

Exlibris von Adolf M. Hildebrandt:
Ein undatiertes heraldisches Exlibris, entworfen von Adolf M. Hildebrandt (1844-1918) für Friedrich von Kettler (102 x 74 mm, Buchdruck, Witte, Bibliographie 2, 35; Thieme-Becker 17; Gutenberg 25.646). Das Wappen der von Kettler oder von Ketteler zeigt in Silber einen roten, zu einem Dreieck aufgezogenen Kesselhaken. Auf dem gekrönten Helm mit rot-silbernen Decken ein silbernes Schildchen mit dem Schildbild zwischen zwei silbernen, natürlichen, silbern-rot gespaltenen Reiherfedern oder zwischen einer rechten silbernen und einer linken roten Reiherfeder (oder Fasanenfeder, zur Tingierung der Federn finden sich viele Angaben. Durchgesetzt hat sich wohl eine rechte silberne und eine linke rote Reiherfeder). Eine andere Linie hat Gold statt Silber, das war die Linie Neu-Assen. Das Wappen wird beschrieben im Westfälischen Wappenbuch, bei Grote und im Siebmacher Band: Han Seite: 10 Tafel: 11, Band: He Seite: 15 Tafel: 16, Band: PrGfN Seite: 13 Tafel: 9. Das Wappen ist ein redendes, denn der Name Keteler, später Ketteler, hat einen augenfälligen Bezug zu "Kessel", und das wird durch den höhenverstellbaren Haken zum Aufhängen der Kessel über dem Herdfeuer dargestellt. Natürlich waren sie keine Hersteller von Kesseln oder gar Kesselflicker, sondern der Bezug ist im Namen des Stammsitzes des westfälischen Uradelsgeschlechtes zu sehen, der bis 1501 bewohnten Ketelburg (Kettelburg) bei Hüsten, heute zu Arnsberg gehörig, und eigentlich hießen sie früher auch von Hüsten. Sie gehören zum Ministerialadel und waren bis 1368 Vasallen der Grafen von Arnsberg. Es gibt mehrere verschiedene Linien, die zu Hüsten und Ketelburg, die zu Alt-Assen, die zu Neu-Assen und Hovestadt, die zu Middelburg und die zu Harkotten. Eine besondere Bedeutung erlangten die v. Ketteler, die mit dem Deutschen Orden ins Baltikum kamen, 1561-1711 als Herzöge von Kurland. Das Exlibris ist quasi im Negativ gefertigt mit hellen Linien und dunklen Hintergründen, rechts die Ausschnittesvergrößerung ist invertiert. In den beiden oberen Ecken befinden sich, eingekreist von floralen Ornamenten, zwei weitere Vollwappen, die der Eltern, rechts das gewendete Stammwappen Ketteler wie beschrieben, links das Wappen der westfälischen v. Viebahn, in Rot ein schräglinks gelegter, goldener Eichenzweig (Eichenast), oben mit einem Blatt zwischen zwei Eicheln, unten mit einer Eichel zwischen zwei Blättern. Auf dem gekrönten Helm mit rot-goldenen Decken wachsend ein roter Ochse oder Stier. Das Wappen findet sich im Westfälischen Wappenbuch sowie im Siebmacher Band: Pr Seite: 426 Tafel: 470. Die Familie erlangte den preußischen Adelsstand im Jahre 1728 für Johann Heinrich v. Viebahn. Unten sind es keine Vollwappen, sondern nur Schilde, heraldisch rechts das Westfalenroß, links die Grafschaft Mark, beide für die regionale Herkunft stehend.

Exlibris von Emil Doepler:
Ein heraldisches Exlibris ohne Jahresangabe, entworfen von Prof. Emil Doepler d. J. (1855-1922) für Graf Karl Emich und Gräfin Magda zu Leiningen-Westerburg, geborene Rogalla von Bieberstein (67 x 101 mm, Buchdruck, Witte, Bibliographie 1, 160; Thieme-Becker 9; Vollmer 1; Gutenberg 2112). Das Exlibris hat ein breitrechteckiges Format, und über der Inschrift sind fünf Wappenschilde angeordnet, alle schräggelehnt. Davon gehören die ersten vier zum Ehemann, sie bilden gemeinsam alle Komponenten des Leiningen-Westerburgischen Wappens ab: 1.) In Rot ein durchgehendes goldenes Kreuz, bewinkelt von 20 (4x 5 (2:1:2)) goldenen Kreuzchen (Stammwappen Westerburg), 2.) In Blau drei (2:1) silberne Adler (Stammwappen Leiningen, der im Stammwappen vorhandene Turnierkragen wird von der Linie Leiningen-Westerburg nur höchst selten geführt), 3.) in Gold ein blaues Kreuz (hier als Schaumburg bezeichnet), 4.) in Blau ein silberner Löwe mit einer gekrümmten, goldengestielten, silbernen Streitaxt oder Hellebarde, diese mit allen vier Pranken haltend (Gyldenløve-Danneskiold-Laurvig).

Der fünfte Schild schließlich gehört der Ehefrau und zeigt in gespaltenem Schild rechts eine Hirschstange, links ein Büffelhorn (Rogalla von Bieberstein). Dieses Konzept ist das der polnischen Wappengruppe Rogalla, die dieses Motiv für ca. 140 Familien hat, in verschiedenen Farbkombinationen, so haben die Rogalla rechts in Rot eine pfahlweise gestellte silberne Hirschstange, links in Silber ein rotes Büffelhorn, und die Bieberstein haben rechts in Gold eine rote Hirschstange, links in Blau ein silbernes Büffelhorn (Siebmacher Band: Pr Seite: 35 Tafel: 40), die Bieberstein-Pilchowski haben rechts in Schwarz eine silberne Hirschstange, links in Silber ein schwarzes Büffelhorn (Siebmacher Band: PrA Seite: 6 Tafel: 3), die Bieberstein-Boischowsky haben rechts in Gold eine schwarzes Büffelhorn, links in Schwarz eine goldene Hirschstange (Siebmacher Band: SchlA3 Seite: 71 Tafel: 43) etc. Die Wappengruppe umfaßt neben den genannten auch noch beispielsweise die Familien Armanski, Chrzanowski, Dziatkowski, Grzebski, Kaczorowski, Karniewski, Kicinski, Kielpinski, Krasicki, Lewicki, Lapanowski, Loski, Machnacki, Marszewski, Maruszewski, Modrzewski, Odrzywolski, Pilchowski, Przeciszewski, Raszyñski, Rêczayski, Retowski, Rogalinski, Rogalski, Rozwadowski, Siecinski, Skalski, Skromowski, Sobieszczanski, Szczygielski, Trembinski, Turski, Wessel, Wybicki, Zawadzki und Zarnowski u.v.a.m. Diese Kombination aus Leiningen und Rogalla von Bieberstein paßt zu Karl Emich Philipp Wilhelm Franz Graf v. Leiningen-Westerburg (15.9.1856 - 1906), Sohn von Thomas Hermann Adolph Graf v. Leiningen-Westerburg (30.1.1825 - 7.7.1887) und Margaretha Josephine Spruner v. Mertz (8.4.1835 - 5.11.1917), preußischer Rittmeister, der verheiratet war mit Magdalena Rogalla v. Bieberstein (25.10.1867 - 27.10.1940), genannt Magda, Tochter von Albert Rogalla von Bieberstein und Leontine Lichnau. In einem farbigen Exlibris von G. A. Closs (ohne Abb.) für das Paar wird die oben angegebene Farbgebung bestätigt.

eine andere Farbvariante

Literatur, Quellen und Links:
Elke Schutt-Kehm, Exlibris-Katalog des Gutenberg-Museums, 2. Teil, Band 1: A-K, 720 Seiten, 1685 Abb., Verlag Claus Wittal, Wiesbaden, 1998, ISBN 978-3-922 835-31-8.
Elke Schutt-Kehm, Exlibris-Katalog des Gutenberg-Museums, 2. Teil, Band 2: L-Z, 736 Seiten, 1795 Abb., Verlag Claus Wittal, Wiesbaden, 1998, ISBN 978-3-922 835-32-5
Claus Wittal, Eignerverzeichnis zum Exlibris-Katalog des Gutenberg-Museums, Verlag Claus Wittal, 2003, 336 Seiten, 595 Abb., ISBN 978-3-922 835-33-2
Siebmachers Wappenbücher
Geschichte v. Roedern:
http://www.boehm-chronik.com/geschichteschwarzwaldau/SchAnl5.pdf
Geschichte v. Roedern:
http://www.boehm-chronik.com/grundherrschaft/mredern.htm
Geschichte v. Arnim:
http://www.vonarnim.com/start.html
v. Arnim, Wappengeschichte:
http://www.vonarnim.com/content/wappen.html
v. Arnim: Neue Deutsche Biographie, Band 1, S. 373-375
v. Arnim, Familienchronik:
http://www.vonarnim.com/content/chronik.html
Genealogien: Prof. Herbert Stoyan, Adel-digital, WW-Person auf CD, 10. Auflage 2007, Degener Verlag ISBN 978-3-7686-2515-9
Literatur zur Familie v. Arnim:
http://www.vonarnim.com/content/literatur.html
Stammbäume v. Arnim:
http://www.vonarnim.com/content/stammbaum-Dateien/StT006_p.pdf, http://www.vonarnim.com/content/stammbaum-Dateien/Arnim_tafeln_Zehdenick.pdf, http://www.vonarnim.com/content/stammbaum-Dateien/Arnim_tafeln_Brandenstein.pdf, http://www.vonarnim.com/content/stammbaum-Dateien/Arnim_tafeln_Zichow.pdf, http://www.vonarnim.com/content/stammbaum-Dateien/Arnim_tafeln_Gerswalde.pdf
Das Geschlecht von Arnim, Teil V, Stammtafeln, herausgegeben vom Vorstand des von Arnim'schen Familienverbandes, Degener Verlag, Neustadt/Aisch, 2002
Deutsches Familienarchiv, Band 137 - 140
Herrn Jasper von Arnim ein herzliches Dankeschön für wertvolle Hinweise.
Stadtwappen Berlin: http://www.berlinerwappen.de/ und http://www.zok-online.de/homepage/wappen/berlin/stadtwappen.html und http://www.zok-online.de/homepage/wappen/berlin/geschichte/geschichte_berlin_5.html
Lebensdaten der Familie Neufville:
http://www.frankfurter-hauptfriedhof.de/image-namen/neufville/neufville-daten-fhfh.pdf
Grabdenkmäler der Familie Neufville:
http://www.frankfurter-hauptfriedhof.de/namen-htm/neufville03-a317.htm
Die Neufville in Eppstein:
http://www.faz.net/s/Ru.......n~Scontent.html und http://www.bergpark-eppstein.de/geschichte.html
Exlibrissammlung Frankfurter Stadtbibliothek:
http://www.ub.uni-frankfurt.de/wertvoll/exlibris_3.html
Sachs, Nürnberg:
Eugen Schöler, Historische Familienwappen in Franken, Verlag Degener / Bauer Raspe, Neustadt an der Aisch, 3. Aufl. 1999, Nachdruck 2002, ISBN 3-87947-112-6
Sachs, Nürnberg: Peter Fleischmann, Rat und Patriziat in Nürnberg. Nürnberger Forschungen, Einzelarbeiten zur Nürnberger Geschichte, herausgegeben vom Verein für Geschichte der Stadt Nürnberg. Bände 31/1, 31/2, 21/3 (Stammbäume) und 31/4. VDS Verlagsdruckerei Schmidt, Neustadt an der Aisch. ISBN 978-3-87191-333-4. Band 31/2 S. 1136
Neumann:
A. am Rhyn, Wappen der Bürger von Luzern 1798-1924, 1934.
Max von Spießen (Hrsg.): Wappenbuch des Westfälischen Adels, mit Zeichnungen von Professor Ad. M. Hildebrandt, 1. Band, Görlitz 1901 - 1903.
Dr. H. Grote, Geschlechts- und Wappenbuch des Königreichs Hannover und des Herzogtums Braunschweig.
Siebmachers großes Wappenbuch, Sonderband H: Jürgen Arndt: Biographisches Lexikon der Heraldiker; 1992. XXIV und 664 S. mit zahlr. Wappenabb., Festeinband, Degener Verlag, ISBN 3-87947-109-6
Malapert und Neufville: Andreas Hansert, Herbert Stoyan, Frankfurter Patrizier, Historisch-genealogisches Handbuch, Hansert-Stoyan Productions 2012
http://www.frankfurter-patriziat.de/sites/default/files/dateien/37%20PDF%2029.6.2012.pdf#chapter.195

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