Bernhard
Peter
Die
physiologische Wirkung von Insulin
(Bitte besprechen Sie
im Zweifelfall Ihre Beschwerden und Maßnahmen mit einem Arzt
Ihres Vertrauens!)
Insulin kann man als ein
Hormon der Verdauung bezeichnen. Die Hauptaufgabe von
Insulin ist es, nach einer Mahlzeit dafür zu sorgen, daß
Nahrungssubstrate, also Glucose, Fettsäuren und Aminosäuren aus
dem Blut in die richtigen Gewebe des Körpers geschafft und dort
irgendwie in eine Speicherform überführt werden. Insulin
fördert die Speicherung und hemmt die Entspeicherung von
Kohlenhydraten, Fetten und Eiweißen. Daneben hat Insulin aber
noch viele weitere Funktionen. Was vor allem wichtig ist, ist zu
verstehen, daß Diabetes zwar Zuckerkrankheit heißt,
aber ein Mangel an Insulin bei weitem nicht nur Auswirkungen auf
den Kohlenhydratstoffwechsel hat, sondern daß Fettstoffwechsel,
Eiweißstoffwechsel und Kohlenhydratstoffwechsel eng miteinander
verzahnt sind und eigentlich nicht isoliert betrachtet werden
können und alle drei von Insulinmangel beim Diabetes betroffen
sind. Die Insulinwirkungen sind im Einzelnen:
- Insulin sorgt dafür, daß Glucose
möglichst rasch aus dem Blut verschwindet und von den
Zellen aufgenommen wird. Insulin fördert die
Glucose-Aufnahme in die Muskelzellen und in die
Fettzellen. In die Leberzellen wird Glucose auch von
alleine aufgenommen.
- Insulin fördert die Bildung von
Glykogen als Speicherkohlenhydrat in den Zellen der Leber
und der Muskulatur.
- Insulin aktiviert das Enzym
Glykogensynthase
- Insulin hemmt den Glykogenabbau
- Insulin fördert alle anabolen
Prozesse, alle Prozesse, die den Aufbau von
Stoffwechselprodukten aus Glucose beinhalten
- Insulin fördert die
Fettsäure-Synthese in Leber und Fettzellen
- Insulin steigert die Aufnahme von
Fettsäuren in das Fettgewebe
- Insulin fördert die Bildung von
Speicherfett
- Insulin fördert die
Cholesterin-Synthese in den Leberzellen
- Insulin fördert allgemein die
Steroid-Synthese
- Insulin fördert die Aufnahme von
Aminosäuren in die Zellen der Muskulatur
- Insulin fördert die Aufnahme von
Kaliumionen in Muskelzellen und Fettzellen
- Insulin fördert die Sekretion der b-Zellen
- Insulin hemmt alle Prozesse, die eine
Erhöhung des Glucosespiegels zur Folge hätten
- Insulin hemmt die Gluconeogenese
(Neubildung von Glucose) in den Zellen der Leber und der
Niere
- Insulin hemmt die Lipolyse, den Abbau
von Fett in Fettsäuren und Glycerin, in den Fettzellen
- Insulin hemmt die
Transmitterfreisetzung an den NPY-Neuronen
- Insulin sorgt dafür, daß die
Insulinrezeptoren in allen Zellen internalisiert werden.
- Insulin reguliert die Dichte der
Glucosetransporter auf der Membran der Muskelzellen
Die oben genannten
Effekte treten innerhalb von Sekunden bis Minuten ein. Daneben
hat Insulin auch langfristige Wirkungen, d. h. innerhalb von
Stunden bis Tagen:
- Insulin fördert die Bildung von
Eiweißen in allen Zellen
- Insulin hemmt den Abbau von Eiweißen
zu den einzelnen Aminosäuren im Muskel
- Insulin hemmt die Apoptose
(gesteuerter Tod von Zellen)
- Insulin fördert die Synthese von DNA
(Erbinformation im Zellkern)
- Insulin beeinflußt langfristig auch
Wachstumsprozesse
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