Bernhard
Peter
H1-Antihistaminika
der 1. Generation
Wirkstoffe:
Antihistaminika, die die
Blut-Hirn-Schranke überwinden können und zentrale H1-Rezeptoren
blockieren können. Sie haben i.d.R. 3 Wirkqualitäten:
- Peripher antiallergisch (als solche
spielen die Antihistaminika der 1. Generation keine Rolle
mehr, weil sie zu stark müde machen)
- Zentral sedierend und schlafanstoßend
- Zentral wirken viele Vertreter
antiemetisch (außer Doxylamin)
Die Nebenwirkung wurde
hier zur Hauptwirkung gemacht!
Die Rolle
des Histamins
Vorkommen:
- Granula (gespeichert in Vesikeln) der
Mastzellen, basophile Leukocyten, Thrombocyten, höchste
Konzentrationen in Lunge, Haut und Magen-Darm-Trakt
- Bestimmte Synapsen des zentralen
Nervensystems
Vier Histaminrezeptoren
sind bekannt, alle sind G-Protein-gekoppelte Rezeptoren
- H1-Rezeptor
- Peripherie: verantwortlich
für allergisches Geschehen vom Typ I. Peripher
Kontraktion der glatten Muskulatur, Erweiterung
der kleinen Blutgefäße, erhöhte Permeabilität
der Kapillaren daher Schwellung und
Rötung, Stimulation bestimmter Nervenzellen
daher Nies- und Juckreiz.
- Gehirn: Auslösung von
Erbrechen, Förderung des Wachzustandes
- H2-Rezeptor: Belegzellen der
Magenschleimhaut produzieren Magensäure
- H3-Rezeptor: auf den Synapsen selbst
zwecks negativer Rückkoppelung an der eigenen Synapse
und zur Hemmung anderer Synapsen
- H4-Rezeptor
Wirkung
von Antihistaminika:
- H1-Antihistaminika:
- 1. Generation, gute
Überwindung der Blut-Hirn-Schranke, nicht
selektiv: Antiemetika, Sedativa.
- 2. u. 3. Generation, peripher,
selektiv: Antiallergika
- H2-Antihistaminika: vermindern
Säure-Ausschüttung im Magen
- H3, H4: spielt in der Therapie keine
Rolle
Beispiele:
- Doxylamin nicht antiemetisch
- Diphenhydramin 25-50 mg auch
antiemetisch
- Dimenhydrinat
(Diphenhydramin-8-Chlortheophyllinat)
hauptsächlich als Antiemetikum eingesetzt
Bewertung:
- Spielen in der Selbstmedikation eine
große Rolle. Als freiverkäufliche Arzneimittel tragen
diese Wirkstoffe ein relativ harmloses Image. Eine
unkritische Verwendung ist jedoch entschieden abzulehnen,
insbesondere bei älteren, multimorbiden Personen.
- Nebenwirkungen: Die Antihistaminika
der 1. Generation sind nicht selektiv (dirty
drugs), und die pharmakologischen Effekte betreffen
eine Vielzahl von Rezeptoren. Die Nebenwirkungen kommen
vor allem durch die enge Verwandtschaft zwischen H1- und
muscarinischen ACh-Rezeptoren zustande und sind
anticholinerge Nebenwirkungen: Mundtrockenheit,
Harnverhalt, Stuhlverhalt, Erhöhung des Augeninnendrucks
- Teils schwerwiegende Wechselwirkungen
mit vielen anderen Medikamenten, daher problematisch bei
multimorbiden Patienten und häufig kontraindiziert.
- Bei den Wechselwirkungen spielt auch
eine Rolle, daß viele andere Arzneimittel ebenfalls
anticholinerge UAW haben was zur Kumulierung der
UAW führt (z. B. Antidepressiva, Neuroleptika
- QT-Zeit-Verlängerung viele
Arzneimittel haben den selben Effekt kumulierter
Effekt
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