Bernhard Peter
Galerie: Photos schöner alter Wappen Nr. 1911
Waldenburg (Hohenlohekreis)

Stadtkirche Waldenburg, Epitaphien an der Westwand

Neben den bereits vorgestellten Epitaphien für Mitglieder des Hauses Hohenlohe, die sich größtenteils im Chor befinden mit Ausnahme eines besonders prächtigen in der Südwestecke, gibt es auch zwei schlichtere Platten an der westlichen Rückwand des Kirchenraumes. Die Inschriften der ersten hier vorgestellten Platte für Michael Scherer lauten: 1.) "Philipp: cap. 1 v. 21. Christus ist mein Leben und Sterben ist mein Gewinn. Ich hab Lust abzuscheiden und bey Christo zu sein.", 2.) "Esa. 26 v. 19. Deine Toden werden leben und mit dem Leichnam aufferstehen.", 3.) "Matth. i.i. Kombt her zu mir alle die ihr müheseelig und beladen seyd ich will euch erquicken." und 4.) die Inschrift mit den personenbezogenen Angaben: "Allhier ruhet in Gott der Hoch Edel und Gestrenge Herr Michael Scherer gewesener vieljährig hochgräfl.(ich) hohenl.(ohischer) geheimer Rath und Hoffmeister allhier war geboren auf dem Schloß Vargula in Thüringen den 21. Septembr.(is) A.(nno) 1612 ist aber allhier hinwiderumb seelig verschieden den 12. Martii A.(nno) 1674 seines Alters 61 Jahr(e) 5 Monat(e) 21 Tag(e) dessen seelen Gott genad."

 

Das Wappen Scherer ist teilweise redend, denn es ist gespalten und halbgeteilt, in Feld 1 eine aufrechte Schere, Feld 2 eine Lilie, Feld 3 eine Rose, auf dem Helm ein sitzender Vogel. Die Tinkturen sind mangels Eintrag in den Standardsammlungen unbekannt, Hinweise willkommen. Stilistisch und künstlerisch fallen diese beiden Platten natürlich weit ab im Vergleich zu den Platten des Hauses Hohenlohe, es fällt vor allem die mangelnde Ausgewogenheit der Gesamtproportionen auf und die unbefriedigende Drehung der Helmzier in Relation zur Blickrichtung des Helmes.

 

Die zweite Platte für Johannes Laurentius Wolff hat folgenden Text: "Mein Wanderer, hier ruhet in Gott der weiland hoch Edle Gestrenge u(nd) Hochgelehrte Herr Johannes Laurentius Wolff J. C.tus hochgräffl.(ich) hohen Loh(ischer) Pfadelbache (=Pfedelbach) treugewesener Cantzler und Consistorial-Rath auch Ambtman(n) auf Waldenburg geboren zu Josheim in Francken den 19ten April St. V. Anno 1650 und im ledigen Stande seelig verstorben alhier zu Waldenburg den 12ten octob(ris) St. N. Anno 1708 seines Alters 58 Jahre 6 Mon(ate). Nun gebe wieder hin u(nd) bedenke dein Ende. Auch dieses Wappen ist ein redendes, denn es zeigt in gespaltenem Schild einen aufspringenden Wolf, auf dem Helm der Wolf wachsend, aber abgekehrt dargestellt (wohl eher dem nachlässigen Stil der Zeit geschuldet als ein signifikantes Merkmal). Die Tinkturen sind mangels Eintrag in den Standardsammlungen unbekannt, Hinweise willkommen.

Literatur, Quellen und Links
Kirchengemeinde: http://www.kirchenbezirk-oehringen.de/cms/startseite/kirchengemeinden/waldenburg/
Geschichte der Stadtkirche:
http://www.kirchenbezirk-oehringen.de/cms/startseite/kirchengemeinden/waldenburg/geschichte/
Waldenburg:
http://www.waldenburg-hohenlohe.de/data/index.php
Veröffentlichung der Innenaufnahmen mit freundlicher Erlaubnis von Herrn Pfarrer Samuel Piringer, an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön.

Stadtkirche, Totenschild - Stadtkirche, Epitaph Hohenlohe/Limpurg - Stadtkirche, Wolfgang Friedrich v. Hohenlohe - Stadtkirche, Philipp Gottfried v. Hohenlohe - Stadtkirche, Anna Christina Schenk v. Limpurg - Stadtkirche, Philipp Heinrich v. Hohenlohe - Dorothea Walpurgis v. Hohenlohe - Stadtkirche, außen in der Turmhalle - Stadtkirche, Kreuzsockel

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