Bernhard Peter
Galerie: Photos schöner alter Wappen Nr. 3013
Eßleben (zu Werneck, Landkreis Schweinfurt)

Wappenstein in der Kirchstraße 22

Im 5 km südlich von Werneck gelegenen Ortsteil Eßleben befindet sich an einem Haus in der Kirchstraße 22 schräg gegenüber der katholischen Pfarrkirche St. Georg an einem ansonsten völlig schmucklosen und etwas herunter gekommenen Haus, in dem eine Kneipe ("Schlemmer Stube") betrieben wird, dieser auf das Jahr 1606 datierte Wappenstein aus Sandstein. In einer kielbogigen Aedikula sind drei (1:2) Schilde arrangiert, deren oberster für den Würzburger Fürstbischof Julius Echter von Mespelbrunn steht, geviert, Feld 1: "Fränkischer Rechen" = von Rot und Silber mit drei aufsteigenden Spitzen geteilt, Herzogtum zu Franken, Feld 2 und 3: in Blau ein silberner Schrägbalken, belegt mit drei blauen Ringen, Stammwappen der Echter von Mespelbrunn, Feld 4: "Rennfähnlein" = in Blau eine rot-silbern gevierte, an den beiden senkrechten Seiten je zweimal eingekerbte, schräggestellte Standarte mit goldenem Schaft, Hochstift Würzburg. Die Darstellung insbesondere des Rennfähnchens ist eher schlicht und unpräzise.

Darunter sind zwei weitere Schilde angebracht, der eine mit dem Brustbild eines Mannes mit spitzer, nach hinten gebogener Mütze, der andere mit einem Widderhorn. Eine namentliche Zuordnung fehlt, vermutlich handelt es sich um den damaligen Arnsteiner Amtmann respektive Keller, Hinweise willkommen. Eßleben gehörte zum hochstiftlichen Amt Arnstein, zusammen mit Arnstein, Bettendorf, Binsbach, Binsfeld, Brebersdorf, Büchold mit Sachserhof, Erbshausen-Sulzwiesen, Gänheim, Greßthal, Halsheim, Hausen, Heugrumbach, Hundsbach, Kaisten, Müdesheim mit Dattensoll, Mühlhausen, Obersfeld, Opferbaum, Reuchelheim mit Marbach, Rieden, Rütschenhausen und Schwemmelsbach. Eine ähnliche Wappen-Triade für den Landesherrn, den Amtmann und den Keller ist an der Riedener Kirche angebracht, dort lassen sich aber alle drei Personen namentlich zuordnen.

Literatur, Links und Quellen:
Lokalisierung auf Google Maps: https://www.google.de/maps/@49.9448739,10.0761826,20z - https://www.google.de/maps/@49.9449069,10.0761585,42m/data=!3m1!1e3
Siebmachers Wappenbücher, insbesondere Band Bistümer
Peter Kolb: Die Wappen der Würzburger Fürstbischöfe, hrsg. vom Bezirk Unterfranken, Freunde Mainfränkischer Kunst und Geschichte e.V. und Würzburger Diözesangeschichtsverein, Würzburg, 1974, 192 S.
Julius Echter von Mespelbrunn in Wikipedia:
https://de.wikipedia.org/wiki/Julius_Echter_von_Mespelbrunn
Julius Echter von Mespelbrunn im Würzburg-Wiki:
https://wuerzburgwiki.de/wiki/Julius_Echter_von_Mespelbrunn
Rainer Leng: Julius Echter von Mespelbrunn, Fürstbischof von Würzburg, hrsg. vom Mainfränkischen Museum, Würzburg 2013, ISBN 978-3-932461-35-4
Rainer Leng, Wolfgang Schneider, Stefanie Weidmann (Hrsg.): Julius Echter 1573-1617, der umstrittene Fürstbischof, eine Ausstellung nach 400 Jahren,  Quellen und Forschungen zur Geschichte von Bistum und Hochstift Würzburg, Echter Verlag, Würzburg 2017, ISBN 978-3429043261
Götz Freiherr von Pölnitz: Julius Echter von Mespelbrunn, in: Neue Deutsche Biographie, Bd. 10, Duncker & Humblot, Berlin 1974, ISBN 3-428-00191-5, S. 655 f. -
https://www.deutsche-biographie.de/gnd118528696.html#ndbcontent - https://daten.digitale-sammlungen.de/0001/bsb00016327/images/index.html?seite=669
Alfred Wendehorst (Bearb.): Das Bistum Würzburg 3: Die Bischofsreihe von 1455 bis 1617, Germania Sacra Neue Folge Nr. 13, De Gruyter, Berlin/New York 1978, ISBN: 978-3-11-007475-8 -
https://rep.adw-goe.de/handle/11858/00-001S-0000-0003-16E3-3 - https://rep.adw-goe.de/bitstream/handle/11858/00-001S-0000-0003-16E3-3/NF%2013%20Wendehorst%20W%c3%bcrzb.%20Bfsreihe%201455%e2%80%931617.pdf?sequence=1&isAllowed=y

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