Bernhard
Peter
Pulverinhalatoren
(Bitte besprechen Sie
im Zweifelfall Ihre Beschwerden und Maßnahmen mit einem Arzt
Ihres Vertrauens!)
Prinzip:
Der Anwender erzeugt aus
dem im Gerät abgeteilten Pulver durch seinen eigenen Atemfluß
das Pulveraerosol. Der Wirkstoff liegt entweder mikronisiert vor,
z. B. an Lactose gebunden, oder wird in situ mechanisch von einem
größeren Aggregat abgetrennt.
Vorteile:
- Pulverinhalatoren kommen ohne
Fremdenergie aus.
- Die Notwendigkeit, Einatmung und
Freigabe des Wirkstoffes zu koordinieren, entfällt
(Ausnahme: Jethaler)
- kein Kältereiz
- oft geschmackliche Kontrolle,
ob Wirkstoff inhaliert wurde
- breites Wirkstoffspektrum
verfügbar
- Viele nachladbare Systeme sowie der
Verzicht auf FCKW sorgen für Umweltfreundlichkeit
Nachteile:
- Wirkung ist abhängig von der Atemleistung.
Voraussetzung für eine erfolgreiche Lungendeposition ist
ein ausreichender Atemfluß. Je nach Gerät sind 25-120
l/min optimal. Dieser Wert wird häufig bei schwerer
COPD, bei Lungenemphysem, im akuten Asthmaanfall o.ä.
nicht erreicht. Bei akuter Luftnot hat man manchmal nicht
mehr genug Kraft, um das Pulver aus dem Gerät zu saugen.
Für diesen Fall sollte immer ein Spray mit Treibgas zur
Verfügung stehen.
- Feuchtigkeitsempfindlichkeit:
In sehr feuchter Umgebung Pulverinhalation vermeiden, da
die Pulverteilchen sonst verklumpen können. PI immer
trocken aufbewahren!
- bei einigen Systemen gibt es keine
Geschmackskontrolle, so daß die Inhalation u. U. nicht
bemerkt wird. (Turbohaler)
- Das Pulver (Träger!) kann bei der
Inhalation einen Hustenreiz auslösen.
- Handling bisweilen trickreich.
So ist die Anwendung
richtig:
- Pulver erst kurz vor der Inhalation
frisch freisetzen
- Zur Seite ausatmen, inhalieren, Atem
anhalten
- Im Gegensatz zum Dosieraerosol soll
das Einatmen schnell und kräftig erfolgen,
bei fest mit den Lippen umschlossenen Mundstück. Rasch,
schlagartig einsetzend und tief
inhalieren. Auf hohe Anfangsgeschwindigkeit
achten, sonst landet das Pulver nur im Mund.
- Nach dem Inhalieren Mund spülen,
insbesondere bei Cortison
Häufige
Anwendungsfehler bei Pulverinhalatoren:
- Es darf nie in das Gerät ausgeatmet
werden! Das hygroskopische Pulver ist absolut trocken zu
halten, desgleichen die inneren Wege des Pulvers!
- Nicht auf Vorrat beladen, weil die
abgeteilte Einheit dann feucht werden kann oder verloren
gehen kann
- Haltungsfehler beim Laden: Nach dem
Freisetzen der Dosis nicht mehr schütteln oder
erschüttern
- Luftlöcher nicht mit den Fingern
zuhalten, Lufteintrittsschlitze nicht verdecken
(besonders bei Rotadisk Diskhaler)
- Vorher nicht ausgeatmet
- nicht richtig geladen
- nicht richtig an den Mund gesetzt,
Luft pfeift vorbei
- zu geringe
Anfangsinhalationsgeschwindigkeit
- elektrostatische Aufladung durch
falsche Reinigung
Zurück zur Übersicht Asthma
Andere pharmazeutische
Seiten
Home
© Text, Graphik und Photos: Bernhard Peter
2004
Impressum