Bernhard Peter
Galerie: Photos schöner alter Wappen Nr. 562
Bischofsstadt Eichstätt

Eichstätt: Residenz

Die ehemalige fürstbischöfliche Residenz, eine im Norden an den Dom anschließende Vierflügelanlage, bildet den nördlichen Abschluß des Residenzplatzes. Der Westflügel mit dem Wappen über dem Eingang wurde 1702 von Jacob Engel erbaut. Jacob Engel hat die Gestaltung des barocken Ensembles rings um den Residenzplatz begonnen, die sein Nachfolger als bischöflicher Baumeister, Gabrieli, vollendete. Im Barock waren es die Fürstbischöfe leid, auf der Willibaldsburg zu wohnen, ihrem bisherigen Regierungssitz. Sie war zwar wehrhaft, und seit dem Renaissance-Umbau auch repräsentativ, aber beengt und ungemütlich, außerdem zu weit weg von Stadt und Dom. Als erster Schritt wurde der Westflügel erbaut. Endgültig war der Umzug 1725 im Zusammenhang mit der Vollendung des Südflügels vollzogen.

Ganz früher stand hier einst das Domkloster, doch schon in der ersten Hälfte des 11. Jh. wurde hier ein Bischofshof gebaut, der sog. "Alte Hof". Die Bezeichnung rührt daher, daß er bald als ständiger Wohnort des Bischofs zugunsten der Willibaldsburg aufgegeben wurde. Das letzte, spätgotische Gebäude wurde 1633 von schwedischen Truppen zerstört. Oben im Bild der Südfügel. Obwohl West- und Südflügel zeitlich ein knappes Vierteljahrhundert auseinanderliegen, ist der Stil sehr einheitlich. Das Erdgeschoß ist rustiziert, die Fenster des Hauptgeschosses sind mit alternierenden Dreiecks- oder Segmentgiebeln akzentuiert, die im zweiten Obergeschoß ohne Giebel. Die dem Platz zugekehrte Fassade wird auf jeder Ecke von einem zweigeschossigen polygonalen Erker gerahmt. Der Mittelrisalit mit seinen kolossalen (beide Obergeschosse verbindenden) Pilastern ist frühklassizistisch und nachträglich vorgeblendet. Aus der Zeit stammen auch die beiden Schilderhäuschen.

Das Wappen des Bauherrn, des Eichstätter Fürstbischofs Johann Martin von Eyb (reg. 1697-1704), über dem Eingang in den Westflügel ist geviert:

Helme:

Unter dem Wappen an der Westseite nennt eine große Inschrift das Baujahr 1702 in römischen Zahlen. Der Eingang wird flankiert von zwei klassizistischen Wachhäuschen.

Inneres: Das Stiegenhaus im Stil des Rokoko und der Spiegelsaal wurden nachträglich 1765-1768 von Mauritio Pedetti unter Bischof Raymund Anton Graf von Strasoldo geschaffen.

Blick auf den Westflügel.

Literatur, Quellen und Links:
Siebmachers Wappenbücher, bes. Band Bistümer
Reclams Kunstführer Bayern
Wolfgang Kootz, Willi Sauer: Bischofsstadt Eichstätt im Naturpark Altmühltal, Stadtführer, 2003 Kraichgau-Verlag, ISBN 3-929228-10-6

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