Bernhard Peter
Kyoto, Daigo-ji (1): Übersicht und Sanboin


Lage und Erreichbarkeit
Der Daigo-ji ist ein bedeutender Tempelkomplex mit über 1100jähriger Geschichte im Südosten von Kyoto, hinter dem Ostberg Higashiyama, im Stadtbezirk Fushimi an den Hängen des Daigoyama gelegen. Am einfachsten läßt sich der Tempelkomplex (Adresse: 22 Daigohigashiouji-cho, Fushimi-ku, Kyoto-shi, Kyoto-fu 601-1325) mit der U-Bahn (Tozai Line) erreichen, Ausstieg an der Station Daigo, von da sind es wenige Minuten zu Fuß nach Osten. Alternativ kann man den Keihan Bus Nr. 22, 22A oder 24 nehmen ab Yamashina Keihan Station (ab Kyoto Hauptbahnhof mit der JR Kosei Line bis JR Yamashina Station) und die Nr. 22 und 22A ab Keihan Rokujizo, wo man mit der JR Nara Line hingelangt. Dazu gibt es noch den Bus der Yamashina Express Line. Die Haltestellen heißen "Daigoji", wenn man mit dem Bus an Kyoto Eki Hachijoguchi startet, bzw. "Daigoji-mae", wenn man von Yamashina oder Rokujizo startet. Vom Bahnhof Kyoto aus nimmt man am besten und schnellsten die Nara Line bis JR Rokujizo und ab da die U-Bahn zwei Stationen nordostwärts, oder die JR Biwako Line bis JR Yamashina und von dort die U-Bahn nach Süden. Der Haupteingang liegt jenseits der alten, bis nach Nara führenden Hauptstraße Nara-Kaido (Nara-Kaidou).

Der Tempel ist glücklicherweise kein touristischer Hotspot, und bei dem extrem weitläufigen Gelände ist man streckenweise alleine bei den Bauwerken. Im Sanboin verdichtet es sich etwas mehr, ist aber immer noch harmlos im Vergleich zu den typischen Touristentempeln. Wer also eine uralte Anlage, Geschichte pur, Nationalschätze und wichtige Kulturgüter in Hülle und Fülle sucht, und dazu das Ganze in weitläufiger Parklandschaft ohne Andrang, sondern sich beschauliches Entdecken alter Gebäude in malerischer Natur und idyllischer Umgebung wünscht, ist hier goldrichtig.


Geschichte und Bedeutung
Der Tempel zählt seit 1994 zum Weltkulturerbe Historisches Kyoto. Von der Wortbedeutung her bedeutet "Daigo" die reine Essenz der Milch (Butterfett), unter Bezugnahme auf die Lehrphasen des historischen Buddhas in Indien, die mit den fünf dort üblichen Arten von Milch verglichen wurden. Ghee = Daigo war die höchste Stufe, die letztendliche Essenz der Milch, salopp übersetzt die "Crème de la crème". Das ist eine Metapher, um die fünfte Phase Buddhas Lehre, die alleredelsten Gedanken des Buddhismus zu bezeichnen. Der Daigo-ji wurde 874 (traditionelle Zählung: Jougan 16) vom Mönch Shobo (Shoubou, 832-909) gegründet, der später unter dem Namen Rigen Daishi bekannt wurde. Er war in spiritueller Hinsicht der Enkel von Kuukai, denn sein Lehrer war Shinga (801-879), der wiederum ein Schüler von Kuukai (774-835) war. Shobo baute sich auf göttliche Weisung eine Eremitage nahe einer Quelle auf dem Daigoyama und stellte dort Kultbilder für Juntei Kannon und Nyoirin Kannon auf. Das war der erste Schritt der Entwicklung zum Tempel, Von da aus entwickelte sich der Tempel nach unten ins Tal, wo 904 die ersten Gebäude entstanden. Drei aufeinanderfolgende Kaiser, Daigo (reg. 897-930, Grab im Nordbereich des Sanboin), Suzaku (reg. 930-946) und Murakami (reg. 946-967), und die Kaiserin Onshi bekannten sich zum Buddhismus und legten die Grundlagen des heutigen Komplexes. Kaiser Daigo dankte 930 ab und übergab das Reich seinem Sohn, während er selbst Mönch im Daigo-ji wurde. Die wichtigsten Gebäude wurden in dieser Zeit errichtet: Yakushi-do 907 (traditionelle Zählung: Engi 7, aufgrund eines Gelübdes des Kaisers Daigo, später ersetzt), Shakyamuni-do 926 (traditionelle Zählung: Enchou 4, später ersetzt), und die noch bestehende Pagode wurde 951 (traditionelle Zählung: Tenryaku 5) fertiggestellt, als man den Plan gefaßt hatte, das Ganze zu einem riesigen Tempelkomplex auszubauen. Die wirtschaftliche Basis des Tempels bildeten drei Landgüter, die er als Ausstattung per kaiserlichen Erlaß bekam, das Gut Eneno-shou in Ise, das Gut Anjiki-shou in Owari und das Gut Gokano-shou in Kawachi. Bereits im Jahre 1155 erfaßte eine Inventur der Tempelgebäude 42 Hallen, 4 Pagoden, 3 Glockentürme, 4 Sutrenspeicher, 2 große Lager, 3 Badehäuser, 3 Speichereinrichtungen, 183 Wohngebäude für Mönche, 3 Paläste und 86 Schreibstuben, dazu noch ca. 500 Wohnhäuser von Laien.

Der Tempel wurde eines der bedeutendsten religiösen Zentren des esoterischen Buddhismus und spielte immer wieder eine wichtige Rolle in der Geschichte Japans. Ab dem 11. Abt wurde es üblich, Mönche kaiserlicher Abkunft aus der Linie des Kaisers Daigo zu Äbten des Daigo-ji zu machen, was hochgestellte Personen hoher Bildung mit besten Beziehungen zum Kaiserhof an die Spitze brachte und die Entwicklung des Tempels voranbrachte. Der Tempel hatte immer enge Verbindungen zur Macht: Es war z. B. der Oberpriester Kenshun, der Ashikaga Takauji zum Buddhismus führte. Oberpriester Mansai Jugo war unter Shogun Ashikaga Yoshimitsu quasi in der Rolle eines Premierministers. Viele Machthaber besaßen eine enge familiäre Beziehung zu den Oberpriestern des Tempels. Beispielsweise waren mehrere Generationen lang die Abkömmlinge von Minamoto Toshifusa, die sogenannten Daigo Minamoto, Oberpriester des Tempels. Der Daigo-ji war praktisch der Familientempel der Minamoto. Einer von diesen, Minamoto Toshifusa, übernahm in der späten Heian-Zeit die Macht im Reiche anstelle der Fujiwara, und sein Sohn Shokaku war im Daigo-ji Oberpriester.

Im 15. und 16. Jh. ging es bergab. Der untere Tempelkomplex war im Onin-Krieg bis auf die Pagode völlig zerstört worden. Erst 1575 begann der Wiederaufbau, indem Abt Gien Jugo vom Kodai-in im Kami Daigo drei Wohngebäude für Mönche im kaputten Kongourin-in erbauen ließ und selbst dort als Vorbild einzog. Diesem Abt verdanken wir den Wiederaufbau des unteren Daigo-ji. Toyotomi Hideyoshi ließ in Zusammenarbeit mit Abt Gien Jugo die ganze Anlage wiederherstellen, und nach ihm vollendete sein Sohn mit seiner Mutter die Unterstützung. 1608 war der Wiederaufbau abgeschlossen. Oberpriester Gien Jugo etablierte mit Toyotomi Hideyoshi die Kirschblütenparties (Daigo-no-Hamani), die den Tempel in den Fokus der Gesellschaft rückten und wohlhabend machten. Der Machthaber war ein Mann des Volkes und liebte Inszenierungen mit entsprechend vielen Teilnehmern. Diese Kirschblütenparty des Taiko wird am zweiten Sonntag im April jeweils mit einer Veranstaltung und Parade nachgestellt (Ho-Taiko Hanami Gyouretsu). Insgesamt gibt es heute auf dem Gelände ca. 700 Kirschbäume.

Die Erfolgsgeschichte des Tempels erfuhr erst in der Meiji-Zeit und der damals gepflegten antibuddhistischen Politik wieder einen herben Rückschlag, als der Tempel seiner Wirtschaftsgüter verlustig ging, staatlich wurde und wirtschaftlich und kulturell abstieg. Äbte adeliger Herkunft wurden in den Laienstand versetzt. Der besondere kaiserliche Schutz für den Tempel wurde abgeschafft. Spezielle Titel für adelige Mönche wie Monzeki, Inshitsu oder Inge wurden aberkannt. Alle auf kaiserliches Edikt hin ausgeführten Zeremonien wurden abgeschafft. Im Palast durften keine Zeremonien mehr abgehalten werden. Es gab ein eigenes "Gesetz zur Abschaffung des Shugendo", das die religiösen Tätigkeiten im Daigo-ji zum Erliegen brachte. Glücklicherweise hielten die Äbte die Kunstsammlung zusammen, anders als in vielen anderen Tempeln, wo die Notverkäufe begannen. Vielmehr wurde 1907 damit begonnen, die vorhandenen Kunstwerke und Kulturgüter systematisch zu inventarisieren.

Der Tempel gehört zur esoterischen Richtung des Buddhismus, zum Ono-Zweig (Ono-ryuu) der Shingon-Schule und brachte im Laufe seiner Geschichte viele weitere Zweige hervor. Heute bewahrt der Tempelkomplex ein ungeheures kunstgeschichtliches Erbe. Unter den Gebäuden zählen allein sechs Bauwerke zu den Nationalschätzen Japans, zwei im oberen Teil und vier im unteren Teil. Dazu kommen die Ausstattung der Gebäude und die riesigen musealen Bestände.


Abb. Lage des Kami-Daigo-ji auf dem Saigoku-Pilgerweg (Ausschnitt)

Der Daigo-ji als Kannon-Pilgerzentrum
Was den Daigo-ji, bzw. den Höhenteil desselben, zu einem bedeutenden Wallfahrtsort macht, ist die Position des Kami-Daigo-ji auf dem ca. 1300 km langen Saigoku-Pilgerweg (Saigoku sanjuusankasho), wo er die elfte von insgesamt 33 Stationen darstellt. In allen Stationen wird die Kannon als Hauptgottheit verehrt, eine weibliche Inkarnation des Bodhisattva Avalokiteshvara. Der Pilgerweg beginnt am Seiganto-ji in Nachi-Katsuura (Präfektur Wakayama). Bevor der Kami-Daigo-ji mit einer Mutter-Kannon (Juntei Kannon) als Kultbild erreicht wird, ist der letzte Halt der Mimuroto-ji in Uji mit einer tausendarmigen Kannon (Senju Kannon) als Kultbild. Nach dem Kami-Daigo-ji geht es weiter zum Iwama-dera (Shouhou-ji) in Otsu mit einer weiteren tausendarmigen Kannon. Der traditionelle Pilgerweg endet am Kegon-ji in Ibigawa (Präfektur Gifu). Wegen der Gefährdung durch Waldbrände und Blitzschlag werden aber immer mehr Kunstwerke vom Berg ins Tal verbracht. Die erste Halle stammte aus dem Jahr 866 erbaut, aber diese fiel einem Brand zum Opfer. Auch die neue Halle aus dem Jahr 1968 wurde im August 2008 vom Blitz getroffen und brannte vollständig ab.


Struktur des Gesamtensembles
Der Daigo-ji zieht sich wie ein Dreieck von der Stadt in das Tal und dann den Berg hinauf und besteht aus vier ganz unterschiedlich strukturierten Teilen. Wenn man sich von Westen nähert, gelangt man zu einem ersten Tor (So-mon), das in gerader Achse zu einem zweiten Tor (Saidaimon) führt. Nördlich dieser von Ahornen und Kirschbäumen gesäumten Hauptachse liegt der über ein weiteres Tor zugängliche Daigo-ji Sanboin (Sanbou-in), der in seinem Aufbau palastartig ist mit etlichen, mit Korridoren verbundenen Hallen und sehenswerten Gartenanlagen. Südlich dieser Hauptachse befindet sich ein moderner Museumskomplex (Reihokan).

Ebenfalls auf dieser Seite befindet sich der Subtempel Houon-in etwas weiter im Süden. Dieser Subtempel, in dem als Hauptbild Fudo-Myo-o verehrt wird, fand erst in der Meiji-Zeit seinen heutigen Standort, nachdem er erst oben auf dem Berg war, dann auf Befehl von Kaiser Go-Uda ins Tal verlegt wurde und nun ein zweites Mal versetzt wurde. Am Ende der Hauptachse des Daigo-ji trennt eine in Nord-Süd-Richtung verlaufene Straße vor dem zweiten, zweistöckigen Tor (Nio-mon, Saidaimon) die dahinterliegenden Bereiche deutlich ab. Nach Norden führt diese Straße zum Subtempel Risho-in, der westlich derselben liegt; nach Süden führt die Straße zu zwei weiteren Subtempeln östlich der Straße, darunter der Kodai-in.

Wenn man das zweite Tor (Saidaimon) in der Hauptachse durchschreitet, gelangt man in den unteren Daigo-ji (Shimo-Daigo), der aus etlichen locker in einem Park verteilten Gebäudeeinheiten besteht. Deutlich davon nach Osten abgesetzt liegt der vierte Teil oben auf dem Daigoyama, der in einem weitläufigen Waldgebiet liegende obere Daigo-ji (Kami-Daigo), zu dem man etwa eine Stunde zu Fuß unterwegs ist.

Abb.: Übersichtskarte des Daigo-ji


Der Reihokan
Der Reihokan ist ein moderner, 1930 begonnener und 1935 eröffneter  Museumskomplex. Er besteht aus dem Honkan, der 1997 begonnenen und 2000 fertiggestellten Ausstellungshalle Heiseikan und dem Butsuzoto. In diesen Gebäuden wird der Tempelschatz aufbewahrt, der aus ca. 150000 nur teilerfaßten Objekten besteht, davon 41 Nationalschätze und 39362 wichtige Kulturgüter, 1000 Malereien und 10000 alte Dokumente, 16403 Texte und 16421 religiöse Schriften. Es werden immer nur wenige Kunstwerke im Wechsel ausgestellt, ein Bruchteil des Gesamtbestandes.

Abb.: Grundriß des Reihokan


Der Sanboin
In nur 30 Jahren entstanden insgesamt fünf Subtempel. Den Anfang machte 1085 der Enkou-ji auf dem Berg des Daigo. Danach entstanden der Ichijou-in, der Daichi-in, der Muryoukou-in und der Sanbo-in (Sanbou-in). Letzterer wurde der wichtigste und mächtigste. Den Sanbo-in betritt man als Besucher über ein schlichtes Tor. Direkt neben diesem Eingang liegt ein weitaus prächtigeres Tor, das Karamon (Tor im chinesischen Stil), welches als Nationalschatz eingestuft ist. Der Sanboin wurde im Jahre 1115 (traditionelle Zählung: Eikyuu 3) vom 14. Oberpriester bzw. Abt, Shoukaku aus der Familie der Daigo Minamoto und Sohn des Ministers zur Linken, Minamoto no Toshifusa, angelegt und diente seitdem als Sitz des Abtes. Seine heutige Form erhielt der Sanboin 1595-1598 unter Toyotomi Hideyoshi, der ihn nach einer Zeit des Verfalls wiederherstellte und auch den Garten entwarf. Weil der Sanboin ein kaiserlicher Tempel ist, sind die schwarz lackierten Torflügel mit je zwei goldenen Chrysanthemenblüten geschmückt, dazu mit zwei Paulownien-Blütenständen, welche das Wappensymbol des Toyotomi Hideyoshi waren. Dieses Tor im üppigen Stil der Momoyama-Zeit (1568-1615) wurde nur für die kaiserlichen Gesandten (Chokushi) geöffnet. Deshalb wird es auch als Chokushi-mon bezeichnet. In gerader Linie hinter dem Schmucktor und einem Trockengarten liegen die ersten Räume, von Westen nach Osten: 1.) der Aoi-no-ma, 20 Tatami-Matten groß, auf den Schiebetüren mit einer Darstellung des Umzuges anläßlich Aoi-matsuri, der vom Kaiserpalast zum Shimogamo-Schrein und zum Kamigamo-Schrein verläuft, von Ishida Yutei (1721-1786), 2.) der Akikusa-no-ma (Raum des Herbstgrases), 15 Tatami-Matten groß, auf den Schiebetüren mit einer Darstellung von sieben typischen Herbstpflanzen, Kano Sanraku zugeschrieben, 3.) der Chokushi-no-ma, 10 Tatami-Matten groß, der Raum für die kaiserlichen Gesandten, auf den Schiebetüren mit Momoyama-zeitlichen Darstellungen eines Bambushaines mit Vögeln und Blumen geschmückt.

Der Sanboin ist im Shinden-Stil erbaut. Nach Osten schließen sich nun vier Hallen an, die mit gedeckten Holzgalerien verbunden sind, drei davon in West-Ost-Abfolge mit der Längsseite zum Garten, und eine zwischen den ersten beiden Hallen rückwärtig nach Norden, zwischen zwei kleinen Innenhöfen mit Garten. Weitere Strukturen, die aber nicht für Besucher zugänglich sind, erstrecken sich nach Norden. Die erste dieser Hallen, der Omote-shoin (Nationalschatz), besitzt drei Räume. Der Omote-shoin ist im Stil Shinden-zukuri erbaut, also im Stil aristokratischer Wohnhäuser und Residenzen, der sich in der Heian-Zeit herausbildete. Der erste Raum, der Agebutai-no-ma, liegt etwas tiefer als die anderen beiden Räume und kann nach Wegräumen der Tatami-Matten als Noh-Bühne benutzt werden. Der zweite Raum ist der Chudan-no-ma, 18 Tatami-Matten groß. Im westlichen dritten Raum, dem Yanagi-no-ma (Weiden-Raum) oder Jodan-no-ma (Plattform-Raum), sind die Fusuma-e (bemalte Schiebetüren) mit Weiden im Wechsel der Jahreszeiten geschmückt, in einem anderen Raum mit einem Pfau und einer Zikade.

An der Ostseite des Omote-shoin befindet sich der Junjokan, die zweite Halle in der West-Ost-Abfolge. Es wird überliefert, daß Toyotomi Hideyoshi einst in dieser Halle seine Kirschblütenbetrachtungs-Parties abhielt und daß die Halle ursprünglich auf dem Yari-yama (ca. halbe Strecke zum Daigo-yama) stand und dann hierhin versetzt wurde. Die Malereien auf den Schiebewänden sind neu und wurden nach 1989 von Hamada Taisuke angefertigt; sie stellen Kirschblüten und Ahornblätter dar. Die Halle besitzt zwei Räume, von 20 und 15 Tatami-Matten Größe.

Zwischen Omote-shoin und Junjokan liegt rückwärtig, nach Norden und dem großen Garten abgewandt, der aus der frühen Edo-Zeit stammende Okushinden. Der Hauptraum besitzt einen Shoin doko (Leseecke) und einen Alkoven. Das höhenversetzte Regal (Chigaidana) gehört zu den künstlerisch besten Japans und wird Daigodana genannt. Am Nordosteck des Okushinden befindet sich ein winziges Teehaus, das vom Ende der Edo-Zeit stammende Shogetsutei (Kiefer im Mondlicht - Teehaus), das sich unter den Dachüberstand der viel größeren Halle duckt. Der Eingang befindet sich auf der Südseite unter einem Vordach aus Bambus. Es ist viereinhalb Tatami-Matten groß und besitzt an der Ostseite ein rundes Fenster.

Das letzte Gebäude ganz im Osten ist der Hondo (Haupthalle). Diese Halle steht frei und wird von Westen her über eine gedeckte Holzgalerie erschlossen. Das Kultbild in dieser Halle ist ein Miroku Bosatsu, der Buddha der Zukunft (Maitreya) bzw. der Bodhisattva der Gegenwart, sehr beliebt bei der Shingon-Schule. Nach diesem Kultbild wird die Halle auch Miroku-Halle (Miroku-do) genannt. Das Werk wird dem Kamakura-zeitlichen Künstler Kaikei zugeschrieben. Der Miroku Bosatsu wird rechts flankiert von einer Figur des Gründers der Shingon-Schule, Kobo Daishi. Links des Hauptbildes steht der Gründer des Daigo-ji, Shobo Rigen Daishi. Hinter dem Hondo liegt im Norden noch ein Goma-do (Goma-Halle) mit einem Goma-dan, einem Altar für heiliges Feuer. Aus all diesen Gebäuden gibt es auf diesen Seiten keine Aufnahmen, weil striktes Photoverbot herrscht.

Abb.: Daigo-ji, Karte des Sanboin (Sanbou-in)

Im Süden der genannten Gebäudeabfolge befindet sich der ab 1598 angelegte Garten (Sanboin Teien, Sanbou-in Teien), der 1952 zur "Besonderen historischen Stätte" erklärt wurde. Der Garten ist eine Mischung aus dem Typ eines Wandelgartens (Chisen-kaiyu) zum Umhergehen und eines Betrachtungsgartens mit Trockenlandschaft (Karesansui). Vor dem Omote-shoin liegen noch vor dem Teich drei besonders interessant geformte Steine, die Kamo no Sanseki. Sie stehen für drei unterschiedliche Arten des Wasserflusses auf dem Kamo-gawa, für schnell fließendes, stehendes und sich brechendes Wasser des Flusses. Südlich davon befinden sich zwei künstliche, mit Kiefern bewachsene Inseln im Gartenteich, die Kameshima (Schildkröteninsel) und die Kranichinsel (Tsurushima). Die Inseln sind untereinander und mit den Ufern mit Brücken verbunden. Auf dem südlichen Teichufer sind die hellen Steine des Fujito Ishi mit seinen Begleitern zu sehen, die Amitabha Buddha und Seishi und Kannon repräsentieren. Der Fujito Ishi hatte damals einen gewaltugen Wert, stammt aus der Gegend von Okayama und soll einst Oda Nobunaga gehört haben. Ganz im Süden nahe der Abschlußmauer zum Hauptweg der Gesamtanlage befindet sich noch ein kleiner Schrein, der Houkoku Daimyojin, welcher Toyotomi Hideyoshi gewidmet ist, dem der Daigo-ji sehr viel verdankt. Der Taiko ließ den ganzen Tempel renovieren, den Kondo wiederherstellen, den Garten des Sanboin anlegen, die Pagode reparieren etc. Im östlichen Teil des Gartens liegt vor dem Hondo ein Kies- und Moos-Garten (Kokeniwa), der Sakazukushi genannt wird: Die Moosinseln im feinen Kies stehen symbolisch für Hyotan, Sakazuki und Sake (Sake-Flasche, Sake-Tasse und Reiswein). Weiter südlich überspannen Brücken den östlichen Teil des Gartenteiches und führen zu einem Teehaus mit drei Räumen, dem Chinryutei (Kissen auf dem Strom - Teehaus). Eine Besonderheit dieses Teehauses ist, daß es eine Tür besitzt, durch die man aufrecht hindurchgehen kann (Kinin-guchi), im Gegensatz zu den sonst üblichen niedrigen Türen, durch die man gebückt hindurchkriecht (Nijiri-guchi). Hinter dem Teehaus befindet sich fast an der südlichen Begrenzungsmauer der aus Felsen gebaute Wasserfall Sandan-no-Taki. Insgesamt wurden in diesem Garten ca. 800 Felsen verbaut, wovon etliche Toyotomi Hideyoshi als Geschenk von seinen Freunden und Gästen zugeeignet worden waren. Besonders kunstvolle Felsen kosteten ein Vermögen, und diese Fülle an wertvollen Steinen ist damit auch eine Inszenierung von Repräsentation, Macht und Wohlstand. Die Fertigstellung dieses Gartens dauerte ca. 20 Jahre und zog sich noch lange nach dem Tod des Planers und Auftraggebers hin.


Der Shimo-Daigo
Der untere Daigo-ji (Shimo-Daigo) beginnt mit dem Niomon (auch: Saidaimon) am Ende der West-Ost-Hauptachse (Sakura-no-baba) und besteht aus einer locker in einem weitläufigen Park verteilten Bebauung. Das drei Ken (Interkolumnien) breite Niomon (Saidai-mon) im Zuishi-mon-Stil mit seinen zwei Nio (Wächterfiguren) wurde seinerzeit 1605 (traditionelle Zählung: Keichou 10) unter Toyotomi Hideyori wiederhergestellt, nachdem das alte große Westtor 1470 bei einem Brand vernichtet und zunächst nicht wieder aufgebaut worden war. Sein Vater, Toyotomi Hideyoshi, hatte bereits 1598 (traditionelle Zählung: Keichou 3) anläßlich seines Besuches im Tempel den Bau versprochen, verstarb aber in diesem Jahr, ohne es umgesetzt zu haben. Das Tor selbst ist älter und im Kamakura-zeitlichen Stil. Es stammt von einem anderen Tempel und wurde hierher versetzt. Die beiden Nio sind spät Heian-zeitlich und stammen aus dem Jahr 1134 (traditionelle Zählung: Choushou 3), haben sämtliche Tempelbrände überstanden und wurden von den Künstlern Seizo und Ninzo angefertigt. Ursprünglich standen sie im Nandaimon, dem ehemaligen Süd- und Haupttor des Tempels und wurden später hierher versetzt, nachdem sie1606 nach Kyoto zur Restaurierung beim Künstler Kosho (Koushou) gebracht worden waren, einem der berühmtesten Künstler der Momoyama- und frühen Edo-Zeit. Beide Figuren, die einen nackten Oberkörper haben und einen kunstvoll gebundenen Haarknoten tragen, sind als wichtiges Kulturgut klassifiziert. Sie wenden die Köpfe mit zornigem Gesichtsausdruck dem Eintretenden zu und folgen dem Agyo-Ungyo-Prinzip, d. h. einer ist mit geöffnetem, der andere mit geschlossenem Mund dargestellt.

Die Goldene Halle (Kondo) mit ihrer rotbraunen Holzkonstruktion ist eines der Hauptgebäude des Daigo-ji und das sakral wichtigste Bauwerk. Sie steht im Norden des Areals und besitzt nach Süden hin einen weiten Vorplatz. Eine breite Treppe führt zur Veranda hoch. Eine erste Kondo-Halle, damals noch Shakado genannt nach dem Buddha Shakyamuni, wurde bereits auf Befehl des Kaisers Daigo im Jahre 926 errichtet. Sie brannte zweimal ab. Das im späten Heian-zeitlichen Stil errichtete gegenwärtige Gebäude stammt aus dem Mangan-ji in Yuasa in Kishu (Präfektur Wakayama) und wurde anläßlich der von Toyotomi Hideyoshi initiierten Tempelwiederherstellung im Jahr 1600 unter Toyotomi Hideyori in den Daigo-ji verbracht. Das aus dem späten 12. Jh. stammende Gebäude ist als Nationalschatz klassifiziert. Innen ist als Kultbild die Kamakura-zeitlichen Figur von Tathagata Bhaisajya (Yakushi Nyorai, heilender Buddha, Medizin-Buddha) aufgestellt, die zusammen mit den viel kleineren Bodhisattvas Nikko und Gakko (Sonnenlicht und Mondlicht) als Yakushi-Triade bezeichnet wird. Zu beiden Seiten der zentralen Figur stehen die vier Shitenno, die Himmelskönige.

Die fünfstöckige und 38,2 m hohe Pagode (Goju-no-to, Gojuu-no-tou) im Südosten der Goldenen Halle ist das älteste hölzerne Bauwerk in ganz Kyoto, denn sie wurde unter Kaiser Suzaku im Jahr 936 begonnen und unter Kaiser Murakami im Jahr 951 für die Seele von Kaiser Daigo erbaut. Kaiser Suzaku war sein ältester Sohn, Murakami sein zweiter Sohn. Selbst als der Daigo-ji zweimal brannte, im Onin-Krieg und im Bunmei-Krieg, brannte sie glücklicherweise nicht ab; sie wurde aber im Bürgerkrieg beschädigt. Damit ist sie eines der wenigen Holzgebäude in Kyoto, das überhaupt den Onin-Krieg überstanden hat, und deshalb ist sie als Nationalschatz klassifiziert. Unter Toyotomi Hideyoshi wurde die Pagode wiederhergestellt. Im Erdgeschoß hat der Bau eine Seitenlänge von 6,70 m. Die schweren, ausladenden Ziegeldächer werden von komplexen Kraggebälkkonstruktionen mit dreifachen Konsolen getragen. Der bronzene obere Abschluß, die Pagodenspitze (Sorin, Sourin) mit ihren neun Ringen (Kurin) ist alleine 13 m hoch, nimmt also ein Drittel der Gesamthöhe ein. An den Enden der leicht aufwärts geschwungenen Traufkanten der Dächer hängen kleine Glöckchen, die das Wort der Lehre mit ihrem Klang in alle Himmelsrichtungen tragen sollen. Innen (normalerweise nicht für den Publikumsverkehr geöffnet) befinden sich im Erdgeschoß kunsthistorisch bedeutende Wandgemälde aus der Erbauungszeit (10. Jh.), ein Ryokai-Mandala und eine Darstellung der acht Patriarchen der Shingon-Schule (Shingon-Hasso). Die Pagode wurde zuletzt 1961 restauriert. Daß sie nicht mehr ganz gerade steht, ist die Folge eines Taifuns.

Der Seiryugu-Honden (Seiryugu-Haupthalle, Schrein des klaren Wasserfalls) im Südwesten der Goldenen Halle und westlich der fünfstöckigen Pagode steht auf einem hohen Steinsockel. Eine Treppe führt zwischen zwei Steinlaternen zu dem verschlossenen Eingangstor hinauf, das in einen umlaufenden, mit einem Dach versehenen Zaun eingelassen ist, dessen einzelne Abschnitte jeweils mit einem durchsichtigen Schräggitter versehen sind. Es handelt sich um einen Shinto-Schrein, den Schutzschrein des Tempels. Er ist Seiryu Gongen gewidmet, der Schutzgottheit des Daigo-ji. Der erste Schrein wurde oben auf dem Daigoyama im Bereich des heutigen Kami-Daigo errichtet, dann folgte später einer unten im Shimo-Daigo, 1097 erbaut, 1470 abgebrannt, der 1517 unter Abt Shoken durch das gegenwärtige Gebäude ersetzt wurde, zu dem die separat im Osten stehende Andachtshalle noch einmal 1599 erneuert wurde, die auf halbem Weg in Richtung Pagode steht.

Abb.: Daigo-ji, Karte des Shimo-Daigo

Ein kleineres Gebäude von nur drei Pfostenabständen Breite ist die Fudo-Halle (Fudo-do) genau im Osten der Goldenen Halle. Südlich der Halle ist auf dem Vorplatz ein rechteckiger Bereich (Goma-dojo) für die Saitogoma-Zeremonie abgetrennt, in dem sich eine große Standtafel mit einem Relief des Fudo Myo-o (Acalanatha) nördlich der zentralen Feuerstelle befindet.  Innen im Fudo-do befinden sich Statuen aller fünf Myo-o (Vidyaraja).

Die östlich des Fudo-do stehende Halle Shinnyo Sanmaya-do ist neu und stammt aus dem Jahr 1997. Sie ersetzt eine 1470 abgebrannte Halle, eine aus dem Jahr 949 im Auftrag des Kaisers Suzaku errichtete Hokke Sanmaya-do. Die Soshi-Halle (Soshi-do) steht südlich des Shinnyo Sanmaya-do näher am Hauptweg und wurde 1605 von Abt Gien errichtet und ist Kobo Daishi Kukai, dem Gründer der Shingon-Schule, und Rigen Daishi Shobo, dem Gründer des Daigo-ji, gewidmet. Am Geburtstag von Kobo Daishi am 15. Juni findet hier eine Erinnerungszeremonie statt.

Weiter oben am Hang, hinter dem den weg überspannenden Torbau des Nichigetsumon, befindet sich eine weitere Baugruppe rings um einen See, der alte Denpo Gakuin. Das größte Gebäude ist der Denpoin Daikodo. Daikodo bedeutet wörtlich Große (Dai) Lesehalle (Ko-do). Westlich des Daikoko steht ein Glockenturm. Jenseits des Sees, auf seiner Ostseite, befinden sich noch mehrere Gebäude. Das Ensemble des alten Denpo Gakuin wurde erst 1930 errichtet; der Anlaß war der tausendste Todestag des Kaisers Daigo. Der von Mönchen für ihre Rezitationen genutzte Daikodo wurde auf einer steinernen Plattform errichtet; seinen Stil nennt man Hogyo-zukuri. Innen wird eine 2,4 m hohe Statue des Amida Nyorai (Sanskrit: Amitabha, Amida-Buddha) aus der späten Heian-Zeit verehrt, das älteste Objekt der ganzen Baugruppe. Außerdem werden hier noch Statuen von Dainichi Nyorai (Sanskrit: Mahavairocana), Jinja-taisyo, Daikokuten (Sanskrit: Mahakala) und Jizo Bosatsu (Sanskrit: Ksitigarbha) verehrt. Nach dem Brand des Juntei-do auf dem Kami-Daigo dient die Halle auch als Kannon-do.

Über eine Bogenbrücke im Osten des Sees gelangt man zum kleinen, erhöht auf einer Felsanschüttung im Wasser stehenden und malerisch von Ahornen und Ginkgobäumen eingefaßten Benten-do (Benten-Halle) mit zinnoberrot gestrichener Holzkonstruktion auf der Nordseite des Gewässers. Diese Halle ist Benzaiten (Sanskrit: Sarasvati) gewidmet, einer der sieben Glücksgötter (Shichi-fukujin). Besonders im Herbst ist das einer der malerischsten Orte des Shimo Daigo.

Ganz oben am östlichsten Ende des Shimo Daigo steht noch der Joshin-in (Nyonin-do). Hier liegt der nördliche Eingang zum unteren Daigo-ji, hier beginnt der Weg bergauf zum Kami-Daigo. Die Halle, in der als Kultbild eine Juntei Kannon verehrt wird (genau wie oben auf dem Berg) ist in der gegenwärtigen Form Edo-zeitlich. Weitere hier aufgestellte Bildnisse sind die von Fudo Myo-o, Shobo Rigen Daishi, Miroku Bosatsu (Maitreya-Bodhisattva), Enno Gyoja und Jizo Bosatsu. Der 1931 erbaute und zurückgesetzt liegende Dai-Denpoin dient der Priester-Ausbildung und ist nicht für die Öffentlichkeit zugänglich.


Abb.: Daigo-ji, Karte des Kami-Daigo

Der Kami-Daigo
Der obere Daigo-ji (Kami-Daigo) wird nach einer Stunde Wanderung über die bergan führende Straße auf den Gipfel des Daigoyama erreicht; OSO vom Shimo-Daigo gelegen. Das ist der Ursprung des Daigo-ji, dessen erste Gebäude hier standen und der sich erst später ins Tal ausbreitete. Hier oben stehen Daigo-Sui (Gebäude mit Quelle am Ort der Eremitage von Shobo Rigen-Daishi), Seiryu-gu Honden (Schrein, ganz im Westen der westlichen Baugruppe) und Seiryu-gu Haiden (zugehörige elegante Muromachi-zeitliche Andachtshalle, westliche Bautengruppe, Kiyotakigu Haiden, Nationalschatz), Juntei-do (die Halle der Mutter-Kannon und das Pilgerziel auf der Route des Saikoku Sanjusan Kannon Reijo, ursprünglich 866 erbaut, neue Halle von 1968 wurde im August 2008 vom Blitz getroffen und brannte vollständig ab, Schließung des oberen Bereichs und Wiedereröffnung 2009), Yakushi-do (Nationalschatz, erste Halle 907 unter Kaiser Daigo errichtet, heute Heian-zeitliche Halle aus dem Jahre 1124 für Yakushi Nyorai = Sanskrit: Tathagata Bhaisajya, in der westlichen Gebäudegruppe, aber östlich des Seiryu-gu, Figuren seit 2001 im Reihokan), Godai-do (in neuerer Zeit nach einem Brand wiedererrichtete Halle mit Godai Myo'o und Fudo Myo'o in der Mitte, mittlere Baugruppe, Figuren seit 2014 im Reihokan, Heiseikan), Nyoirin-do (eine hangständige, Momoyama-zeitliche Halle im Stil Butai-zukuri mit einer Nyoirin Kannon als Kultbild, östliche Baugruppe) und Kaisan-do (östliche Baugruppe, ganz im Südosten des Ensembles, neben dem Nyoirin-do, eine herausragend feine Momoyama-zeitliche Halle zur Erinnerung an die Gründung des Daigo-ji durch Shobo Rigen-Daishi, 1606 unter Toyotomi Hideyori erbaut, innen mit drei Figuren von Shobo Rigen-Daishi, flankiert links von Kobo-Daishi und rechts von Kangen). Die beiden letztgenannten Bauwerke sind mit Zypressenrinde gedeckt. Ein Sutrenspeicher (Kyouzou), als wichtiges Kulturgut klassifiziert, brannte 1939 bei einem Waldbrand ab, ebenso weitere Gebäude. In neuerer Zeit bringt man daher immer mehr der wertvollen Kunstwerke zu ihrem Schutz vom Berg herunter ins Museum. Es empfiehlt sich, sich vorher zu erkundigen, wie die Lage auf dem Berg ist und ob das Gelände geöffnet ist.


Nationalschätze Japans im Daigo-ji
Alleine unter den Gebäuden befinden sich sechs Nationalschätze Japans:

Die Wandgemälde in der Pagode werden separat als Nationalschatz gelistet. Dazu kommen noch entsprechend eingestufte Kultfiguren, Dokumente und Kunstgegenstände im Reihokan (41 Nationalschätze), z. B.:


Wichtige Kulturgüter Japans im Daigo-ji
Als wichtige Kulturgüter Japans sind beispielsweise eingestuft:

Dazu kommen noch entsprechend eingestufte Kultfiguren, Dokumente, Hängerollen, Stellschirme und andere Kunstgegenstände im Reihokan, z. B.:


Somon. Vor diesem Tor verlief die alte Hauptstraße nach Nara (Nara Kaido).

schlichtes Tor zum Sanboin

Tor zum Sanboin mit Rezeptionshäuschen.

Das Karamon war den kaiserlichen Gesandten vorbehalten.

Karamon

Das Karamon ist mit den kaiserlichen Chrysanthemen geschmückt (hier 12strahlig).

Kiri ist ein stilisiertes Motiv, das aus Blättern und drei Blütenständen der Paulownie (Blauglockenbaum) besteht. Die Familie Toyotomi (Toyotomi-uji bzw. Toyotomi-shi) verwendete die Go-shichi no kiri, die 5-7-5 blütige Paulownie, als Familien-Mon (Wappensymbol). Diese Familie wurde erst 1596 unter diesem Namen gegründet, denn Toyotomi Hideyoshi hieß vorher Hashiba Hideyoshi. Die Go-shichi no kiri wird heute als Regierungs-Mon und offizielles Emblem des japanischen Premierministers verwendet.

Die Chrysantheme ist das kaiserliche Mon (Wappensymbol). Hier nur 12-strahlig, sonst 16-strahlig.

Das unlängst restaurierte Karamon ist als Nationalschatz eingestuft.

Schlichtes Tor in einer Umfassungsmauer.

Eingangsbereich des Sanboin mit vorgezogenem Dach. Ab den Stufen herrscht Schuhverbot und Photoverbot.

Zwischen dem Chokushi-no-ma und dem Omote-shoin springt ein kleiner Korridor nach Süden vor.

Blick entlang der Südseite von Omote-shoin und Junjokan nach Osten.

Blick entlang der Südseite des Omote-shoin nach Westen.

Eingangsbereich des Sanboin.

Nebengebäude des Sanboin

Küchentrakt des Sanboin mit Kamin


Literatur, Links und Quellen
Lokalisierung auf google maps: https://www.google.de/maps/@34.9511385,135.8209401,17.75z - https://www.google.de/maps/@34.9513654,135.8209288,442m/data=!3m1!1e3 - Sanboin: https://www.google.de/maps/@34.9522697,135.8198262,81m/data=!3m1!1e3 - unterer Daigo-ji: https://www.google.de/maps/@34.9510909,135.8228744,269m/data=!3m1!1e3 - oberer Daigo-ji: https://www.google.de/maps/@34.9452901,135.8400317,282m/data=!3m1!1e3
eigene Webseite
https://www.daigoji.or.jp/garan/index.html - https://www.daigoji.or.jp/garan/index_e.html - Sanboin: https://www.daigoji.or.jp/garan/sanboin_detail_e.html - oberer Teil des Daigo-ji: https://www.daigoji.or.jp/garan/kami_garan_detail_e.html - unterer Teil des Daigo-ji: https://www.daigoji.or.jp/garan/shimo_garan_detail_e.html - Geschichte: https://www.daigoji.or.jp/history/history_engi_e.html
John H. Martin, Phyllis G. Martin: Kyoto - 29 Walks in Japan's Ancient Capital, 376 S., Verlag: Tuttle Pub. 2011, ISBN-10: 4805309180, ISBN-13: 978-4805309186, S. 344-351
John Dougill: Japan's World Heritage Sites - Unique Culture, Unique Nature, 192 S., Verlag: Tuttle Shokai Inc., 2014, ISBN-10: 4805312858, ISBN-13: 978-4805312858, S. 74-75
Judith Clancy, Ben Simmons: Kyoto - City of Zen, 144 S., Verlag Tuttle Shokai Inc. 2012, ISBN-10: 4805309784, ISBN-13: 978-4805309780, S. 134-135
Judith Clancy, Ben Simmons: Kyoto Gardens - Masterworks of the Japanese Gardener's Art, 144 S., Verlag: Tuttle Shokai Inc. 2015, ISBN-10: 4805313218, ISBN-13: 978-4805313213, S. 132-135
Cees Nooteboom, Simone Sassen: Saigoku - Auf Japans Pilgerweg der 33 Tempel, Schirmer Mosel, 1. Auflage 2013, ISBN-10: 3829606435, ISBN-13: 978-3829606431, S. 82-89 (vermischt oberen und unteren Daigo, wirklich selbst dort gewesen? Zweifel an Ortskenntnis der Autoren)
auf Discover Kyoto:
https://www.discoverkyoto.com/places-go/daigo-ji/  - https://www.discoverkyoto.com/event-calendar/april/hotaiko-hanami-gyretsu-daigoji/
auf Kyoto Project:
http://thekyotoproject.org/english/daigo-ji/
auf Wikipedia:
https://de.wikipedia.org/wiki/Daigo-ji - https://en.wikipedia.org/wiki/Daigo-ji - https://en.wikipedia.org/wiki/Sanb%C5%8D-in
auf Japan Visitor:
https://www.japanvisitor.com/japan-temples-shrines/daigoji-temple
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https://www.japan-guide.com/e/e3916.html
auf Japanhoppers:
https://www.japanhoppers.com/de/kansai/kyoto/kanko/693/
auf Japantravelmate:
http://japantravelmate.com/featured/daigo-ji-temple
auf Japantravel:
https://en.japantravel.com/kyoto/garden-temple-daigo-ji/34687
auf Kyoto Travel:
https://kyoto.travel/de/shrine_temple/129
auf JNTO:
https://www.jnto.go.jp/eng/spot/shritemp/daigoji.html
auf Sacred Destinations:
http://www.sacred-destinations.com/japan/kyoto-daigoji
Saigoku-Pilgerweg:
https://de.wikipedia.org/wiki/Saigoku-Pilgerweg
Weltkulturerbe von Kyoto:
http://www2.city.kyoto.lg.jp/bunshi/bunkazai/isan-f-e.htm
Tale of Genji:
http://www.taleofgenji.org/daigoji.html
Places of interest in Kyoto:
http://kyoto.asanoxn.com/places/daigo/daigoji.htm
Tempelschätze des Heiligen Berges Daigo-ji - der geheime Buddhismus in Japan, Ausstellungskatalog der Bundeskunsthalle Bonn, Prestel Verlag München, Berlin, 2008, 352 S., ISBN-10: 3791338323, ISBN-13: 978-3791338323
auf JPManual:
http://jpmanual.com/en/daigoji
auf Kyotofukoh:
https://kyotofukoh.jp/report363.html
Ian Littlewood, Ayumi Oe Littlewood: Kyoto Without Crowds, A Guide to the City's Most Peaceful Temples and Gardens, 264 S., CreateSpace Independent Publishing Platform, 1. Auflage 2018, ISBN-10: 1978158998, ISBN-13: 978-1978158993, S. 159-162
Toshio Fukuyama: Heian Temples - Byodo-In and Chuson-Ji, Heibonsha Survey of Japanese Art Band 9, 170 S., Verlag: Weatherhill 1976, ISBN-10: 0834810239, ISBN-13: 978-0834810235, Grundrisse S. 152-153


Daigo-ji (2): Garten des Samboin - Daigo-ji (3): Shimo-Daigo - Daigo-ji (4): Shimo-Daigo

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