Bernhard Peter
Japanische Schwerter und Schwertschmuck
Fachbegriffe

Arten von Schwertern und Begriffe
Nihonto = auch Nippon-To (Japan-Schwert) oder Shinken = ein nach traditionellen Methoden hergestelltes japanisches Schwert. Es gehören nicht dazu industriell gefertigte wie Gunto und Murata-to.

Einteilung nach Alter:

Einteilung nach Länge und Typ:

Industriell gefertigte Schwerter, zählen nicht zu den Nihonto:

Grundsätzlicher Aufbau von Katana und Wakizashi, Zubehör und Bestandteile des Schwertschmuckes:
Schwertzierat = die von Metallhandwerkern künstlerisch gestalteten Teile der Griffe von Schwert, Kozuka (kleinem Beimesser) und Kogai (Schwertnadel).

Wertschätzung und Klassifizierung von Kodogu:
Die Kleinteile besaßen hierarchischen Stellenwert: Menuki > Kogai > Kozuka > Fuchi-Kashira. Das lag an ihrer Verwendung je nach Gesellschaftsklasse: Menuki bestanden meist aus Gold oder Shakudo und waren nur bei Schwertern der höchsten Samurais oder der Mitglieder des kaiserlichen Hofes montiert. Kogai waren Nadeln zum Ordnen der Haare, und das setzt ein Zerdrücken der Frisur durch schwere Helme voraus, was den Besitz eines solchen und einer großen, wertvollen Rüstung voraussetzt -> Kogai waren auf Krieger der oberen Klassen limitiert, zuzüglich der Menuki-Träger. Kozukas kamen auf fast allen Montierungen vor, deshalb standen sie eine Stufe tiefer. Es war aber möglich, ein Schwert ohne zu montieren. Ein Schwert ohne Fuchi-Kashira hielt nicht zusammen, deshalb hatte jedes Schwert diese beiden, ergo niedrigster Rang. Erst später verwässerte diese Rangabstufung, weil jeder natürlich die Zeichen der oberen Klassen haben wollte, und deshalb hatte am Schluß auch ein Kogai und Menuki, wer gar keine Rüstung sein eigen nannte. Ob dem Träger diese Kleinteile zustanden, war belanglos geworden, als sie inflationsartig von allen getragen wurden. Die gesellschaftliche Zuordnung war verloren gegangen.

Literatur, Quellen und Links:
B. W. Robinson: The Arts of the Japanese Sword, Faber and Faber, London 1970.
Lydia Icke-Schwalbe: Das Schwert des Samurai, Exponate aus den Sammlungen des Staatlichen Museums für Völkerkunde zu Dresden und des Museums für Völkerkunde zu Leipzig, Brandenburgisches Verlagshaus, Berlin 1990, ISBN-10: 3327007357, ISBN-13: 978-3327007358
Steffi Schmidt, Peter Bausch: Japanische Schwertzierate 1: Tsuba, Museumspädagogische Schriften des Ostasiatischen Museums in Berlin-Dahlem, Nr 533 a, Staatliche Museen Preußischer Kulturbesitz Berlin, 1976
Günther Heckmann: Tsuba. Band I der Japan-Edition aus dem H.U.B. Verlag, Nürtingen 1995, 176 S., Farbabbildungen von über 145 Tsuba in Originalgröße mit Vorder- und Rückseite, ISBN 3-931150-00-3.
Günther Heckmann: Kodogu. Band II der Japan-Edition aus dem H.U.B. Verlag, Nürtingen 1996, 264 S., Farbabbildungen von über 200 Menuki, Fuchi-kashira, Kozuka und Kogai in Übergröße 1,3:1. ISBN 3-931150-01.1.
Markus Sesko: Handbook of Sword Fittings related Terms, Verlag: Books on Demand, 1. Auflage 2011, ISBN-10: 3842364229, ISBN-13: 978-3842364226

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