Bernhard Peter
Himeji (Präf. Hyogo), Engyo-ji, Teil (1): Geschichte und Beschreibung


Lage und Erreichbarkeit, Touristisches
Der Tempel Engyo-ji (Engyou-ji) liegt im Nordnordwesten der Stadt Himeji auf dem Berg Shosha (Shosha-zan). Die Entfernung vom JR-Bahnhof Himeji beträgt 7,5 km Luftlinie, von der Burg Himeji sind es 6,5 km Luftlinie. Der Bahnhof Himeji ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln hervorragend zu erreichen, denn er ist eine Station des Shinkansen der Tokaido-Linie. D. h., es gibt von Hiroshima, von Okayama, von Shin-Osaka, von Kyoto etc. aus eine Direktverbindung, und der Ausflug auf den Berg Shosha ist gut von diesen Städten aus als Tagestour machbar. Ab Kyoto kann man beispielsweise um 7:20 Uhr den Hikari von Gleis 13 in Richtung Hakata nehmen und ist dann um 8:03 Uhr in Himeji. Alternativ kann man um 8:01 Uhr losfahren und ist um 8:49 ohne Umsteigen in Himeji. Ab JR-Bahnhof ist man auf weitere öffentliche Verkehrsmittel angewiesen, denn zu Fuß wäre es eine Strecke von 8,5 km, wovon das letzte Stück eine heftige Bergwanderung ist.

Um zum Engyo-ji zu kommen, kombiniert man Bus und Seilbahn, und das geht ganz bequem. Dafür gibt es sogar ein Kombiticket, und das erhält man in einem kleinen Büro gegenüber dem Bahnhof. Man geht auf der Nordseite aus dem Bahnhofsgebäude heraus, sozusagen Blick auf Burg Himeji. Linkerhand führt im Viertelkreis eine Fußgängerüberführung zu einem Gebäude im Nordwesten auf der anderen Seite des Platzes, das ist das richtige (Qwell-Gebäude), in der Nähe der Bussteige 7 und 8. Sowohl die Fußgängerüberführung als auch der Zebrastreifen führen direkt auf das Gebäude zu. Denn dort befindet sich der Fahrkartenschalter des Shinki Bus Terminals im Erdgeschoß ("Bus Information Center", Öffnungszeiten Mo-Fr. 7:00-20:00, Sa 7:30-19:00, So 7:30-18:00, ein ziemlich kleines Büro wie ein Kiosk). Dort bittet man um ein Kombinationsticket (kyoutsuu chiketto) für den Shinki-Bus Nr. 8 und die anschließende Seilbahnfahrt und zurück (Shoshasan made no basu to roopuwei no kumiawase chiketto o kounyuu shite kudasai). Das kostet aktuell 1500 Yen. Die Seilbahn heißt roopuwei - ein Anglizismus, gebildet aus Rope-way. Das Ticket kann nicht im JR-Bahnhof gekauft werden.

Der Bus fährt ca. alle 20 min. und braucht ca. 1/2 h bis zur Talstation der Seilbahn. Der Bus Nr. 8 fährt am Shinki-Bussteig Nr. 10 ab, das ist nur wenige Schritte vom Ticketbüro entfernt, im Freien, nicht in der Halle. An der Busspur liegen hintereinander die Haltestellen 10, 9, 8 und 7, von Westen nach Osten. Die richtige Haltestelle ist also ganz hinten im Westen jenseits der Fußgängerüberführung. Der Bus fährt ab 8:00 mit wenigen Ausnahmen um X:00, X:20 und X:40 Uhr ab. Wer beispielsweise 8:03 Uhr in Himeji mit dem Shinkansen ankommt, kann es zum 8:40er Bus schaffen, der 8:10er wäre sportlich. Am Wochenende wäre der 8:20er Bus zu schaffen. Daran denken: Hinten einsteigen, noch nichts machen, erst beim Aussteigen an der Haltestelle Sanjo den Fahrer den entsprechenden Abschnitt des Kombitickets abreißen lassen, oder selber abreißen und in die kleine Box stopfen. Wer kein Kombi-Ticket hat, zahlt für eine einfache Fahrt 280 Yen beim Aussteigen in bar. Die Endhaltestelle heißt Shosha ropeway; bis dahin sind es 18 Zwischenstops. Der Bus überquert erst einen Fluß auf einer Brücke, biegt nach rechts parallel zum Fluß ab, und kurz darauf sieht man auch schon die Talstation der Seilbahn; das Gebäude steht direkt neben den Pfeilern der doppelten Straßenhochbrücke des Sanyo Expressway im spitzen Winkel zu diesem. Meistens stehen sogar grün-weiße Schilder mit roten Pfeilen und schwarzem Seilbahnsymbol auf dem Weg. Diese Seilbahn wurde erst 1958 gebaut. Vorher hatte man nur die Wahl zwischen insgesamt sechs steilen Bergpfaden den Berg hinauf.

Die Seilbahn mit ihren quietschgrünen Kabinen und riesigen Aussichtsfenstern fährt jede Viertelstunde ab und braucht ca. 4 min. bis zur Bergstation (Yamagami-Station), Zeit für ein bißchen Kommunikation mit dem liebenswürdigen Begleitpersonal und Gelegenheit für tolle Ausblicke. Die Seilbahn verkehrt wochentags im Sommer zwischen 8:30 und 18:00, im Winter nur bis 17:00 Uhr. Sonntags schwankt das Ende je nach Jahreszeit zwischen 17:00 und 19:00 Uhr. Die Abfahrtszeiten sind immer X:00, X:15, X:30 und X:45. Wenn der Andrang groß ist, werden extra-Fahrten eingerichtet. Wenn man auf der recht steilen Fahrt durch die tiefhängenden Morgenwolken nach oben schwebt und die Aussicht über die Stadt mit dem fernen Burghügel immer atemberaubender wird, ist man froh, sich nicht für den schweißtreibenden Fußweg von ca. 1 h Dauer entschieden zu haben. Oben kann man sich hinter dem Tickethäuschen für die Tempelanlage (Eintritt: 500 Yen) entscheiden, ob man das kleine Bähnchen nimmt oder den Fußweg. Der Fußweg ist auf jeden Fall besser, weil man nur so den Kannon-Pilgerweg passiert und das wunderschöne Tor, das geht einem bei dem Bähnchen verloren, ebenso wie die Aussichtspunkte mit Blick auf die Stadt und das Meer. Die auf einer Höhe von 371 m liegende Tempelanlage ist in einzelne Gebäudegruppen gegliedert, die sich in nordwestlicher Richtung auf einer Gesamtlänge von 1,4 km erstrecken. Die wichtigsten Gebäudegruppen sind entlang des Hauptweges gut zu finden und gut erschlossen.

Zurück fährt die Seilbahn zu den gleichen Zeiten ab. Der Bus zurück zum JR-Bahnhof fährt mit wenigen Ausnahmen immer um X:14, X:40 und um X:54 ab, die allerletzten Busse wochentags um 20:14 und 20:45, am Wochenende um 20:12 und 20:42 Uhr. Die Abfahrt erfolgt auf dem großen Parkplatz genau südlich der Hochbrücke des Sanyo Expressway. Direkte Shinkansen-Verbindungen zurück nach Kyoto gibt es z. B. um 17:11, 18:11 und 19:11. Mit Umsteigen in Shin-Osaka gibt es Verbindungen um 17:52, 18:52, 19:48 und 20:57.

Der Engyo-ji ist eine großartige Tempelanlage mit phantastisch guten und wertvollen Gebäuden, einer wunderschönen Lage und Atmosphäre. Er ist ein bei Pilgern beliebter Tempel voller Leben. Die Besucher sind in der Regel Leute, die den Tempel genau deswegen aufsuchen. Hier findet man keine Pauschaltouristen, sondern vor allem gläubige Japaner. Wenn Ausländer hierhin finden, dann meistens, weil sie selber einem Pilgerweg folgen, oder weil sie großartige historische Bauten abseits der ausgetretenen Pfade suchen, denn elf der Gebäude sind als national wichtige Kulturgüter eingestuft. Weitere sind wichtige Kulturgüter auf präfekturaler oder städtischer Ebene. Dazu kommt noch die reiche Ausstattung der Hallen mit Kunstwerken, darunter ebenfalls hochkarätige Bildwerke. Und dafür ist man hier goldrichtig, deshalb ist der Besuch des beeindruckenden Engyo-ji einer der besten Ausflüge, die man machen kann. Es ist ruhig und kontemplativ auf dem Berg und in den Hallen, die moderne Großstadt ist zwar in Sichtweite, doch emotional ganz weit weg. Im Obergeschoß der Halle Jikido ist ein unglaublich reichhaltiger Schatz an historischen Statuen und anderen Exponaten zusammengestellt, die kann man ganz allein für sich genießen, und man kann dort so lange bleiben, wie man will. Wer am religiösen Leben im Tempel teilhaben will, kann dies auch an bestimmten Tagen tun, inklusive dem Kopieren von Sutras.


Geschichte und Bedeutung
Der Engyo-ji ist ein Tempel der Tendai-Schule und wurde 966 vom Priester Shoku Shonin (Shoukuu Shounin, 910-1007) gegründet. Im Alter von 10 Jahren begann der Sproß der aristokratischen Tachibana-Familie seine spirituelle Reise mit dem Studium der Lotus-Sutra. Im Alter von 36 Jahren wurde er Mönch, zunächst für 20 Jahre in Kyushu. Im Jahre 966 leitete ihn eine geheimnisvolle Wolke zum Berg Shosha. Dort oben konnte er ein himmlisches Mädchen beobachten, das um einen Kirschbaum herum tanzte und dabei mit Gesängen den Bodhisattva Nyoirin Kannon pries. Der Mönch war so beeindruckt, daß er genau an diesem Ort aus besagtem Baum eine Standfigur der Nyoirin Kannon schnitzte und zum Hauptbild der neuen Verehrungsstätte machte. Sowohl die Familie Fujiwara als auch der zurückgetretene Kaiser Kazan (968-1008) protegierten den neuen Tempel. Letzterer besuchte sogar zweimal den Tempel und gab ihm auch seinen Namen. Der Name des Tempels setzt sich aus den Kanji "En" (Kreis, rund, vereinfacht zum Yen-Zeichen) und "Kyou" (Lehre, Unterrichte, Glaube, Doktrin) zusammen, wobei im Kontext das "k" weich wird zu En-gyou, und dann folgt das allgemeine Kanji "ji, dera" für Tempel. Der Kreis ist hier das Symbol für Perfektion, Vollständigkeit und eine allumfassende Eigenschaft, so daß En-kyou soviel bedeutet wie "allumfassende, vollständige, perfekte Lehre", und der Engyou-ji ist der "Tempel der umfassenden Lehre".

Kaiser Kazan ernannte den Engyo-ji zum Chokugan-ji, zum aus der kaiserlichen Schatulle geförderten Tempel. Das war ein besonderes Privileg, das nicht nur finanzielle Unterstützung bedeutete, sondern auch zahlreiche Privilegien beinhaltete. Diese Image-Erhöhung sorgte für einen Zustrom von Mönchen, so daß der Engyo-ji personell gut ausgestattet war und über den Tod des Gründers hinaus überlebensfähig war. Eine besondere Ehre wurde dem Tempel im Jahre 1177 zuteil, als der zurückgetretene Kaiser Go-Shirakawa (1127-1192) sich eine ganze Woche im Tempel aufhielt. Er verlangte auch die Statue der Nyoirin Kannon zu sehen, die seit zwei Jahrhunderten in einem Schrein weggeschlossen war und bei dieser Gelegenheit erstmals wieder gezeigt wurde. Kaiser Go-Shirakawa gab bei dieser Gelegenheit der Halle, in der die Statue gehütet wurde, den Namen Maniden, abgeleitet vom Sanskrit-Begriff Mani = Juwel. Der nächste Kaiser, der den Engyo-ji besuchte, war im Jahre 1333 Kaiser Go-Daigo (1288-1339), der nach einer Zeit des Exils auf den Oki-Inseln auf dem Weg zurück in die Hauptstadt war und sich in der großen Lehrhalle (Daikodo) aufhielt. 

Einen krisenbedingten Niedergang erfuhr der Engyo-ji während der Zeit des Bürgerkriegs (1467-1568). Der Tiefpunkt war 1578 erreicht, als Toyotomi Hideyoshi (1537-1598, zu dem Zeitpunkt noch unter dem Namen Hashiba Hideyoshi) die strategisch interessante Position des Berges erkannte, ihn besetzte und in eine mit 20000 Mann besetzte Bergfestung verwandelte. Zwei Jahre lang blieb die Armee auf dem Berg stationiert, und während dieser Zeit wurden von den Soldaten massive Schäden an Gebäuden und Ausstattung verursacht, ganz zu schweigen vom Leiden der verbliebenen Mönche. Erst mit der Etablierung des Edo-zeitlichen Shogunats besserte sich die Lage für den Tempel. Der neue Herr des Lehens Himeji, Honda Tadamasa (1575-1631), nahm sich des Tempels an und sammelte Geld für dessen Wiederaufbau, der 1620 begann. Auch andere wichtige Familien der Gegend wie die Matsudaira und Sakakibara förderten den Wiederaufbau durch Protektion und finanzielle Mittel. Während der Edo-Zeit kam es zu einem Aufblühen des Pilgerwesens, war das doch eine der wenigen Möglichkeiten des Reisens im eigenen Land. Durch den Zustrom von Pilgern und damit weltlichen Besuchern erlebte der Engyo-ji einen Aufschwung, und seine Einbindung in eine der wichtigsten Pilgerrouten des Landes brachte erneut Besucher, Leben und Geld auf den Berg. Der Förderung durch wohlhabende und aristokratische Familien, durch hochstehende Samurai wie durch zu Geld gekommene Bürgerfamilien, ist es zu verdanken, daß die Ausstattung des Tempels mit Gebäuden und buddhistischen Statuen hochkarätig ist. Viele davon reichen bis in die Muromachi-Zeit zurück und sind als wichtige Kulturgüter geschützt.

Der Engyo-ji ist eine Station auf dem Pilgerweg Saigoku Sanjusan-sho (Saigoku Sanjuusan-sho), der insgesamt 33 Kannon-Tempel in der Region Kansai miteinander verbindet, in den Präfekturen Wakayama, Osaka, Nara, Kyoto, Hyogo, Shiga und Gifu. Die Anzahl 33 orientiert sich an den 33 Erscheinungsformen der Kannon, und die gleiche Länge haben auch der Bando-Kannon-Pilgerpfad in der Region Kanto, der Chuugoku-Kannon-Pilgerweg in der Region Chuugoku und der Rokuyo-Pilgerpfad auf dem Stadtgebiet von Kyoto. Gemeinsam mit dem 33 Tempel zählenden Bando-Kannon-Pilgerpfad und dem 34 Tempel zählenden Chichibu-Sanjuyon-Kasho-Pilgerpfad in der Provinz Saitama bildet der Saigoku Sanjuusan-sho einen über 100 Tempelziele führenden Gesamtpilgerpfad, den Nihon Hyaku Kannon-Pilgerpfad (Hyakuban Kannon Fudasho). Diese Pilgerroute entstand im 8. Jh., etablierte sich aber erst richtig in der Heian-Zeit, nachdem sie 988 von Kaiser Kazan wiederentdeckt worden war. Damit ist sie eine der ältesten Routen, nach deren Vorbild während der Tokugawa-Zeit andere Routen gebildet wurden. Der Engyo-ji bildet als 27. Station die westlichste Ecke der Route, und hier wird eine Kannon mit wunscherfüllendem Juwel (Nyoirin Kannon) verehrt. Der Pilger war davor im Ichijou-ji in Kasai, Präfektur Hyogo, wo er eine heilige Kannon (Shou Kannon) besucht hat, und nach dem Engyo-ji macht der Pilger einen großen Sprung auf die Nordseite der Hauptinsel zum Nariai-ji in Miyazu, Präfektur Kyoto, wo er erneut eine heilige Kannon (Shou Kannon) verehrt. Das ist die größte Distanz zwischen je zwei Tempeln auf dem ganzen Pilgerweg.

 

Abb.: links: Himeji, Präfektur Hyogo, Tempel Engyo-ji, Halle Maniden, rechte Doppelspalte unten: Datum: Do, 24.8.2023 = Reiwa 5 nen hachi-gatsu ni-juu-yokka. Dieses Goshuin bezieht sich darauf, daß die Halle mit der Figur einer Kannon mit wunscherfüllendem Juwel (Nyoirin Kannon) die Station Nr. 27 des insgesamt 33 Stationen umfassenden Pilgerweges Saikoku Sanjuusansho darstellt. Man erkennt im rechten oberen Stempel nacheinander die Zahlzeichen 2 x 10 + 7 = 27. Abb. rechts: Himeji, Präfektur Hyogo, Tempel Engyo-ji, Halle Daikodo (1), erstes von insgesamt drei Goshuin, rechte Spalte unten: Datum: Do, 24.8.2023 = Reiwa 5 nen hachi-gatsu ni-juu-yokka.

 

Abb.: links: Himeji, Präfektur Hyogo, Tempel Engyo-ji, Halle Daikodo (2), zweites von insgesamt drei Goshuin, rechte Spalte unten: Datum: Do, 24.8.2023 = Reiwa 5 nen hachi-gatsu ni-juu-yokka. Abb. rechts: Himeji, Präfektur Hyogo, Tempel Engyo-ji, Halle Daikodo (3), drittes von insgesamt drei Goshuin, rechte Spalte unten: Datum: Do, 24.8.2023 = Reiwa 5 nen hachi-gatsu ni-juu-yokka.

Es gibt im Tempel an verschiedenen Stellen mehrere rote Pilgerstempel (Goshuin). Im Maniden gibt es das Goshuin für die 27. Station des Saigoku-Kannon-Pilgerwegs mit ihren 33 Stationen (Saigoku Sanjuusansho, sai = Westen, koku = Land, Provinz, san-juu = 30, san = 3, sho = hier: Pilgerwegstationen). Im Daikodo gibt es insgesamt drei Goshuin. Sowohl am Jiki-do (Refektorium) als auch am Kaizan-do (Gründerhalle) gibt es eigene Goshuin (fehlen in der abgebildeten Sammlung). Eine Besonderheit ist das letztgenannte Goshuin, weil es eine Kalligraphie in tibetischer Schrift trägt. Der es ausfertigende Mönch hat eine lange Zeit in einer tibetischen Exil-Gemeinde in Indien verbracht, deshalb diese seltene Form. Leider ist es schwer zu ergattern, weil die Halle nicht immer besetzt ist.

Einzelne Gebäude des Engyo-ji tauchen in bekannten Filmen als Drehort und Kulisse auf. Im Action-Film "Snake Eyes: G.I. Joe Origins" (2021) ist mehrfach die Halle Jogyodo zu sehen. In der Hollywood-Produktion "The last Samurai" (2003), die hauptsächlich in Neuseeland gedreht wurde, sind wichtige Tempelhallen (Jikido, Daikodo) als Winterquartier von Moritsugu Katsumoto zu sehen; aber auch andere wichtige Sehenswürdigkeiten dienen in dem Film als Kulisse, wie z. B. der Chion-in in Kyoto als Palast des Kaisers Meiji. Der Star der hier gedrehten Szenen, Tom Cruise, wohnte freilich in einem Hotel in Kobe und kam zu den Drehtagen im Privathubschrauber auf den Berg. Für die Drehpausen wurde ihm ein naher Subtempel zur Verfügung gestellt. Auch in japanischen Fernsehproduktionen sind Gebäude des Engyo-ji öfter als Hintergrund zu sehen.


Rundgang und Beschreibung, Teil 1: von der Bergbahn bis zum Niomon
Wenn man die Bergstation der Seilbahn verläßt, bzw. wenn man den Fußweg Nishi-zaka erfolgreich bewältigt hat, kommt man nach wenigen Schritten zum Empfangsgebäude, wo man seinen Obolus zum Eintritt entrichtet. Danach sieht man an der Weggabelung einen Glockenturm (Shoro, Shourou), in dem die Jihi-no-kane hängt, die Glocke der Gnade oder auch Glocke der Barmherzigkeit. Gegen eine kleine Gebühr darf man sie anschlagen. Nur wer sich für den Fußweg (an der Gabelung nach rechts, Engyou-ji-sandou) entscheidet, kann den nun folgenden Miniatur-Kannon-Pilgerweg sehen, denn entlang des Weges sind links und rechts bronzene Kannon-Figuren aufgestellt, die jede für sich eine Station des Kannon-Pilgerweges darstellt, zu dem der Engyo-ji selbst auch gehört. So kann man die ganze Reise in miniatura nachvollziehen. Ganz am Anfang, noch vor der Weggabelung am rechten Rand der Freifläche, steht in der Nähe des 14-Chome-ishi eine Statue einer sechsarmigen Kannon mit wunscherfüllendem Juwel (Roppi-Nyoirin-Kanzeon-Bosatsu-zou), die für die Station Nr. 1 des Saigoku Sanjusan-sho steht, dem Seiganto-ji in Nachi-Katsuura, Präfektur Wakayama, und in dem genau eine solche Kannon verehrt wird. Auch im hiesigen Maniden wird genau eine solche Statue verehrt. Die anderen Statuen folgen rechts und links des Weges am Wald- bzw. Wegesrand. Man passiert dabei auch eine Aussichtsstelle (Shosha-san-sandou-tenbou-dai) mit schönen Blicken auf die Stadt in der Küstenebene.

Nach ca. 430 m kommt man in der Nähe des 18-Chome-ishi zum zweiten Tempelgebäude, dem isoliert stehenden Tor (Niomon, Niou-mon), das den Übergang vom weltlichen zum sakralen Bereich kennzeichnet. Hier endet der östliche Weg zum Tempel, und in diesem Tor mit drei Kompartimenten in der Breite und zwei in der Tiefe bewachen in den beiden äußeren zwei Kompartimenten zwei Nio (Dewa-Könige) als Wächterfiguren den Zugang. Rechts steht Naraen Kongou-ou, links steht Misshaku Kongou-ou. Typischerweise sind sie von übermenschlicher Größe, und sie werden dazu extrem muskulös und mit grimmigem Gesichtsausdruck dargestellt. Ihre Aufgabe ist es, den Zugang zur buddhistischen Lehre zu bewachen und alle Bedrohungen, allen voran die Unwissenheit, draußen zu halten. Sie werden auch als Wächter der Diamant-Welt bezeichnet (Kongou-rikishi), das ist die Welt bzw. der metaphysische Bereich, in dem die fünf Tathagathas angesiedelt sind. Das Tor, der Haupteingang zum Tempel, wurde am Anfang der Edo-Zeit erbaut und noch einmal im Jahre 1665 (Kanbun 5) rekonstruiert. Es ist als Kulturgut der Präfektur Hyogo eingestuft, und die beiden Nio-Statuen, von denen die rechte die A-Form (A-zo, offener Mund) und die linke die Un-Form (Un-zo, geschlossener Mund) darstellt, sind als Kulturgüter der Stadt Himeji geschützt. Diese beiden Namen stellen Anfang und Ende des Sanskrit-Alphabetes dar, deshalb steht das symbolisch für Anfang und Ende, wie bei uns "von A bis Z" oder "Alpha und Omega". Gemeinsam stehen A-zo und Un-zo für Universalität und allumfassende Eigenschaften.

Den Baustil des Tores bezeichnet man als "Mitsu-mune-zukuri", Stil der drei Firste, weil das Tor so aussieht, als hätte es drei Firste, zwei an der Decke von innen gesehen und einen oben auf dem Dach, von außen gesehen. Diesen Stil haben einige wenige der Tore der ältesten Tempel in Japan, darunter auch der Todai-ji in Nara und der Horyu-ji in Ikaruga, im ersteren ist es das Tegai-mon, in letzterem das Toudai-mon. Die architektonische Grundlage bildet ein achtbeiniges Tor (Hakkyaku-mon), also mit vier Pfosten vor und vier hinter der Mittellinie. Wir haben insgesamt 12 Pfosten in drei Reihen. Der Hauptfirst (Munagi) des Satteldachs (Kirizuma-zukuri) befindet sich über der Mittellinie, und das ist der normale Hauptfirst. Doch in der Mitte der vorderen drei Kompartimente gibt es einen Querbalken, den man nur von innen sieht, und von diesem Querbalken ziehen sich die Sparren schräg herab zur vorderen und zur mittleren Linie. Genauso ist es im hinteren Bereich, und das sind die beiden zusätzlichen Firste, denn von unten schaut man jeweils hoch zu diesem Balken, als ob es ein eigener First in einem offenen Dachstuhl wäre. Oben tritt er natürlich nicht in Erscheinung, wenn man von außen schaut. An den Seiten der Tore sieht das aus wie ein dreiteiliges Mobile mit einem oberen Tragbalken, an dem eine Ebene tiefer zwei gleichartige Balken nebeneinanderhängen. In der Heian- und in der Kamakura-Zeit war diese Bauweise für Korridore üblich.


Rundgang und Beschreibung, Teil 2: Subtempel und Strukturen zwischen dem Niomon und der Halle Maniden
Hier beim Betreten des weitläufigen Tempelgeländes wollen wir uns kurz vergegenwärtigen, wie die Gesamtanlage etwa strukturiert ist. Es gibt Dutzende von Tempelgebäuden, sechs Subtempel (Juryo-in, Myokou-in, Juumyou-in, Zuikou-in, Senhaku-in und Juuji-in) und mehrere Grabanlagen (Honda-ka byousho, Sakakibara-ka bosho und Matsudaira-ka bosho), die sich insgesamt über eine Fläche von mehr als 30 ha verteilen. Durch die lange Geschichte des Tempels ist das Gesamtbild sehr heterogen. Es gibt im wesentlichen drei Hauptbereiche, den Bereich um die Halle Maniden, den Bereich um die drei Hallen Daikodo, Jikido und Jogyodo und schließlich das innere Heiligtum (Okunoin).

Der Weg führt an mehreren Gebäudegruppen vorbei, die aber alle nicht für Besucher geöffnet sind. Rechts des Weges liegt zunächst der Subtempel Juryo-in, früher mal einer der angesehensten und wichtigsten Subtempel, heute eigentlich ein Restaurant. Aber beim Besuch im Spätsommer 2023 war das Tor verrammelt, und von außen sah alles ein bißchen heruntergekommen aus. Es wird gesagt, daß der Subtempel für Hochzeiten und andere Familienfeste mitsamt gastronomischer Betreuung angemietet werden kann und bei solchen Gelegenheiten seine Pforten öffnet. Für Normalbesucher ist am renovierungsbedürftigen Tor jedenfalls Schluß. Früher war der Subtempel unter dem Namen Muryoju-in bekannt. Eine große Ehre erfuhr dieser Subtempel, als ihm der abgedankte Kaiser Go-Shirakawa (1127-1192), der ein Priester wurde, im Jahre 1174 (Joan 4) einen Besuch abstattete und dort ganze 7 Tage lang blieb, um in Zurückgezogenheit zum Bodhisattva Avalokiteshvara (Kannon) zu beten. Hinter dem mittleren Tor (Chuumon) liegen die Gästehalle Kyakuden und der Küchenbau Kuri, diese beiden wurden 1688 (Jokyo 5) erbaut. Aufgrund dieser wertvollen Edo-zeitlichen Gebäude ist der Juryo-in als national wichtiges Kulturgut eingestuft. Zuletzt fand eine umfangreiche Restaurierung der Gebäude 1966-1967 (Showa 41-42) statt, bei dem sie komplett auseinander genommen und wieder zusammengebaut wurden. Von außen erinnern diese Gebäude mit den Shitomido-Klappläden an den klassischen Stil Shinden-zukuri, aber innen herrscht der frühmoderne Stil Shoin-zukuri mit inneren Trennwänden, Tatami-Boden, Alkoven, Schmucknische (Tokonoma) und Staffelregalen (Chigaidana). Der Altar mit dem Kultbild steht im quadratischen Hojo (Houjou). Die zentrale Buddha-Halle ist mit einer Kopie des Taima-Mandala verziert, auf dem das buddhistische Reine Land dargestellt wird, eine Paradies-Vorstellung. Der als Küchenbau genutzte andere Teil des Subtempels enthält in einem Raum eine Ausstellung von Shosha-nuri, den regionaltypischen Lackwaren.

Hinter den Ruinen einer fünfstöckigen Pagode (Go-juu-no-tou-ato), die nur aus ein paar unspektakulären Grundsteinen im Wald bestehen, vereinigt sich der Weg wieder mit dem anderen, den der Minibus nimmt. Sie ist 1331 durch Blitzschlag abgebrannt wie viele andere Tempelgebäude auch, darunter auch die drei Hallen, Mitsu-no-dou. Wahrscheinlich hat der Blitz zuerst die Pagode nahe der großen Lehrhalle getroffen, und von dort breitete sich das Feuer weiter aus und zerstörte auch diese Pagode. Besagte Pagode erscheint auf historischen Darstellungen des Tempels. Vom ikonographischen Programm her, wie es für den esoterischen Buddhismus der Tendai- und der Shingon-Schule typisch ist, darf davon ausgegangen werden, daß die eine mit den fünf Buddhas der Diamant-Welt ausgestattet war, die anderen mit den fünf Buddhas der Welt des Mutterleibes. Beide spielen gemeinsam eine wichtige Rolle bei Riten des esoterischen Buddhismus.

Linkerhand liegt etwas tiefer am Hang der Myokou-in mit dem Engyou-ji-Kaikan. Rechterhand des Weges folgt als nächstes der Subtempel Jumyo-in (Juumyou-in). Der Jumyo-in ist eine Stiftung des Kriegsherrn Akamatsu Mitsusuke (1381-1441), der diesen Tempel zum Gedenken an seine im Alter von nur 16 Jahren allzu früh verstorbene Tochter errichten ließ. Das war eine tragische Geschichte: Damals herrschte über diese Region der Shogun Ashikaga Yoshinori (1397-1441) als Autokrat. Er fürchtete auf neurotische Weise Verrat, und deshalb wollte er sich mehrerer seiner engsten Ratgeber entledigen. Auf der Liste der geplanten Morde stand auch Akamatsu Mitsusuke, Militärkommissar der Provinzen Harima, Bizen und Mimasaka. Besagte Tochter weilte damals am Hofe des Shoguns und bekam Wind von dessen Plänen. In einem Brief warnte sie ihren Vater. Ashikaga Yoshinori erfuhr davon und befahl ihre Tötung. Akamatsu Mitsusuke wiederum ließ im Sommer 1441 den Despoten während des Besuchs einer Theatervorstellung mit Bankett in seiner Nijo-Residenz in Kyoto von Attentätern ermorden. Er setzte im Zuge der Kakitsu-Rebellion seinen Kampf gegen die immer despotischere Machtausübung der Ashikaga-Shogune fort, mußte aber nach Eroberung seiner Burgen noch im selben Jahr Seppuku begehen, ebenso wie sein Sohn Noriyasu.

Wie der zuvor beschriebene Subtempel kombiniert auch dieser einen quadratischen Hojo (Houjou), in dem das Kultbild auf einem Altar steht, mit einem strikt separaten Kuri, dem Küchen- und Lebensbereich der Mönche. Diese Kombination ist hier auf dem Berg mehrfach vertreten und wird deshalb auch Engyo-ji-Stil genannt. Das Hauptgebäude (Kyakuden, Gästehalle) des Jumyo-in wurde in der Edo-Zeit im Jahre 1691 (Genroku 4) errichtet und ist als national wichtiges Kulturgut klassifiziert. Zuletzt fand eine umfangreiche Restaurierung der Gebäude 1992-1995 (Heisei 4-7) statt, bei dem sie komplett auseinander genommen und nach Reparatur und Restaurierung wieder zusammengebaut wurden. Das Innere ist im Stil Shoin-zukuri gehalten. Leider sind die Innenräume nicht allgemein öffentlich zugänglich, sondern können nur zu ganz bestimmten Anlässen im Jahr besucht werden. Denn hier befinden sich innen drin bedeutende Kunstwerke: Aus der mittleren Edo-Zeit stammen 36 bemalte Schiebetüren (Fusuma-e), die der Künstler Kano Eino (Kanou Einou, 1631-1697) aus der berühmten Kano-Schule bemalt hat, die vom 16. bis 19. Jh. eine der wichtigsten, prägendsten und repräsentativsten Malschulen Japans war. Der Künstler war der Enkel des Gründers der Malschule. Diese Fusuma-e mit monochromen Tuschemalereien erstrecken sich über insgesamt drei zentrale Räume des Hauptbaus (Kyakuden). Das Hauptkultbild dieses Subtempels ist eine relativ große tausendarmige Kannon (Senju-Kanzeon-Bosatsu), begleitet von Shogun-jizo (Ksitigarbha, eine besondere Jizo-Form) und Bishamonten (Vaisravana). Beide haben als besondere Zuständigkeit das siegreiche Hervorgehen aus kriegerischen Auseinandersetzungen.

Am Wegrand steht hier eine besondere Stele aus der Kamakura-Zeit (1185-1333), eigentlich ein Steinturm oder eine Pagode, die aus einem langen Schaft und einem schirmartigen Aufsatz besteht. Auf der Vorderseite ist ein vertieftes Relief eines Amida Buddha über der Konturritzung einer Lotusblüte eingeschlagen, darunter sind mehrere verwitterte Schriftzeichen zu erkennen. Amida Nyorai steht im Zentrum des Buddhismus des Reinen Landes, und er steht für das zentrale Versprechen, die Gläubigen aus dem Zyklus der Wiedergeburt zu lösen und in das westliche Paradies zu führen, dem Reinen Land. Der äußere Umriß der Reliefnische ähnelt einer Blütenknospe. Die schirmartige Bekrönung ist ganz leicht am Rand nach oben gebogen. Im Zentrum oben drauf erkennt man das Wunschjuwel, ganz ähnlich dem, das die wunscherfüllende Kannon in den Händen hält.

Danach geht der Weg hangabwärts in eine Senke, und man kommt zur Yuya-bashi, der aus dem frühen 17. Jh. stammenden Yuya-Brücke. Sie ist eines der wenigen bis heute bestehenden Bauwerke aus der Zeit des Wiederaufbaus ab 1620, nachdem der Tempel durch die Bürgerkriegszeit und die Stationierung von Soldaten auf dem Berg erheblich gelitten hatte und Vandalismus Hallen und Bildwerke zerstört hatte. Diese Brücke stammt aus der Zeit, als Honda Tadamasa (1575-1631) sich des heruntergekommenen Tempels annahm und den Wiederaufbau förderte. Die bronzenen Aufsätze der Balustrade sind nicht die originalen. Diese wurden 1944 zur Gewinnung von kriegswichtigem Metall weggenommen und zu Munition o. ä. verarbeitet. 1955 bekam die Brücke neue bronzene Aufsätze mit Inschriften, die an Honda Tadamasa und seine Verdienste um den Tempel erinnern.

An der tiefsten Stelle der Senke bietet das Teehaus Hazuki Cha-ya Erfrischungen an. Hier mündet auch der von Westen hochführende Fußweg Rokkaku-zaka. Wenn man den nächsten Querweg nach rechts geht, kommt man nach wenigen Schritten zum Engyou-ji-jimusho, der Tempelverwaltung. In der Nähe befindet sich auch die Haltestelle für den Minibus. Man kommt nicht in die Gebäude hinein, aber man kann einen Blick in den Garten werfen. Der weiterführende Weg in Richtung Osten wird Okishio-zaka genannt. Wieder zurück zum Teehaus, sieht man gegenüber den Hojo-Teich (Houjou-chi, Houjou-ike) mit ein paar Rastbänken daneben. Das kleine Hüttchen am Fuße des Berghangs ist der San-juu-san-sho-dou, die Halle (dou) der 33 (san-juu-san) Orte (sho). Die Zahl 33 bezieht sich auf die 33 Stationen der Kannon-Pilgerwege, entsprechend den 33 Erscheinungsformen von Kannon. Die Halle stellt eine Miniaturversion der im Original über 1000 km langen Route dar, die durch mehrere Präfekturen führt. Wegen der Beschwerlichkeit des ganzen Pilgerweges, und auch wegen der während der Edo-Zeit bestehenden Restriktionen für Reisende, war so eine Kompaktvariante des Pilgerweges, die aus Stationsduplikaten (utsushi reijou) bestand, eine willkommene Alternative.


Rundgang und Beschreibung, Teil 3: die Halle Maniden und die dort aufbewahrten Statuen
Hier stehen wir am Fuß einer Treppe (ishidan), die hinaufführt zu einem hoch über uns aufragenden Hauptgebäude des Engyo-ji, der im Zentrum des Tempelkomplexes stehenden Halle Maniden (national wichtiges Kulturgut, außerdem wichtiges Kulturgut der Stadt Himeji). Ein alternativer Name der Halle ist Nyoirin-dou. Es ist eine Halle von ca. 29 x 31 m überdachter Fläche mit einem über dem Zugang an der Ostseite angesetzten vorgezogenen Satteldach und einer großartigen talseitigen Veranda, wobei aufgrund des Steilhangs die ganze Halle talseitig auf einem Holzstützen-Unterbau ruht. Die Halle Maniden steht genau an der Stelle, an der das himmlische Mädchen einst den Kirschbaum umtanzte und eine spezielle Form der Kannon pries (Sanskrit: Cintamanicakra), und wo der Gründer Shoku Shonin (Shoukuu Shounin) dazu inspiriert wurde, eine Kannon-Statue zu schnitzen. Die erste Halle an dieser Stelle wurde 970 (Tenroku 1) gebaut, um die in ein Behältnis eingeschlossene Originalstatue aufzubewahren. Die Statue blieb verschlossen bis zum Jahre 1174, als Kaiser Go-Shirakawa sie zu sehen begehrte. Die Halle wurde insgesamt viermal neugebaut, jedesmal exakt an der gleichen Stelle. Das letzte Mal wurde sie 1921 (Taisho 10) Opfer eines Feuers. Die gegenwärtige Halle ist eine originalgetreue Rekonstruktion aus dem Jahre 1933 (Showa 8), wo alles Wiederverwendbare des historischen Gebäudes in die Rekonstruktion übernommen wurde.

Die Halle Maniden ist der entscheidende Ort des Saigoku-Pilgerweges. Der Name "Mani" bedeutet in Sanskrit "sich wünschen", übersetzt "Nyoi". "Mani" ist das Wunschjuwel. Und die Endung "-den" bedeutet "Halle". Kaiser Go-Shirakawa gab der Halle den gegenwärtigen Namen. So wie das Juwel (Mani) das Herz buddhistischer Lehren ist, so ist diese Figur das Herz der ganzen Tempelanlage. Das Hauptkultbild ist eine wunscherfüllende Kannon. Die Statue von Kannon (Kanzeon-Bosatsu, Bodhisattva Avalokiteshvara) hat 6 Arme (Roku-hi -> zusammengezogen zu Roppi), und in einer dieser 6 Hände hält sie ein wunscherfüllendes Juwel (Nyoi-hoju). Insgesamt wird das Bildnis (zou) daher als Roppi-Nyoirin-Kanzeon-Bosatsu-zou bezeichnet, als sitzende Statue einer sechsarmigen wunscherfüllenden Kannon. Dieser Bodhisattva der Barmherzigkeit besitzt 6 Arme für die sechs verschiedenen Welten der buddhistischen Kosmologie (Roku-dou). Einer dieser Arme hält ein Wunschjuwel (Houju), ein weiterer Arm hält eine kleine Plattform, auf der einst ein Dharma-Rad stand. Ein dritter Arm hält einen Lotus, ein Symbol dafür, daß jedes mitfühlende Wesen seine eigene Existenz durch spirituelle Übung transformieren kann, so wie der Lotus im Dreck wurzelt und makellos erblüht. Eine vierte Hand stützt das Kinn in kontemplativer Geste. Die Figur trägt eine konische, kronenartige Kopfbedeckung mit einer Darstellung von Amida Buddha, dem Buddha des unermeßlichen Lichts. Schwarzer Lack überzieht Figur und Kopfbedeckung. Die Kleidung ist mit Darstellungen von Dharma-Rädern und geometrischen Figuren besät. Das rechte Knie ist etwas höher positioniert, weil der rechte Fuß auf dem linken steht.

Nach der einen Überlieferung ist es die Originalstatue, nach der anderen wurde sie von Anchin geschaffen, einem Schüler von Shoku Shonin. Nach einer dritten Version handelt es sich weder um die eine noch um die andere, weil die Originalstatue (oder die von Anchin) 1492 durch Feuer verloren gegangen ist. Tatsächlich ist hier eine sechsarmige Figur der Nyoirin Kannon eingeschreint, die der Abt Myoukaku im Jahre 1239 geschnitzt hat und als Austausch für das durch Brand verlorene Original benutzt wird. Genauso wie die Halle selbst tatsächlich viermal erneuert wurde, so ist auch die mehrfache Erneuerung der Kultfigur unwesentlich bei der Bewertung der symbolischen Bedeutung und der rituellen Signifikanz. Die Figur, die angeblich dem Original ähnelt, ist ein schönes Beispiel für die Kunst der Kamakura-Zeit.

Diese Figur bekommt man normalerweise nicht zu Gesicht, weder als Tourist noch als Pilger. Im Inneren der Halle stehen hinter dem Altar fünf Schreine mit dick lackierten Türen, und in der mittleren befindet sich das historische Kultbild. Nur einmal im Jahr, am 18. Januar, wird die Figur öffentlich gezeigt (an Shusho-e, Oni-oi-no-hi = Vertreibung böser Geister durch Tänze). Die Basis der Kannon-Verehrung ist eine Textstelle in der Lotus-Sutra, die das Versprechen beinhaltet, daß jeder, der Zuflucht bei Kannon sucht, die Härten des Lebens überwinden wird.

Die Pilgerschaft ist eng verbunden mit Tokudou-shonin (656-735), dem Gründer des Tempels Hasedera bei Sakurai (Präf. Nara). Im Jahre 727 (Shinki 4) baute der Priester Tokudou auf Geheiß des Kaisers Shoumu auf dem dortigen östlichen Berghang das erste Heiligtum für die elfgesichtige Kannon. Tokudou war ein glühender Verehrer der Kannon, und auf ihn geht die Schaffung des Saigoku-Kannon-Pilgerweges mit seinen 33 Stationen zurück. Tokudou-shonin wurde im Dorf Yatabe geboren, ehemals zu Ibo in der Provinz Harima gehörend, und, für uns hier wichtig, am Fuße des Berges Shosha-zan. Die Legende sagt, daß er 718 schon gestorben ist, als er 62 Jahre alt war, aber als er den Höllenfürst Enma-daio traf, wurde er von diesem zurück in die Welt der Lebenden geschickt, um die Pilgerreise zu den 33 Kannon-Verehrungsstätten durchzuführen und so die Sünden aller fühlender Wesen hinwegzutilgen. Erst danach durfte er richtig sterben, so die Mär. Jedenfalls war es dann Kaiser Kazan, der sich nach seinem Rücktritt selbst der Priesterschaft zuwandte, im Tempel von Nakayama ein Originalsiegel von Tokudo-shonin fand, 270 Jahre später den Engyo-ji besuchte und Priester Shoku-shonin dort traf. Dieser riet ihm zu besagter Kannon-Pilgerschaft, die er gemeinsam mit Butsugan-Shonin aus dem Tempel Ishikawa in der Provinz Kawachi durchführte. Als dieses bekannt wurde, führte das zu einer ungeheuren neuen Popularität der Pilgerroute, zunächst in Adelskreisen, und ab der Muromachi-Zeit (1336-1573) auch unter dem gemeinen Volk.

In der Edo-Zeit blühte die Pilgerschaft dann richtig auf, weil es eine der wenigen Möglichkeiten erlaubten Reisens für die breite Bevölkerung war. Seit der Edo-Zeit verbanden sich Kannon-Verehrung und der Glaube an das Reine Land: Derjenige, der alle 33 Stätten des Pilgerweges besucht, sammelt so viel Verdienste an, daß ihm eine Wiedergeburt im Reinen Land ermöglicht und damit Erleuchtung und Befreiung vom Zyklus der Wiedergeburt garantiert wird. Im Jahre 2018 (Heisei 30) wurde übrigens des 1300sten Todestages von Tokudo-shonin gedacht, also seines ersten Todes. Wer diese Pilgerschaft unternimmt, rezitiert am Tempel ein Goeika. Ein Goeika ist eine getragen vorgebrachte Hymne der Pilger, die formal an die Waka-Dichtung angelehnt ist und wie diese aus drei Zeilen mit zusammen 31 (5+7, 5+7, 7) Silben besteht. Im Engyo-ji wird folgendes Goeika benutzt: "Harubaru-to / nobore-ba shosha-no // Yamaoroshi, / matsu-no hibiki-mo // minori-naruran", das exakt den beschriebenen Silben-Aufbau hat: "Ha-ru-ba-ru-to / no-bo-re-ba sho-sha-no // Ya-ma-o-ro-shi, / ma-tsu-no hi-bi-ki-mo // mi-no-ri-na-ru-ra-n". Übersetzt bedeutet das soviel wie: "Wir sind zum Gipfel des Berges Shosha emporgestiegen, als vom höchsten Punkt ein starker Wind herabblies. Die Kiefern flüsterten, während sie sich in der Brise hin- und her bogen. Für uns ist selbst dieses Geräusch eine Lehre, die von Buddha kommt". Im Maniden gibt es das Goshuin für die Station des Saigoku-Kannon-Pilgerwegs. Aber der Engyo-ji ist nicht nur Teil des Saigoku-Kannon-Pilgerpfades, sondern auch des Kannon-Pilgerweges in der Provinz Harima (der südwestliche Teil der heutigen Präfektur Hyogo), und für diese Route ist es der Starttempel.

In der Halle Maniden werden weitere interessante Statuen aufbewahrt, darunter hölzerne Standfiguren der vier Himmelskönige (Mokuzo-Shitenno-ryu-zou), die allesamt als national wichtige Kulturgüter eingruppiert sind. Diese in Rüstung gekleideten und mit Stangenwaffen ausgestatteten Figuren, die die Lehre des Buddhismus in alle vier Himmelsrichtungen verteidigen, wurden im Jahre 986 (Kanna 2) von Kanna Shonin hergestellt, einem weiteren Schüler von Shoku Shonin. Sie sind aus einem einzigen Stück Zypressenholz (Hinoki) geschnitzt; diese Machart nennt man Ichiboku-zukuri (Ein-Holz-Stil). Typischerweise umstehen sie ein zentrales Kultbild und bilden zusammen mit diesem eine achsiale Kosmologie mit dem Dais als Weltenberg Sumeru im Zentrum und den vier Himmelsrichtungen, die durch die Shitenno markiert werden. Ursprünglich standen diese vier Himmelskönige in der großen Lehrhalle (Daikodo) und umstanden die dortige Shaka-Triade. Die Figuren sind sehr individuell gearbeitet, allen gemeinsam aber ist ein vergoldeter Halo und Basen in Form von Wolken. Alle vier trampeln auf Dämonen zu ihren Füßen, welche Dummheit, Unwissenheit und Ignoranz gegenüber der buddhistischen Lehre symbolisieren. Erst 1933 wurden sie in die Halle Maniden verbracht und hier eingeschreint. Im Inneren der Halle stehen hinter dem Altar seitdem fünf Schreine mit dick lackierten Türen, und die beiden äußeren Paare dienen der Aufbewahrung besagter vier Shitenno-Figuren. Auch die Türen dieser Schreine werden nur einmal im Jahr geöffnet, am 18. Januar. Vom gleichen Künstler gibt es im Daikodo eine Shakyamuni-Triade (Shaka-Sanzon-zo), Buddha Shakyamuni (Shaka Nyorai) zwischen zwei Begleitern.


Rundgang und Beschreibung, Teil 4: von der Halle Maniden zum Bereich der drei Hallen
Hinter der Halle Maniden führt ein kleiner Stichweg zu einem Inari-Schrein (Inari-dou). Wer hinter dem Tempel den schmalen Pfad parallel zum Hauptweg nimmt, kommt zu den Mizuko Jizo (Jizou der Wasserkinder), unzähligen kleinen Jizo-Figuren, in mehreren Reihen im Wald aufgereiht zum Gedenken an all die Kinder, die nie das Licht der Welt erblickten. Der weitere Weg zur nächsten größeren Gebäudegruppe wird flankiert von mehreren kleinen Schreinen unterschiedlichen Erhaltungs- bzw. Verwitterungsgrades.

Links des Weges befindet sich tief der von einer eigenen Lehmmauer umgebene Subtempel Zuiko-in (Zuikou-in), einer von insgesamt sechs Subtempeln des Engyo-ji. Er diente unter anderem als Pilgerherberge. Heute beeindruckt er wegen seiner wunderschönen landschaftlichen Lage. Gegenüber dem Subtempel steht ein dem Glücksgott Daikokuten geweihter kleiner Shinto-Schrein. Nicht weit davon erinnert ein mit einem Gedicht beschrifteter Stein an den in Himeji geborenen Dichter Hatsui Shizue (1900-1976).

Tief rechts im Wald liegt ein Schrein, abseits der Hauptwege, das ist der Hakusan Gongen juu-ichi-men-dou; man erreicht ihn über einen Weg, der am Maniden beginnt. Hier wird die Gottheit des Berges verehrt, und diese Verehrungsstätte ist älter als der ganze Tempel. Angeblich, so wird es im Kojiki erzählt, machte hier an dieser Stelle Susanoo-no-mikoto auf dem Weg in die Provinz Izumo Halt, nachdem er aus dem Himmel wegen Respektlosigkeit gegenüber seiner Schwester Amaterasu verbannt worden war. Ganz vielleicht ist sogar der Name des Berges, Shosha-zan, eine Verschleifung von "Susa-zan", Berg des Susanoo. Beim Fest am 18. Januar eines jeden Jahres spielt der Schrein jedenfalls eine wichtige Rolle, bei dem als Ototen und Wakaten verkleidete Darsteller den Schrein umtanzen.

Nach einem leichten Anstieg steht man vor dem großartigsten Gebäude-Panorama, das der Engyo-ji zu bieten hat: Drei Hallen (Engyou-ji-mitsu-no-dou) umstehen im Hufeisen einen Platz. Jede dieser drei Hallen ist einzigartig und individuell, und zusammen ist die Wirkung dieser Gebäudegruppe großartig.


Rundgang und Beschreibung, Teil 5: Mitsu-no-do: Daikodo
Die Nordseite bildet die größte und höchste der drei Hallen, die große Lehrhalle (Daikodo, Daikoudou). Es ist eine zweistöckige Halle mit Irimoya-Dach oben und einem umlaufenden Dach unten, und sie ist mit ihrer Funktion als Lehr-, Debattier- und Trainingshalle das eigentliche Hauptgebäude des ganzen Tempels. Sie hat quasi die Funktion einer Haupthalle. Diese größte und wichtigste Tempelhalle ist das geistige Zentrum der Klosterkultur auf dem Berg Shosha. Die überdachte Fläche beträgt 28 x 20 m. Konstruktiv hat die rechteckige Halle ein Maß von 7 × 6 Ken (hier 19,52 × 16,73 m). Eine Querwand trennt das äußere Heiligtum (Ge-jin) vom inneren Heiligtum (Nai-jin) ab. Das Gebäude ist als national wichtiges Kulturgut klassifiziert. Im Daikodo gibt es insgesamt drei Goshuin.

Die erste Halle hier entstand 986 (Kanna 2) auf Anweisung des zurückgetretenen Kaisers Kazan (968-1008), welcher nach seinem aktiven Dienst als Kaiser selber die Priesterschaft erwarb. Das gegenwärtige Gebäude entstand in zwei Phasen. Im Jahre 1440 (Eikyo 12) wurde eine zunächst nur einstöckige Halle errichtet, die dann 1462 (Kansho 3) das zweite Geschoß erhielt. Das ganze Gebäude wurde in der Bunmei-Zeit noch einmal bei einer Renovierung überformt (1469-1487). Die Halle ist also durchgehend Architektur des 15. Jh., aber etappenweise entstanden. Eine zweite Renovierung erfolgte im Jahr 1662 (Genna 8) durch Daimyo Honda Tadamasa, Inhaber des Lehens Himeji, und eine dritte, umfassendste Renovierung wurde von 1951 (Showa 26) bis 1956 (Showa 31) durchgeführt, wobei das ganze Gebäude auseinandergenommen und nach Restaurierung jedes einzelnen Balkens wieder zusammengesetzt wurde.

Es lohnt sich auf jeden Fall, den inneren Bereich nach Bezahlen eines zusätzlichen Eintrittsgeldes zu besichtigen, denn dort  hinten im Naijin gibt es eine vergoldete Shakyamuni-Triade (Shaka-Sanzon-zo), Buddha Shakyamuni (Shaka Nyorai, historischer Gautama Buddha) in der Mitte zwischen zwei Begleitern, zu seiner Rechten Monju-Bosatsu (Bodhisattva Manjushri, Bodhisattva der Weisheit, der spirituellen Einsicht und des Intellekts) und zu seiner Linken Fugen-Bosatsu (Bodhisattva Samantabhadra, der "Allumfassend Gute“ und "Rundum Segensreiche", der Bodhisattva des richtigen Verhaltens), eine Figurengruppe, die von Kanna Shonin im Jahre 986 (Kanna 2) hergestellt worden ist. Jede Figur besteht aus einem einzigen Stück Zypressenholz und hat eine Oberfläche aus Lack und Blattgold. Hinter allen drei Figuren ist eine vergoldete Mandorla aufgerichtet als Symbol der Emanation heiliger Kraft. Vom gleichen Künstler, einem Schüler des Tempelgründers Shoku Shonin, gibt es im Maniden vier Himmelskönige (Mokuzo-Shitenno-ryu-zou). Shaka Nyorai (verlängerte Ohrläppchen, Stirnlocke, Haarknötchen), der im Meditationssitz mit halb geschlossenen Augen dargestellt wird und der seine Hände zu einer lehrenden Geste formt, sitzt auf einer Lotusblüte, und diese wiederum ruht auf einem sich verjüngenden Dais, was eine Anspielung auf den fünfgipfeligen Weltenberg Sumeru ist, dem Mittelpunkt der metaphysischen und spirituellen Welt. Die beiden Begleitfiguren haben ebenfalls eine Handstellung (Mudra) des Lehrens. Die drei Figuren der Gruppe sind allesamt als national wichtiges Kulturgut klassifiziert. Was auffällt, ist, daß die Hauptfiguren in einem eingetieften Raum stehen, dessen Fußboden aus gestampftem Lehm besteht, ein auch andernorts mehrfach zu beobachtendes Merkmal der Tendai-Architektur. Nur ein luftdurchlässiges Gitter trennt die Figurengruppe vom Vorraum und vom Freien. Blickt man hinüber zur gegenüberliegenden Halle, so wird die Komplementarität der Gebäudeanordnung deutlich: Die erhöht auf ihren Sockeln stehenden Figuren entfalten eine Fernwirkung über den ganzen Hof, und die gegenüberliegende Bühne, die zu Tanzaufführungen zu Ehren dieser Figuren genutzt wird, erwidert architektonisch diese Beziehung quer über den Hof.


Rundgang und Beschreibung, Teil 6: Mitsu-no-do: Jikido
Die Westseite der Dreiergruppe bildet das Refektorium (Jikido, Jikidou), ein langer und schmaler Bau. Es diente aber auch, da zweistöckig, als Dormitorium für die Mönche, die an buddhistischen Riten teilnahmen. Eigentlich war dieser Verbindungsbau zwischen der Großen Lehrhalle im Norden und der Umwandlungshalle im Süden für alle Aspekte des mönchischen Lebens da: Essen, Schlafen, Studieren. Die überdachte Fläche beträgt 47 m x 18 m; die Halle selbst ist ca. 40 m lang. Das Gebäude hat ein Maß von 15 × 5 Ken (hier 38,69 × 10,22 m). Die Räume im unteren Geschoß werden genutzt, um hier Sutras zu kopieren, wobei man als Gast auch an solchen Veranstaltungen teilnehmen kann. Besonders sehenswert ist die Ausstellung historischer Statuen und anderer Exponate im ersten Obergeschoß, welches als Museum dient. Dort oben sind zahlreiche Exponate aus den Sammlungen des Tempels und zur Tempelgeschichte in den Vitrinen zu sehen. Außerdem hat man von der oberen Veranda einen hervorragenden Blick auf das ganze Ensemble.

Früher nannte man das Gebäude auch Sanpo-in. Ein anderer Name ist Cho-do, lange Halle. Der zurückgetretene Kaiser Go-Shirakawa (1127-1192) befahl im Jahre 1174 (Joan 4) den Bau dieser Halle, um eine Figur des Sogyo-Monju-Bosatsu zu beherbergen. Das ist eine besondere Form des Bodhisattvas der Weisheit (Manjusri), in der Erscheinungsform eines buddhistischen Mönchs. Die erste Halle Jikido ist 1331 (Gentoku 3) durch ein durch einen Blitzschlag ausgelöstes Feuer abgebrannt. Einst hatte der Tempel auch eine fünfstöckige Pagode und einen Sutra-Speicher (Kyozo, Kyouzou), die der heutige Besucher vergeblich sucht - auch diese sind damals abgebrannt. Nach dem Brand ging man an den Wiederaufbau: Das tragende Gerüst wurde 1338 (Ryakuo 1) errichtet, und 1348 (Jowa 4) war der Neubau fast fertig, nur wurde er nie wirklich fertiggestellt, mehrere hundert Jahre lang nicht. Die Dimensionen der Halle und die Komplexität der Konstruktion verzögerten den Weiterbau immer wieder, immerhin wurde das die längste zweistöckige Halle ihrer Art im ganzen Land.

Erst 1959 (Showa 34) nahm man sich der Dauerbaustelle an, nahm alles auseinander, restaurierte das Vorhandene und ergänzte bei dieser Restaurierung das Fehlende, bis der Jikido endlich im Jahre 1963 (Showa 38) fertig war. Das heißt, daß das ganze zweite Stockwerk erst 1963 gebaut wurde, rund 600 Jahre nach Baubeginn. Die lange Bauzeit führte auch zu kleineren Fehlern, so stößt an der Südostecke das Dach des Jikido unschön gegen das Dach des Jogyodo, was besonders augenfällig von der Veranda des Obergeschosses aus zu sehen ist. Das Gebäude ist dennoch durchgehend im Stil der Muromachi-Zeit und berühmt wegen des einzigartigen Stiles seiner Architektur, und deshalb ist es als national wichtiges Kulturgut eingestuft. Im Museum befinden sich mehrere Figuren aus den Tempelgebäuden, darunter auch die aus dem 14. Jh. stammende Figur des Kongou Satta (Sanskrit: Vajrasattva) aus dem Kongou-dou, die als Kulturgut der Präfektur Hyogo geschützt ist.


Rundgang und Beschreibung, Teil 7: Mitsu-no-do: Jogyodo
Die Südseite der Dreiergruppe bildet die Halle Jogyodo (Jougyou-dou). Sie besteht aus der eigentlichen Halle von 22 x 22 m, die sich nach Osten öffnet, und einem Galerievorbau (Gakuya) nach Norden zum Platz hin, von 33 m Länge und mit eigenem Eingang mit vorgezogenem geschwungenem Karahafu-Dach in der Mitte der Längsfront über einer Bühne. Die eigentliche Halle dient dem Ritual des Jogyo-sanmai (Jougyou-sanmai), bei dem die Mönche das Hauptbild tagelang langsam rituell umschreiten und dabei hochkonzentriert das "Amidabutsu" rezitieren. Das kann mitunter lange dauern, in extremen Fällen bis zu 90 Tagen, nur unterbrochen von kurzen Ruhe- und Essenspausen. Das wird aber heutzutage nur noch ganz selten praktiziert, weil diese Übung äußerst schwer durchzuhalten und gesundheitlich extrem belastend für die Teilnehmer ist. Die Halle ist also funktional eine Umwandlungshalle. Das Gebäude wurde auf quadratischem Grundriß errichtet und hat ein Maß von 5 × 5 Ken (hier 15,27 × 15,27 m).

Die nach Norden vorspringende Bühne ist Ort von zeremoniellen musikalischen und tänzerischen Darbietungen zu Ehren der im gegenüberliegenden Gebäude (Daikodo) verehrten Shaka-Triade (Shaka-Sanzon). Diese Tänze werden Bugaku-Tänze genannt. Auch bei anderen Formen der zeremoniellen Darbietung kommt diese Bühne zum Einsatz.

Die erste Halle Jogyodo ist 1331 (Gentoku 3) durch ein durch einen Blitzschlag ausgelöstes Feuer abgebrannt. Die nächste Halle wurde zügig in der Genko-Zeit (1331-1334) errichtet, brannte aber 1436 (Eikyo 8) wieder ab. Die dritte Halle entstand 1453 (Kyotoku 2), und das ist die heutige. Die Architektur ist damit Muromachi-zeitlich (1336-1573). Die Halle wurde 1960-1963 (Showa 35-38) einer grundlegenden Renovierung unterzogen, auseinandergenommen, restauriert und wieder zusammengebaut. Sie ist als national wichtiges Kulturgut eingestuft.

Das im Inneren verehrte Hauptkultbild ist eine sitzend dargestellte (za) Statue (zo) eines Amida Tathagata (Joroku-Amida-Nyorai-zazo), eines Buddha des unermeßlichen Lichts. Die vergoldete Figur in klassischer Meditationshaltung sitzt mit zusammengelegten Beinen auf einer doppelten Lotusblüte und ist auf dem Ruri-dan aufgestellt, einem Altar von 3,60 m Seitenlänge. Die Augen der Figur sind halb geschlossen; die Hände formen eine Mudra der Kontemplation. Typische Buddhamerkmale (insgesamt 32, San-juu-ni-sou) sind die verlängerten Ohrläppchen, die Stirnlocke, krause Haarknötchen und das dritte Auge auf der Stirn aus Kristall. Hinter dem Amida Buddha gibt es einen vergoldeten Halo mit Strahlen, die hinter dem Kopf der Figur ihren Ausgang nehmen. Die drei Hauptrichtungen der Strahlen tragen jeweils ein Sanskrit-Schriftzeichen, das als Symbol für Amida und seine oft vorkommenden Begleiter steht, den beiden Bodhisattvas der Barmherzigkeit und der Weisheit. Die Amida-Figur wurde im Stil Yosegi-zukuri hergestellt, d. h. zuerst wurden mehrere Stücke Zypressenholz zu einem großen Block zusammengefügt, aus dem dann die Statue geschnitzt wurde. Die Oberfläche besteht aus Lack und Vergoldung.

Diese ebenfalls als national wichtiges Kulturgut eingestufte Statue wurde gemäß überlieferter Dokumente im Jahr 1005 (Kanko 2) von Anchin geschaffen, einem Schüler von Shoku Shonin. Ursprünglich war diese Figur, die auch Hokan-Amida-Nyorai (Amida mit einer Krone) genannt wird, im Subtempel Ojo-in aufgestellt, der sich früher mal auf dem Gelände des Engyo-ji befand, aber nicht mehr existiert. Während der Meiji-Zeit kam die Statue in die Lehrhalle Daikodo, danach hierhin. Anchin war ein hervorragender Künstler, und von seiner Hand ist auch die Figur des Roppi-Nyoirin-Kanzeon-Bosatsu in der Halle Maniden (siehe dort). Er stellte auch eine Figur seines spirituellen Lehrmeisters Shoku Shonin her, die aber während der Kamakura-Zeit bei einem Brand verlorenging - sie muß ebenfalls ein Meisterwerk gewesen sein. Weitere seiner Arbeiten stehen an anderen Stellen. Im Hintergrund der Figur gibt es eine malerische Darstellung der 25 Bodhisattvas, die auf rosa Wolken gemeinsam mit Amida Buddha aus dem Reinen Land herabschweben, um die Menschen und alle fühlenden Wesen abzuholen und zur Erlösung zu geleiten.


Rundgang und Beschreibung, Teil 8: Die Mausoleen der Familie Honda
Auch an der Ostseite des Platzes mit den drei Hallen findet man interessante Bauten, denn hier liegt hinter einer niedrigen Mauer (Lehmmauer mit Ziegeldach) verborgen der Friedhof der Familie Honda (Honda-ka byousho), deren Mitglieder zeitweise als Daimyo das Lehen Himeji regierten. Diese Familie war es, die sich ab 1620 des Tempels Engyo-ji annahm und nach den Verwüstungen durch die Truppen Toyotomi Hideyoshis vor dem endgültigen Verfall rettete, die den Wiederaufbau einleitete und der der Tempel seine Fortexistenz verdankt. Insgesamt fünf größere Mausoleen zählt man, alle cum grano salis quadratisch mit leicht aufwärts geschwungenem Pyramidendach, und alle mit einem steinernen Gorintou. Alle fünf Mausoleen sind im gleichen Stil erbaut und stammen aus der frühen Edo-Zeit. Sie sind als Kulturgut der Präfektur Hyogo geschützt.

Hier befindet sich u. a. das Mausoleum für Honda Tadamasa (1575-1631), den ersten Herrn des Lehens Himeji seit 1617 (das mittlere der Dreierreihe am Waldrand) und Retter der Tempelanlage. Links neben diesem befindet sich das Mausoleum für seinen Vater Honda Tadakatsu (1548-1610), Begründer der Tadakatsu-Hauptlinie der Honda, treuer Begleiter und Ratgeber von Tokugawa Ieyasu (1543-1616) auf all dessen Feldzügen, Daimyo von Outaki und von Kuwana. Rechts neben diesen beiden befindet sich das Mausoleum für Honda Masatomo (1599-1638), Daimyo erst von Outaki, dann vom nahen Tatsuno, dann des Lehens Harima-Himeji-Shinden und schließlich von Himeji. Ein Stein ganz links markiert das Grab von Honda Tadatoki (1596-1626), Ehemann von Prinzessin Sen-hime (1597-1666, Enkelin von Tokugawa Ieyasu), und daneben befindet sich der Grabstein für seinen Sohn, Kouchiyo (1619-1621). Hinter der Gedenkpagode für Tadatoki befinden sich drei kleinere Gräber für Samurai, die sich aus Anlaß von Tadatokis Tod selber das Leben nahmen als ultimative Demonstration ihrer Loyalität. Vom Tor aus blicken wir gerade aus auf das Mausoleum von Honda Tadakuni (1666-1704), Adoptivsohn von Masanaga, nach dessen Tod Daimyo von Fukushima und ab 1684 Daimyo des Lehens Himeji. Schräglinks schauen wir links daneben etwas nach hinten versetzt auf das Mausoleum von Honda Masanaga (1645-1711, ein Sohn von Masatomo), dem Herrn des Lehens Yamato-Kouriyama (Burg im Südwesten von Nara).


Rundgang und Beschreibung, Teil 9: Okunoin, das innere Heiligtum
Wendet man sich aber hinter dem Daikodo nach Nordwesten, gelangt man zu einer weiteren sehr schönen Baugruppe rings um einen kleinen Platz, dem inneren Heiligtum (Okunoin) am äußersten Ende des Tempelgeländes. Im Zentrum der Gruppe steht die Gründerhalle (Kaizando, Kaizandou) am westlichen Ende des Platzes. Es ist das größte und wichtigste Gebäude der Gruppe; die überdachte Fläche mißt ca. 20 x 20 m. In dieser Halle wird des Tempelgründers gedacht, Shoku Shonin (910-1007), der im Jahre 1007 (Kanko 4) starb, und nach dessen Tod sein Schüler Ensho noch im selben Jahr den ersten Kaizan-do zu seinen Ehren erbaute, um dort die geheiligten Überreste einzuschreinen. Der Erstbau brannte 1286 (Koan 9) ab und wurde 1288 (Sho-o 1) neu gebaut. Später entwickelte sich daraus der Okunoin mit seinen Nebengebäuden, und die gegenwärtige Gründerhalle, das Herz des Komplexes, wurde in der mittleren Edo-Zeit im Jahr 1673 (Kanbun 13) errichtet. Die Halle ist als national wichtiges Kulturgut eingestuft. Jeden Morgen und Abend findet hier die Gedenkzeremonie Gongyo statt. Eine Lampe im Innern brennt ununterbrochen seit über 1000 Jahren, sie symbolisiert die 1000jährige Geschichte des Buddhismus auf dem Berg Shosha. An den Ecken des Gebäudes befinden sich Skulpturen von mythischen Wächtergottheiten (Kongou rikishi) von der Hand des Künstlers Hidari Jingoro (Hidari Jingorou, tätig ca. 1624-1644) unter den Dachbalken, drei sind vorhanden, eine an der Nordwestecke fehlt. Die Legende sagt, daß die Figur das Gewicht nicht mehr tragen konnte oder wollte und abgehauen ist.

Das Innere des Baus ist typisch für solche Bauten der Tendai-Schule. Der Hauptaltar trägt einen großen Reliquienbehälter mit schweren, lackierten Holztüren und einem aufwendig konstruierten Dach. Über dem Reliquiar gibt es eine Kassettendecke mit hölzernem Gitterwerk. Im Reliquiar selbst ist eine lebensgroße Statue des Gründers enthalten. Im Jahr 2008 durchgeführte Röntgen-Untersuchungen ergaben, daß im Kopf der Figur einige Knochen in einem eingearbeiteten Behälter enthalten sind, wahrscheinlich die des Gründers selbst. Es handelt sich aber nicht um die Original-Figur, denn diese ging nach den Aufzeichnungen des Tempels im Jahr 1286 durch Feuer verloren. Vielmehr handelt es sich um eine 1288 ersatzweise vom Künstler Keikai geschaffene Figur, und der Behälter mit den Knochen hatte offensichtlich den Brand überlebt und wurde in die neue Figur überführt. Jedenfalls ist diese Figur als national wichtiges Kulturgut geschützt und wird nur bei seltenen Gelegenheiten öffentlich gezeigt. Unter dem zentralen Altar wurde im Jahre 2009 eine zweite Kammer entdeckt, die eine kleine Stein-Pagode und ein Ossuarium enthielt, weiterhin zahlreiche Kieselsteine, die mit Schriftzeichen beschriftet sind, die für buddhistische Sutras stehen. Auch bei dem Inhalt des bronzenen Ossuariums handelt es sich gemäß Inschrift um die sterblichen Überreste des Gründers. Im Obergeschoß des Jikido kann der Besucher Bilder der verborgenen Figur sehen, außerdem die erwähnten Röntgenaufnahmen.

Im Süden des Platzes steht der Gohodo-Haiden (Gohoudou-Haiden), der auch zum Okunoin (inneren Heiligtum) gehört. Es handelt sich um eine rechteckige Andachtshalle, in der sich die Mönche zum Gebet zurückziehen, wenn sie den Gründer verehren. Es handelt sich formal um die Andachtshalle zu den beiden gegenüber auf der anderen Seite des Platzes liegenden Schreinen, in denen die Schutzgötter Ototen und Wakaten verehrt werden. Das ist das Verwirrende an dem Ensemble: Normalerweise besteht ein Schrein aus einem Honden (Hauptschrein) und einem Heiden oder Haiden (Andachtshalle) direkt davor, und hier gibt es zwei Schreine, aber nur einen gemeinsamen, langgestreckten Haiden, und dieser ist nicht vor den Schreinen aufgebaut, sondern an der anderen Seite des Platzes. Neben dieser ursprünglichen und ersten Funktion erwies sich die Halle als praktischer Raum für die Vorbereitung der Mönche und Pilger zur Gründerverehrung, das wurde die zweite und praktisch wichtigere Funktion. Ein alternativer Name für das Gebäude lautet “Benkei-no-Gaku-mon-jo”, Benkei war ein wegen seiner Stärke legendärer Mönch/Priester (siehe Berg Hiei) im Dienste von Minamoto Yoshitsune, gaku ist die Schule, also Benkei's Schule für buddhistische Lehre". Das bezieht sich darauf, daß es sich gemäß einer Tempellegende um die Studierhalle des späteren Kriegermönchs Musashibou Benkei (1155-1189) handeln soll, der auf dem Berg Shosha lernte, als er noch ein kleiner Junge im Alter zwischen 7 und 10 Jahre alt war. Vom Gebäude-Alter her ist diese legendäre Zuordnung absolut unplausibel. Die Halle wurde in der Momoyama-Zeit im Jahre 1589 (Tensho 17) erbaut und ist eine Architektur in der Grauzone zwischen buddhistischer und shintoistischer Architektur und Funktion. Im Obergeschoß des Jikido wird jedenfalls ein Tisch ausgestellt, an dem angeblich Benkei gelernt haben soll. Es gibt noch mehr legendäre Verbindungen von einzelnen Plätzen auf dem Tempelgelände mit Benkei, alle mehr Phantasie als Wahrheit. Anfangs war die Halle an mehreren Seiten von einer Lehmmauer umgeben, und ein Tor mit Karahafu gab Zugang zu dem umfriedeten Bezirk. Das ist mittlerweile abgebaut. Während der Kanbun-Zeit (1661-1672) wurde ein Torii vor dem Goho-do Hai-den aufgestellt. Daran wird deutlich, wie sehr sich die Gründerverehrung im Grenz- oder Überlappungsbereich von Buddhismus und Shintoismus bewegt. Die als national wichtiges Kulturgut eingestufte Halle wurde 1962 (Showa 37) komplett abgebaut und auseinandergenommen, restauriert und wieder zusammengesetzt.

Die nördliche Bebauung des kleinen Platzes besteht aus den beiden zugehörigen, einander ganz ähnlichen Schreinen nebeneinander, dem Gohodo (Gohoudou), die ebenfalls Bestandteil des Okunoin (inneren Heiligtums) sind. Sie wurden 1559 (Eiroku 2) gegen Ende der Muromachi-Zeit erbaut. Dem Wesen nach sind es Shinto-Andachtsstätten, der Waka-ten-sha steht links, der Oto-ten-sha steht rechts. Dabei ist "ten" die Gottheit, "sha" der Schrein, und Waka-ten ist identisch mit der Kriegsgottheit Bishamonten (Sanskrit: Vaishravana), also sein jugendlicher Avatar, während Ototen der jugendliche Avatar der Feuergottheit Fudoson (Fudou Myou-ou, Acala) ist. Wakaten/Bishamonten und Ototen/Acala/Fudo sind beides Wächtergötter, die den Gründer Shoku Shonin beschützen, also Schutzgottheiten des Gründers, des gesamten Tempels und heute des Okunoin. Beide als Honden (Hauptschrein) einzustufenden Gebäude sind von gleicher Größe und Konstruktion, sie sind vom Typ des Kasuga-Stils. Die Dächer sind mit Zypressenrinde gedeckt, Rinden-Schindeln = Hiwada, Zypresse (Chamaecyparis obtusa) = Hinoki, also Hiwada-buki. Dieser Stil des Dachdeckens ist typisch für die ausgehende Muromacchi-Zeit (1336-1573). Aufgrund des Alters und der hohen architektonischen und konstruktiven Qualität sind auch diese beiden Schreine als national wichtiges Kulturgut klassifiziert. Am 18. Januar eines jeden Jahres verkleiden sich Darsteller als Wakaten (rote Gottheit) und Ototen (grüne Gottheit) und führen auf dem Tempelgelände wilde Tänze auf.

Am östlichen Ende befindet sich nördlich des Zugangs zum Okunoin auf einem hohen Steinsockel die Fudo-Halle (Fudo-do, Fudou-dou). Auch wenn das Äußere des Gebäudes relativ schlicht und schmucklos ist, sollte die religiöse Bedeutung nicht unterschätzt werden, denn der hier hoch verehrte Fudou Myou-ou (Sanskrit: Acala), einer der fünf Weisheitskönige, ist gerade für die Schulen des esoterischen Buddhismus, Shingon und Tendai, von erheblicher Wichtigkeit. Die Figur steht meist auf einem Felsen, ist von einem Flammenkranz umgeben und hält Schwert und Schlinge in den Händen. Hier im Engyo-ji ist Fudo besonders wichtig, weil sein Avatar, die Gottheit Ototen, gleich nebenan als Schutzgottheit des Gründers verehrt wird. Beide Hallen dienen also der Verehrung von zwei Erscheinungsformen derselben Gottheit. Diese Fudo-Halle wurde ursprünglich 1678 errichtet, aber sie brach 1967 wegen Verwitterung tragender Teile zusammen. Rund ein Jahrzehnt später wurde sie wiederaufgebaut, wobei so viel wie möglich der ursprünglichen Hölzer wiederverwendet wurde.


Rundgang und Beschreibung, Teil 10: weitere Strukturen und Nebenbauwerke
Wenn man den Pfad hinter dem Daikodo nimmt, gelangt man zum Schrein Atago-sha im Norden der großen Lehrhalle und zu einem Quellschrein. Der vermutlich frühestens vom Beginn des 18. Jh. datierende Atago-sha ist eine Art Schutzschrein für die drei Hallen, um sie vor Feuer zu bewahren, in Erinnerung an den verheerenden Brand des Jahres 1331. Das Dach aus Tausenden kleiner Holzschindeln hat eine sanfte Biegung und ist weit nach vorne vorgezogen. Das Vorhandensein etlicher Schreine auf dem Tempelgelände zeigt die traditionelle enge Verwobenheit beider Religionen, die erst im 19. Jh. strikte Trennung voneinander erfuhren.

Im Norden der großen Lehrhalle liegen der unzugängliche Subtempel Senhaku-in und die wenig beeindruckenden Ruinen der Burg Hakusan (Harima Hakusan-jou ato). Man erreicht beides, wenn man dem rechts vom Daikodo in den Wald führenden Weg folgt. Dort an der Weggabelung kommt man auch noch einmal zum Hakusan-gongen (s. o.).

Wenn man zurück vom Okunoin nicht den gleichen Weg zu den drei Hallen geht, sondern sich nach Süden wendet, kommt man nach der Abzweigung zum Katanade-zaka zur letzten und sehr heterogenen Gruppe von Gebäuden, die locker verteilt im Wald zu finden ist. Genau südlich des Kaizando steht die Halle Kongodo (Kongou-dou). Das Gebäude auf quadratischem Grundriß und einem Maß von 3 × 3 Ken (4,88 × 4,88 m) stammt aus der Muromachi-Zeit (1336-1573) und wurde 1544 erbaut. Früher gehörte diese quadratische Halle von 5,40 m Seitenlänge zum Subtempel Fugen-in und diente als dessen Statuen-Halle. Der Name der Halle bezieht sich auf den Bodhisattva Kongo-Satta (Sanskrit: Vajrasattva, Symbole: Donnerkeil und Glocke), eine Emanation des kosmischen Buddhas Dainichi Nyorai. Der Tempelgründer Shoku Shonin lebte hier in dieser Halle des Fugen-in und begegnete an diesem Ort Kongo-Satta, und er lernte von ihm bestimmte spirituelle Techniken, um mit Buddha in Verbindung zu treten, darunter Handgesten (Mudra), welche für die Mandalas der Diamant-Welt und der Welt des Mutterleibs stehen, zwei für die Tendai-Schule besonders wichtige Weltebenen. Das Innere des Gebäudes bekommt man normalerweise nicht zu sehen, dort gibt es an der Decke ein gemaltes himmlisches Mädchen (Tennyo) und auf dem Butsudan einen Zushi zu sehen, einen tempelförmigen Aufbewahrungsschrein (Zushi) für Kultfiguren. Die einst hier aufbewahrte Statue des Kongo Satta, eine 1359 geschaffene Arbeit von Koushun, dem offiziellen Bildhauer des Todai-ji in Nara, wird heute im Obergeschoß des Jikido gezeigt. Ursprünglich war das Dach mit Schilf gedeckt, seit einer Erneuerung im Jahre 1544 sind es Ziegel. Das Innere der Decke war im Stil Kogumi-go-tenjo gestaltet, also mit einem feinen Holzlattengitter, das ohne Nägel zusammengefügt wird. Teile der Decke sind mit zwei Drachen als Symbol der Erleuchtung und mit heiligen Objekten bemalt. Weiterhin wird ein Karyoubinga (Sanskrit: Kalavinka) dargestellt, ein Mischwesen, halb Mensch, halb Vogel. Auf dem Dach wachen zwei sehr alte Shachi-gawara, also Endziegel in Form eines Shachi-hoko, wie man ihn auf Burgen finden kann, mit Raubtierkopf und Fischkörper. Diese als national wichtiges Kulturgut eingestufte Halle wurde 1958 (Showa 33) komplett restauriert, aber wie es scheint, ist es wieder einmal nötig.

Südlich davon erstreckt sich der Park Tenbo-koen (Tenbou-kouen). Östlich des Kongodo gibt es einen Friedhof für die Familie Sakakibara (Sakakibara-ka bosho). Erwähnenswert sind die Grabmonumente von zwei führenden Vertretern der Familie, die beide Daimyos des Lehens Himeji waren. Das linke aus einer Stele vorne und einem Gorintou hinten bestehende Grabmonument erinnert an Sakakibara Masafusa (1641-1667), der 1665-1667 Daimyo von Himeji war, als letzter der Reihe vor der Übernahme des Lehens durch die Echizen Matsudaira. Masafusa hatte genealogische Verbindungen zu den Minamoto und den Tokugawa. Das rechte, ganz ähnlich aufgebaute Grabmonument erinnert an Sakakibara Masasuke (1705-1732), der 1726-1732 Daimyo von Himeji war, als die Familie zum zweiten Mal zum Zuge kam. Die Steinmonumente mit den Inschriften stehen jeweils auf dem Rücken einer mythischen Schildkröte. Die Gorinto (Gorintou) hinten sind auf den fünf Ebenen mit den Zeichen für die fünf Elemente der buddhistischen Kosmologie beschriftet, von oben nach unten: Raum/Leere (Nichts), Luft/Wind, Feuer, Wasser und Erde. Beide Grabmonumente wurden um 1734 im Auftrag von Sakakibara Masamine (1715-1743) geschaffen, der 1732-1741 Daimyo von Himeji war. Er konnte sich nicht lange halten, weil sein extravaganter Lebensstil für Kritik sorgte. Vor allem gab er Unsummen für einen Kontrakt mit der Kurtisane Yoshiwara aus. Als Folge wurde er auf ein kleineres und unbedeutenderes Lehen versetzt. Nachhall seiner Regierungszeit ist das immer noch bestehende Yukata-Fest im Juni. Die heute noch lebenden Nachfahren der Familie Sakakibara nehmen traditionell daran teil und besuchen danach diese Gräber, und bei dieser Gelegenheit wird die Stätte mit neuen Laternen geschmückt.

Noch weiter östlich treffen wir auf einen Glockenturm (Shoro, Shourou) mit stark geböschtem, pyramidalem Sockelgeschoß. Diesen Stil nennt man Hakama-zukuri, nach einer Hakama, einem zur traditionellen japanischen Oberbekleidung gehörenden plissierten Hosenrock mit ausladend geschnittenen Beinen, der sich von der Taille an abwärts weit schwingend öffnet. Über dieser Basis trägt ein kompliziertes Klammersystem die ausladende Veranda. Ein weiteres Klammersystem trägt das Dach und verteilt so den Druckpunkt von der tragenden Säule gleichmäßig auf die ganze Balkenlänge der tragenden Teile. Der Glockenturm wurde 1332 erbaut, also kurz nach dem Tempelbrand, und wahrscheinlich ersetzte er einen früheren Bau. Er ist als wichtiges Kulturgut geschützt. Für den Tempel spielen die Glockentürme nicht nur eine wichtige Rolle bei bestimmten jährlichen Ereignissen wie Neujahr, Tempelfesten, bei Sonderereignissen wie Gefahr durch Feuer oder herannahende Truppen, sondern auch zur Strukturierung des Tages in 12 Einheiten zu je 2 Stunden, entsprechend der traditionellen chinesischen Zeiteinteilung. Innen hängt eine undatierte bronzene Glocke, die mangels Inschrift aufgrund von stilistischen Überlegungen in die Kamakura-Zeit (1185-1333) zu datieren ist und damit die älteste der Provinz Hyogo und eine der ältesten in Japan ist. Die mit Drachen und Lotusblumen üppig dekorierte Glocke ist als Kulturgut der Präfektur Hyogo geschützt.

Wenige Schritte südlich vom Glockenturm stehen nebeneinander die Lotus-Halle (Hokke-dou) und der Subtempel Juuji-in. Die aus der Edo-Zeit stammende Lotus-Halle (Hokke-dou) trägt ihren Namen nach der Lotus-Sutra (Hokke-kyou), einem Schlüsseltext des Mahayana-Buddhismus. In dieser Halle wird als Hauptkultbild eine vergoldete Figur des Fugen (Sanskrit: Samantabhadra) verehrt, einer der acht großen Bodhisattvas des Mahayana-Buddhismus. Er genießt insbesondere in den buddhistischen Schulen Tendai-shu und Shingon-shu große Verehrung. Er ist zuständig für Weisheit, Güte und Wohlverhalten. Man nennt ihn auch den "Allumfassend Guten", den "rundum Segensreichen" und den "Lebensverlängerer". Er beschützt all diejenigen, die die buddhistische Lehre erklären und weitertragen. Das Edo-zeitliche Bildnis des Fugen ist sitzend in klassischer Meditationshaltung auf einer Lotusblüte dargestellt. Er trägt eine aufwendige Krone und hält in seiner Hand einen Lotus-Stengel. Sein traditionelles Reittier ist der weiße Elephant, diesen findet man im Podium, allerdings in schwarzer Farbe. Die vergoldete Mandorla hinter Fugen symbolisiert die Emanation göttlicher Kraft. Das Allerheiligste dieser Halle ist mit einer gestäbten Kassettendecke ausgestattet. Von der Decke herabhängende goldene Dekorationen tragen Inschriften in der indischen Siddham-Schrift mit Bezug zum Mantra des unbegrenzten Lichts.

Der Subtempel Juuji-in befand sich früher an anderem Ort, weiter im Westen in der Nähe der Gründerhalle (Kaisan-do), und er war wesentlich größer. Später wurde er hierhin in die Nähe des Glockenturms verlegt. Im Namen steckt das Wort juu = 10 drin, das bezieht sich darauf, daß es insgesamt 52 Stufen auf dem Weg zum Bodhisattva zu überwinden gilt, und die 10 letzten und schwierigsten Stufen sind namengebend für diesen Subtempel. Das hier verehrte Hauptkultbild ist eine Kannon, der Bodhisattva der Barmherzigkeit. Von diesem Subtempel aus kann man bis zur Seto-Inlandsee schauen, und es ist der einzige Subtempel, wo das möglich ist.

Wenn man am Hokkedo nach Südwesten geht, gelangt man zur Halle des Medizin-Buddha (Yakushi-dou). Die Ursprünge dieser Verehrungsstätte reichen sehr weit zurück, bis vor die Tempelgründung. Anläßlich einer Komplettrenovierung im Jahr 1978 fand man im Inneren Artefakte aus der Nara-Zeit (710-794). Ganz am Anfang gab es eine einfache Hütte von 3,6 m Seitenlänge, hälftig aufgeteilt in einen Hauptraum mit dem Kultbild und einen Andachtsraum davor. Shoku Shonin (910-1007) erneuerte die Halle und vergrößerte sie; die neue Halle hatte einen San-ken-shi-men-Stil mit einer 5,4 m breiten und 3,6 m tiefen Haupthalle und einem 1,8 m breiten Umgang auf allen vier Seiten. Die nächste Halle wurde in der Kamakura-Zeit (1185-1333) erbaut und folgte dem Tenjiku-Stil, auch Daibutsu-Stil genannt. Die Halle brannte im Jahr 1308 (Enkyo 1) ab und wurde im Jahre 1319 (Gen'o 1) rekonstruiert. Seitdem ist nichts mehr passiert, und damit ist sie das älteste Gebäude des ganzen Engyo-ji. Im Jahre 1978 (Showa 53) wurde sie komplett auseinander genommen, renoviert und wieder zusammengebaut. Sie machte 2023 wieder einen sehr renovierungsbedürftigen Eindruck. Die Halle trägt ihren Namen nach Yakushi Nyorai, dem Hauptkultbild, dem heilenden Buddha oder Medizin-Buddha. Das dort früher aufgestellte Kultbild wurde 1578 (Tensho 6) von Toyotomi Hideyoshi nach Omi-Nagahama verbracht. Ersatzweise stellte man hier nun eine hölzerne Sitzfigur von Yakushi (Yakushi-nyorai-zazo) aus dem Subtempel Jusho-ji auf. Heute wird diese aus der Muromachi-Zeit (1336-1573) stammende Figur im Museumsbereich im Obergeschoß des Jikido ausgestellt. Alternative Namen für das Gebäude sind Konpon-do oder Konpon-chu-do. Das Gebäude ist als wichtiges Kulturgut der Präfektur Hyogo geschützt. Der Yakushi-do ist Bestandteil einer Pilgerroute, der 33 Tempel umfassenden Yakushi-Pilgerroute in Harima, also im südwestlichen Bereich der heutigen Präfektur Hyogo. Diese Halle ist Station Nr. 16 auf der Route, in der insgesamt 21 Tempel der Tendai-Schule gelistet sind.

Wenn man am Juuji-in nach Südosten geht, gelangt man zum Friedhof der Familie Matsudaira (Engyou-ji Matsudaira-ka bosho), der dritten Familiengrabstätte auf dem Tempelgelände. Hier wird mit einem Grabmonument an Matsudaira Naomoto (1604-1648) erinnert, den neunten Daimyo des Lehens Himeji. Damals wurden die Familien auf den einzelnen Lehen wie Schachfiguren herumgeschoben, je nach Vertrauen des Shoguns und Einsatznotwendigkeit vertrauenswürdiger Gefolgsleute, und je nach Wohlverhalten des Daimyos. Belohnt wurde mit einem größeren Einkommen und einem besseren Lehen, bestraft wurde mit einem abgelegenen Lehen geringeren Einkommens. Das ständige Herumschieben der Personen und Familien auf den Lehen verhinderte, daß sich die Daimyo-Familien lokale Machtstrukturen aufbauen konnten. Nur wenn sich die Familien ihr Einkommen und ihre Macht täglich neu verdienen mußten, konnte das Shogunat sicher vor Aufständen und anderen Herausforderungen in der Machtfrage sein. Und Himeji war aufgrund seiner strategisch wichtigen Position (Kontrolle der westlichen Daimyos, Schutz der Hauptstadt vor Aufständen westlicher Daimyos) besonders von den ständigen Rochaden betroffen. Matsudaira Naomoto war nicht lange Daimyo von Himeji, eigentlich nur nominal, nie de facto. Denn zuvor war er Daimyo von Yamagata gewesen, als ihn 1648 die Ernennung zum Daimyo von Himeji erreichte. Zum Dienstantritt mußte er durch das halbe Land reisen, die Entfernung beträgt Luftlinie 650 km, und auf heutigen Straßen sind es schon 820 km, entlang der Nordroute. Der neue Daimyo wählte die Südroute über Edo und Kanagawa, also war der Weg noch weiter, ca. 1000 km. Er starb auf der langen Reise, ehe er Himeji erreicht hatte. Statt seiner wurde sein Sohn Matsudaira Naonori (1642-1695) neuer Daimyo von Himeji, damals erst 6 Jahre alt. Man hatte Matsudaira Naomoto zunächst nahe dem Ort begraben, an dem er verstorben war, im Tempel Saijou-ji in Kanagawa. Im Jahre 1670 exhumierte sein Sohn die sterblichen Überreste seines Vaters und brachte sie hierhin in den Engyo-ji. Noch einmal zurück zu den häufigen Rochaden der Daimyos auf den Lehen: Matsudaira Naomoto war ab 1624 Daimyo von Katsuyama (Echizen), ab 1634 Daimyo von Ouno (Echizen), ab 1644 Daimyo von Yamagata, ab 1648 in Himeji, sein Sohn Matsudaira Naonori folgte 1648 in Himeji, war ab 1649 Daimyo von Murakami (Niigata), ab 1667 wieder von Himeji, ab 1682 Daimyo von Hida (Bungo), ab 1668 wieder von Yamagata, ab 1692 von Shirakawa (Mutsu). Und die Nachfahren saßen ab 1741 zum dritten Mal in Himeji, ab 1749 in Maebashi (Kouzuke), ab 1767 in Kawagoe (Musashi), und dann ab 1863 bis zum Ende der Feudalzeit wieder in Maebashi. Man nannte sie "Hikkoshi Daimyou", Wechsel-Daimyos. Matsudaira Naonori ließ dieses Grabdenkmal für seinen Vater also in seiner zweiten Amtszeit in Himeji errichten. Die steinerne Pagode vom Gorinto-Typ trägt von oben nach unten die Beschriftungen der fünf Elemente nach der klassischen buddhistischen Kosmologie. In der Nähe des untersten Zeichens für "Erde" sind Name und Titel des Verstorbenen eingeschlagen. Von der Umfassungsmauer ist nur der vordere Teil weitgehend original, die anderen drei Seiten sind im Laufe der Zeit zusammengefallen; die Steine wurden nur behelfsmäßig wieder aufgeschichtet. Ursprünglich war die Umfassung überall gleich hoch. Von diesem Friedhof kommt man nordwärts wieder zum Engyou-ji-mitsu-no-dou und zum Hauptweg zurück.


Literatur, Links und Quellen
Lokalisierung auf Google Maps: https://www.google.de/maps/@34.8910991,134.6565019,17z?entry=ttu - https://www.google.de/maps/@34.8910991,134.6565019,825m/data=!3m1!1e3?entry=ttu
Webseite des Tempels:
http://www.shosha.or.jp./ - http://www.shosha.or.jp/_en/ - Übersichtsplan: http://www.shosha.or.jp/_en/image/map.jpg mit Beschreibung der einzelnen Gebäude: Niomon: http://www.shosha.or.jp/_en/garan.cgi?garan=Nio-mon - Maniden: http://www.shosha.or.jp/_en/garan.cgi?garan=Mani-den - Daikodo: http://www.shosha.or.jp/_en/garan.cgi?garan=Dai-ko-do - Jikido: http://www.shosha.or.jp/_en/garan.cgi?garan=Jiki-do - Jogyodo: http://www.shosha.or.jp/_en/garan.cgi?garan=Jogyo-do - Kaizando: http://www.shosha.or.jp/_en/garan.cgi?garan=Kaizan-do - Gohodo: http://www.shosha.or.jp/_en/garan.cgi?garan=Goho-do - Gohodo-Haiden: http://www.shosha.or.jp/_en/garan.cgi?garan=Goho-do_Hai-den - Gräber der Familie Honda: http://www.shosha.or.jp/_en/garan.cgi?garan=Honda_Family - Kongodo: http://www.shosha.or.jp/_en/garan.cgi?garan=Kongo-do - Yakushido: http://www.shosha.or.jp/_en/garan.cgi?garan=Yakushi-do Jumyo-in: http://www.shosha.or.jp/_en/garan.cgi?garan=Jumyo-in - Sanjusanshodo: http://www.shosha.or.jp/_en/garan.cgi?garan=Sanjyu-san-sho-do - Juryo-in: http://www.shosha.or.jp/_en/garan.cgi?garan=Juryo-in - Tempelkalender: http://www.shosha.or.jp/_en/schedule.cgi
Auf dem Tempelgelände aufgestellte Informationstafeln
Exakteste Tempelbeschreibung auf den Seiten von
https://www.mlit.go.jp/tagengo-db/common/001565129.pdf usw. in fortlaufender Zählung über https://www.mlit.go.jp/tagengo-db/common/001565160.pdf etc. bis https://www.mlit.go.jp/tagengo-db/common/001565176.pdf - inhaltlich identisch mit den aufgestellten Informationstafeln auf dem Tempelgelände
Engyo-ji auf Wikipedia:
https://de.wikipedia.org/wiki/Engy%C5%8D-ji - https://en.wikipedia.org/wiki/Engy%C5%8D-ji
Engyo-ji auf Visit Himeji:
https://visit-himeji.com/de/sightseeing/shoshazan-engyo-ji-temple/ - https://visit-himeji.com/de/trip-ideas/all-about-shoshazan-engyo-ji-temple/
Engyo-ji auf Japan-Guide:
https://www.japan-guide.com/e/e3503.html - https://www.japan-guide.com/community/fancylampshade/report-2696
Engyo-ji auf Japan Travel:
https://www.japan.travel/de/spot/1026/
Engyo-ji auf Japan Travel:
https://en.japantravel.com/hyogo/engyoji-temple/32014
Engyo-ji auf den Seiten von ANA:
https://www.ana.co.jp/de/at/japan-travel-planner/hyogo/0000012.html
Engyo-ji auf den Seiten von Samurai Tours:
https://www.samuraitours.com/engyoji-temple/
Engyo-ji auf Kanpai:
https://www.kanpai-japan.com/himeji/engyoji-shosha
Engyo-ji auf Kansai Guide:
https://www.the-kansai-guide.com/en/directory/item/11735/ - https://www.the-kansai-guide.com/en/directory/item/11733/ - https://www.the-kansai-guide.com/en/directory/item/11734/ - https://www.the-kansai-guide.com/en/directory/item/11736/ - https://www.the-kansai-guide.com/en/directory/item/11732/
Engyo-ji auf Japan 365 days:
https://www.japan365days.com/journey_engyoji_himeji.php
Engyo-ji auf Youtube:
https://www.youtube.com/watch?v=xGB1lUOA2Ck


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