Bernhard
Peter
Die
heutige Geographie von Usbekistan
Höchste Erhebung: Der höchste Berg
Usbekistans ist mit 4301 m der Beshtor im Piskom Range im
äußersten Nordostzipfel des Landes, auf dem sich die Ortschaft
Adelunga Togi befindet.
Niedrigste Niederung: Die tiefste Stelle von Usbekistan liegt
12 m unter dem Meeresspiegel in der Kysylkum-Wüste
(Sariqarnish Kuli).
Usbekistan hat folgende Landschaftszonen:
- Kysylkum-Wüste, Qizilqum-Wüste:
Südöstlich des Aralsees im Tiefland von Turan gelegen,
zwischen Syrdarya und Amudarya gelegen, umfaßt vier
Zehntel der Staatsfläche Usbekistans. Sie setzt sich auf
dem angrenzenden Territorium Kasachstans fort. Diese
Wüste ist eine Kies- und Sandwüste, die großen Ebenen
sind mit einem Gemisch von Sand und Schotter bedeckt. Sie
werden nur durch einige Restmassive (Bukantov-Hügel, bis
764 m; Zetimtov-Hügel, bis 506 m; Tomdytov-Hügel, bis
974 m) zwischen ausgedehnten Depressionen
(Mingbulak-Depresion, Mulali-Depression) unterbrochen,
die im Oktov ihre höchste Stelle mit 974 m Höhe
erreichen. Der Name "Kysylkum" bedeutet
wörtlich "Roter Sand" und bezieht sich auf die
Farbe des hier vorkommendes Sandes. Insgesamt d. h. mit
den auf turkmenischem und kasachischem Hoheitsgebiet
liegenden Teilen, ist sie ca. 260000 km² groß. Damit
ist sie eine der größten Wüsten der Welt. Ein
Großteil der Wüsten sind nahezu vegetationslos, nur an
die Trockenheit angepaßte Pflanzenarten wie
Wüstenriedgras, Zwergsträucher und Sandakazien können
hier wachsen.
- Karakum-Wüste: An der Karakum-Wüste,
die zum überwiegenden Teil im Nachbarstaat Turkmenistan
liegt, hat Usbekistan nur einen geringen Anteil dort, wo
das Land über den Amudarya nach Süden hinübergreift,
in der Provinz Choresmien. Das Wort "Kara" kann
sowohl "schwarz" als auch
"bedrohlich" bedeuten. Insgesamt umfaßt diese
Wüste fast 350 000 km².
- Ustjurt-Plateau: Südwestlich des
Aral-Sees, flachwelliges, wüstenhaftes Plateau, seine
Westhälfte gehört zu Kasachstan.
- Aralsee: Abflußloser Salzsee, von
vollständiger Austrocknung bedroht, derzeitige
Wasserfläche ca. 22.000 km², inzwischen auf ein
Fünftel seiner Fäche geschrumpft, bald in drei Teilseen
zerfallen. In den letzten 50 Jahren sank der
Wasserspiegel um 14 m. Seit 2002 ist die Insel der
Wiedergeburt, die größte Insel des Aralsees, zur
Halbinsel geworden, und die nördliche Verbindung
zwischen dem westlichen, tiefen Aralsee und dem
östlichen, flachen Aralsee wird demnächst verlanden.
Übrig bleibt auf dem ehemaligen Seeboden eine stark
schadstoffbeladene Staub- und Salzwüste, deren
Schadstoffe die Region zum Gebiet einer ökologischen
Katastrophe machen.
- Aral-kum: die neuentstandene
Sand-/Salzwüste auf dem Boden des ehemaligen Aralsees
(wörtlich ("Aral-Sand")
- Südlich des Aralsees ausgedehnte
Bewässerungskulturen mit Baumwollplantagen. Von 1950 bis
1990 stieg die bewässerte Fläche im Aralseebecken von
4.7 Mio auf 7.9 Mio Hektar, die Baumwollanbaufläche von
über 1 Mio auf 3 Mio Hektar. Der Reisanbau - der die
dreifache Wassermenge des Baumwollanbaus verbraucht -
wurde nach 1960 forciert: die Anbaufläche stieg von 46
000 auf über 300 000 Hektar.
- Durch die Umleitung großer
Wassermengen aus dem Amudarya wächst dagegen in der
südlich gelegenen Sarykamysch-Senke der gleichnamige See
heran, einer der schadstoffreichsten (Schwermetalle,
Herbizide, Pestizide) Seen der Welt, dessen Salzgehalt
höher ist als der des Toten Meeres.
- Steppe: das gesamte Gebiet südlich
der Kysylkum-Wüste. Drei Viertel des Landes bestehen aus
Wüsten und Steppen. In den Steppenregionen finden sich
weitläufige Graslandschaften. Beispiele sind die
Qarshi-Steppe zwischen Bukhara und Qarshi sowie die
Karnabcul-Steppe zwischen Bukhara und Samarqand.
- Ferghana-Becken (21 440 km²):
Fruchtbares Becken, fast geschlossen von Bergketten
umgeben, besitzt ausgedehnte landwirtschaftliche
Nutzflächen, dicht besiedelt
- nur knapp 3-4 % der Staatsfläche sind
bewaldet
- nur 10% des Landes ist
landwirtschaftlich nutzbar
- Gissar-Gebirge im Grenzgebiet zu
Tajikistan
- Turkestankette: Bergkette im Osten
Usbekistans
- Tienshan: Vorgebirge im Osten
Usbekistans an der Grenze zu Kyrgystan
- Fluß-Oasen, s u.
Entlang der großen Flüsse haben sich
Oasenkulturen entwickelt, das Land lebt von den
Bewässerungskulturen entlang der Flüsse, in den großen Oasen
um Samarqand, Bukhara und Taschkent. Bewässertes Land: ca.
40,000 km². Ein Großteil der kleineren Flüsse des Landes
führt nur saisonal Wasser.
- Der Zarafshon bewässert die Oasen von
Samarqand und Bukhara.
- Der Kashkadarja (Qashqadaryo)
bewässert die Oase von Qarshi.
- Der Sydarja bewässert das
Ferghana-Becken, Der Syrdarya (insgesamt 2212 km,
Transoxus) entspringt im Tienshan-Gebirge und fließt zum
größten Teil durch das benachbarte Kasachstan. Seie
spärlichen Reste erreichen den Aral-See.
- Der Amudarya speist die
Bewässerungskulturen in Choresmien und Karakalpakistan.
Der Amudarya (insgesamt 2539 km lang, Oxus) entspringt im
Pamirgebirge und fließt streckenweise durch das
benachbarte Turkmenistan. Seine spärlichen Reste
erreichen in regenreichen Zeiten manchmal noch den
Aralsee.
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Copyright Text, Graphik und Photos: Bernhard Peter 2006
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