Bernhard Peter
Galerie: Photos schöner alter Wappen Nr. 2703
Wettin (Saalekreis, Sachsen-Anhalt)

altes Rathaus Wettin

Das historische Rathaus von Wettin steht zwischen dem Marktplatz und der Oberburg. Es ist ein ca. 20 m breiter, dreistöckiger Rechteckbau mit mittig an der nach Nordosten weisenden Hauptfassade vorgebautem Turm mit geschweifter Haube und Laterne sowie einer offenen Halle im Erdgeschoß. Nachdem der Vorgängerbau am 10.3.1660 bei einem Stadtbrand zerstört wurde, wurde dieser Neubau 1662 vollendet, wobei als neue gestalterische Idee der Turm hinzugefügt wurde, in den unteren Geschossen mit quadratischem Querschnitt und ab Dachkante achteckig. Vom Brand und anschließenden Neubau berichtet die Inschrift über dem im Turm gelegenen Eingang direkt unter dem Wappen: "A(nn)o 1660 dem 10. Märtz Ist dieses Rathauß abge/brandt und Im selbigen, 1661sten und 1662sten Jahre / mit Gottes Hülffe wieder neue erbauet worden." Nur der Turm wird durch Gesimse gegliedert. Weil innen die Treppe verläuft, sind die Fenster gegenüber dem dahinterliegenden Bau versetzt, so daß der Turm bis zur Dachkante vier Etagen hat, das Rathaus dahinter aber nur drei.

 

Das Stadtwappen darüber ist in eine ovale Kartusche mit Knorpelwerk eingepaßt und wird von einem geflügelten Engelskopf überhöht. Das Stadtwappen von Wettin zeigt in Rot eine silberne Burg mit Zinnenmauer, mit einem niederen gezinnten Mittelturm zwischen zwei spitzbedachten gezinnten Seitentürmen, letztere mit drei (1:2) Fensteröffnungen. In der modernen Form wird diese Burg mit geöffnetem Tor mit goldenen Torflügeln dargestellt; diese fehlen hier am Rathaus. Über dem mittleren Turm sind die Initialen "V. D. M. / I. AE." eingeschlagen. In den modernen Darstellungen fehlen dafür die beiden Rundfenster beiderseits des Tores.

Nachdem Wettin 2011 mit der Stadt Löbejün und anderen verstreut liegenden Ortsteilen zur Kunststadt Wettin-Löbejün wurde, wurde 2012 ein Fusionswappen erschaffen, das (vermutlich ungewollt) die Fragmentierung der neuen Stadt illustriert, denn das ist keine souveräne Gestaltung, sondern additives Kleinklein: Geviert, Feld 1: in Rot eine silberne Burg mit Zinnenmauer und geöffnetem goldenen Tor, mit einem niederen gezinnten Mittelturm mit schwarzer Fensteröffnung zwischen zwei spitzbedachten gezinnten Seitentürmen mit drei (1:2) schwarzen Fensteröffnungen (Wettin), Feld 2: in Silber ein roter Stockanker (für die Saale-Schiffahrt und für Döblitz), Feld 3: in Silber ein grüner Einscharpflug (für die Landwirtschaft und für Brachwitz), Feld 4: in Grün zwei schräggekreuzte, die Bärte nach oben und auswärts kehrende, silberne Schlüssel (aus dem Wappen von Löbejün). Die Stiftung dieses "Stadt-Land-Fluß-Wappens" war 2012 von etlichen Formulierungs-Pannen begleitet, so daß der Vorgang der Ausstellung des Wappenbriefes noch im selben Jahr wiederholt werden mußte.

Literatur, Links und Quellen:
Position in Google Maps: https://www.google.de/maps/@51.5850081,11.8066453,20z - https://www.google.de/maps/@51.5849849,11.8066135,58m/data=!3m1!1e3
Rathaus Wettin in Wikipedia:
https://de.wikipedia.org/wiki/Rathaus_Wettin
Stadtwappen auf Heraldry-Wiki:
https://www.heraldry-wiki.com/heraldrywiki/index.php?title=Wettin-Löbejün - https://www.heraldry-wiki.com/heraldrywiki/index.php?title=Wettin

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