Bernhard Peter
Tempel: Kyoto, Toji-in: Tempel, Teehaus und Garten


Lage und Erreichbarkeit, Touristisches
Der südlich der Ritsumeikan-Universität gelegene Toji-in (Touji-in) ist ein gutes Beispiel dafür, wie gut ein Geheimnis gewahrt werden kann, wenn sich in nächster Nachbarschaft eine der überlaufensten Sehenswürdigkeiten der Stadt befindet und alle Touristen anzieht: Alles rennt in den 600 m nordwestlich gelegenen Ryoan-ji und quetscht sich Ellenbogen an Ellenbogen durch die kleine Anlage, und niemand kennt den Toji-in im Süden des Berges Kinugasa. Der Toji-in ist ein gut im Schatten der Berühmtheit verborgenes Kleinod: Schönheit, Ruhe und fast keine Touristen. Adresse: 63 Tojiin Kitamachi, Kita-ku, Kyoto. Das rechteckige innere Areal ist mit 130 x 70 m auch nicht besonders groß, so daß es auch gut ist, wenn keine Massen kommen und die Reisebusse woanders halten. So kann man den Garten in Ruhe genießen, und um so schöner ist die private Atmosphäre in diesem Kleinod japanischer Gartenkunst. Die kontemplative Einkehr angesichts harmonischer und bedeutungsschwerer Gestaltung - hier kann man sie noch erleben. In unmittelbarer Nachbarschaft befindet sich im Westen angrenzend ein weiterer kleiner Tempel, der Koun-in, und übereck anstoßend liegt im Südosten der Mannenzan-Shinnyou-ji. Den Toji-in erreicht man von Süden her; die kleine Straße führt S-förmig zwischen zwei Friedhöfen hindurch zum Vorplatz; dabei passiert man bereits das äußere Tor (Somon, Soumon, Sanmon), und das zweite Tor (Omotemon) führt durch die Umfassungsmauer des inneren Bereichs zu einer Weggabelung, schräglinks geht es zum Küchen-, Wohn-/Verwaltungs- und heutigem Besucherempfangsgebäude (Kuri) und schrägrechts zum Genkan (Eingangsbereich). Rechterhand passiert man dabei auf dem Weg zum zweiten Tor das Karamon, das zum Garten südlich der Haupthalle führt, aber kein Weg des Besuchers ist.

Am günstigsten wird der Tempel von der Haltestelle Toji-in der Keifuku Kitano Line erreicht. Dieser Randen der Keifuku Electric Railroad startet am Bahnhof Kitano-Hakubai-cho an der Kreuzung von Nishioji Dori und Imadegawa Dori, wohin der Bus Raku 101 ab Bahnhof Kyoto fährt. Alternativ kann man diesen Zug auch an der Haltestelle Satsueisho-mae in die andere Richtung besteigen, wenn man mit JR bis Uzumasa (Sanin Main Line) fährt und beim Umsteigen 200 m läuft. Oder man nimmt den Bus Nr. 59  und läuft von der Haltestelle des Ryoan-ji nach Südosten. Weiterhin kann man den Bus 205 nehmen, an der Haltestelle Kinugasako-mae aussteigen und 900 m nach Westen laufen.


Geschichte und Rundgang
Der 1341 errichtete Tempel gehört zur Rinzai Zen-Schule. Insgesamt hat die Rinzai-Schule 14 Zweige, die jeweils von einem Haupttempel geleitet werden. Wie üblich besitzt auch dieser Tempel einen Bergnamen als Honorativ-Präfix, als Sango (Sangou), das ist "Mannen-zan". Für den Toji-in, ein Filialtempel, ist der Haupttempel der Tenryu-ji in Sagano (Arashiyama). Mit diesem hat er auch viel gemeinsam hinsichtlich Geschichte und involvierter Personen, denn der Garten wurde ebenso wie beim Tenryu-ji von Muso Soseki (Musou Soseki, Musou Kokushi, 1275-1351) gestaltet, welcher der erste Abt des Tenryu-ji wurde und der auch den Moosgarten des Kokedera (= Saiho-ji) in Katsura (West-Kyoto) entworfen hat. Und der Gründer des Tempels war hier wie dort Ashikaga Takauji (1305-1358), der Gründer des Ashikaga-Shogunates und ab 1338 der erste Shogun der Muromachi-Zeit. Er war es, der nach Kamakura das Machtzentrum wieder nach Kyoto verlegte.

Goshuin des Toji-in, Mittelspalte: Riun Jizoson (das von Ashikaga Takauji hier verehrte Kultbild, heute auch noch Hauptkultbild des Tempels), rechte Spalte unten: Datum: So, 27.8.2023 = Reiwa 5 nen hachi-gatsu ni-juu-shichi-nichi. Linke Spalte unten: Toji-in.

Der Toji-in ist sehr eng mit den Ashikaga-Shogunen verbunden und war deren Familientempel. Ursprünglich hieß der Tempel Kita-Toji-ji und war ein Subtempel eines anderen Ashikaga-Tempels, des Toji-ji, der aber in dem Onin-Krieg zerstört wurde. Diese Verbindung zu den Shogunen wird spätestens beim Besuch des Reiko-den (Reikou-den) deutlich, der östlich der Haupthalle steht und von jener über einen kurzen gedeckten Korridor erreicht werden kann. Dort stehen entlang der beiden Seiten insgesamt 13 hölzerne Statuen der Ashikaga-Shogune vermutlich aus dem frühen 17. Jh., die Reihe der 15 Shogune mit Ausnahme des vierten und des vierzehnten, beginnend mit Ashikaga Takauji und endend mit Ashikaga Yoshiaki. Sie sind zwar von den Gesichtszügen her offensichtlich individualisiert, doch insgesamt von mehr historischem als künstlerischem Wert. Alle tragen als Zeichen ihres Amtes ein Shaku in der Hand, eine Art flaches Zepter, das sich zum Ende hin verbreitert, und das seinen Namen von dem Längenmaß Shaku für ca. 30 cm hat (die Lesung des Kanji ist eigentlich "Kotsu", aber das mag niemand aussprechen, weil es Knochen bedeutet und mit dem Tod assoziiert ist, ein schlechtes Omen wäre das).

Ebenfalls befindet sich dort in der Mitte ein Kobo Daishi zugeschriebenes Bildnis des Jizo Bodhisattva (Riun Jizo Bosatsu) zwischen Daruma (Bodhidharma) und Muso Soseki, und auch Tokugawa Ieyasu ist hier eingeschreint. Das ist interessant, weil seine Herrschaft zeitlich mit der Anfertigung der Figuren koinzidiert: Die Ashikaga-Shogune repräsentieren das "alte" Shogunat, Tokugawa Ieyasu hatte seinerseits ein "neues" Shogunat begründet. Vermutlich wollte er symbolisch an das vorherige Shogunat anknüpfen, und insgeheim auch an die Machtfülle, die die Ashikaga einst besaßen. So wurde mit der Aufwertung des Ashikaga-Familientempels gleichzeitig eine Art Legitimation für die eigene Herrschaft vollzogen und dem Volk Kontinuität vor Augen geführt. Dazu paßt, daß Tokugawa Ieyasu in Anspruch nahm, von den Minamoto abzustammen, genau wie vorher die Shogune der Ashikaga-Familie. Die Fusuma (Schiebewände) im Raum wurden von Kano Sanraku (1559-1635) bemalt. Ieyasus Bildnis stand zuerst im Shinto-Schrein Iwashimizu Hachiman-gu im Süden von Kyoto, erst nach den Meiji-Reformen kam es in den Toji-in.

Auf dem Gelände befindet sich außerdem in einer rechteckigen Hecken-Nische am Übergang zwischen westlichem und östlichem Gartenteil das Grab von Ashikaga Takauji, eine steinerne schlanke Pagode in Form einer Stufenpyramide aus kantigen Blöcken (diese Pagode wird Hokyoin-to, Houkyouin-tou, genannt), flankiert von zwei Steinlaternen. Es ist der einfache Stil der Muromachi-Zeit. Auf einem der Steine steht die Datierung: Vierter Monat des dritten Jahres der Enbun-Ära = 1358. Auch die anderen Ashikaga-Shogune wurden auf dem Tempelgelände begraben. Nach dem Tod von Ashikaga Takauji wurde der Tempel in Toji-in umbenannt. Der Tempelname ist identisch mit dem  postumen Namen des Shoguns. Er hatte sogar zwei, "Toji-inden (Touji-inden)" und "Choju-inden (Chouju-inden)", weil er noch einen anderen Bodai-ji (Grabtempel) besaß. Dieser andere war der Choju-ji in Kamakura, dort ist aber nur eine Haarsträhne des Shoguns begraben. Hier im Toji-in liegen die anderen 99,9 %.

Die heutige Ruhe des Tempels läßt nichts von den turbulenten Zeiten erahnen, in denen er erbaut wurde. Ashikaga Takauji (1305-1358), der Gründer des Toji-in, begann als General in der Kamakura-Zeit, als die Familie Hojo (Houjou) das Land regierte und der Kaiser Go-Daigo zeitweise auf die Insel Oki (Präfektur Shimane) verbannt worden war. Ashikaga Takauji  schloß sich 1333 anläßlich einer Reise nach Kyoto dem Kaiser und Kusunoki Masashige an und brachte Kyoto unter seine Kontrolle. Nitta Yoshisada brachte daraufhin das Kamakura-Shogunat zu Fall, und Kaiser Go-Daigo wurde wieder als tatsächlicher Herrscher eingesetzt. Es folgte die Kenmu-Restauration (Kenmu no Shinsei), in der der Kaiser drei Jahre lang (1333-1336) wieder Macht hatte. Als der Kaiser jedoch seinen Sohn, Prinz Morinaga, zum Oberbefehlshaber des Militärs und Shogun einsetzte, entmachtete Ashikaga Takauji den Kaiser Go-Daigo. Ashikaga Tadayoshi, der jüngere Bruder von Ashikaga Takauji, brachte den unerwünschten Prinzen Moriyoshi einfach um. Der Kaiserhof spaltete sich nun in einen nördlichen und einen südlichen Hof. Ashikaga Takauji bekämpfte den Südhof auf dem Schlachtfeld; die entscheidende Schlacht war die am Minato-gawa im Jahr 1336, in deren Verlauf Kusunoki Masashige zu Tode kam, danach konnte Ashikaga Takauji Kyoto einnehmen, sich dort dauerhaft etablieren und Kaiser Komyo (Koumyou) einsetzen. Der nördliche Hof wurde fortan von den Ashikaga-Shogunen bestimmt, nachdem Ashikaga Takauji 1338 zum Shogun ernannt worden war.

Der zweite Shogun war sein als Geisel in Kamakura ausgewachsener Sohn, Ashikaga Yoshiakira (4.7.1330-28.12.1367, regierte 1358-1367). Seine Zeit war geprägt vom Kampf gegen den Südhof. Zweimal kam Kyoto in Feindeshände, einmal 1362, als Hosokawa Kiyouji und Kusunoki Masanori ihn für 20 Tage vertrieben, und einmal 1365, als Prinz Kaneyoshi gegen Kyoto zog. Der dritte Shogun war sein Sohn, Ashikaga Yoshimitsu (25.9.1358-31.5.1408, regierte 1367-1394). Das größte Ereignis seiner Amtszeit, die er mit 11 Jahren antrat, war die Wiedervereinigung der beiden Kaiserhöfe im Jahr 1392. Mehrere Rebellionen überstand er. Seine Regierungszeit war eine Blüte der Kunst und des Buddhismus; er war selbst seit 1367 Mönch, er erbaute den Goldenen Pavillon des Kinkaku-ji, außerdem war er seit 1381 Minister des Inneren und ab 1394 Großkanzler und gab seine Macht an seinen Sohn ab. Das war Ashikaga Yoshimochi (12.3.1386-3.2.1428, regierte 1394-1423). Im Grunde bewegte er nichts, denn sein Vater traf hinter den Kulissen alle wichtigen Entscheidungen bis 1408. In seine Regierungszeit fiel ein Wechsel auf dem Kaiserthron, der die Auseinandersetzung mit dem Südhof wieder hochkochen ließ. 1423 überließ er, obwohl erst 37 Jahre alt, die Regierung seinem Sohn Ashikaga Yoshikazu (27.8.1407-17.3.1425, regierte 1423-1425), der somit im Alter von 18 Jahren zum 5. Shogun wurde, aber nur noch kurz lebte. Mit diesen Kindern an der wichtigsten Stelle des Reiches offenbarte sich bereits eine große Schwäche dieses Shogunats. Danach kamen Ashikaga Yoshinori (regierte 1429-1441), Ashikaga Yoshikatsu (regierte 1442-1443, Ashikaga Yoshimasa (regierte 1449-1473, erbaute den silbernen Pavillon des Ginkaku-ji), Ashikaga Yoshihisa (regierte 1474-1489), Ashikaga Yoshitane (regierte 1490-1493 und 1508-1521), Ashikaga Yoshizumi (regierte 1494-1508, Ashikaga Yoshiharu (regierte 1521-1546, Ashikaga Yoshiteru (regierte 1546-1565, beging Seppuku, nachdem Matsunaga in Kyoto eingedrungen war), Ashikaga Yoshihide (regierte 1568 nur wenige Monate, bevor er einer Infektionskrankheit starb) und als letzter Ashikaga Yoshiaki (regierte 1568-1573). Nach Ashikaga Yoshimitsu ging es im Grunde schon bergab, deutlichstes Zeichen der Schwäche war der Ausbruch des Onin-Krieges, und am Ende versank das Reich in der Sengoku-Zeit im Bürgerkrieg. Der letzte Shogun war praktisch schon eine Marionette, den Oda Nobunaga eingesetzt hatte, und mit letzterem begann die Reichseinigung.

Die Tempelgebäude liegen L-förmig im Südwesteck des Tempelareals. Der westliche Schenkel wird vom Shoin gebildet, Zeichen- und Studierraum. Der südliche Schenkel besteht aus der Haupthalle (Hondo, Hojo) und dem Reiko-den (Halle des geheiligten Lichts). Im Onin-Krieg brannte der Tempel ab. Nach dem Ende der Muromachi-Zeit zerfielen die Gebäude. Erst Toyotomi Hideyoshi kümmerte sich wieder um den Tempel, und ab 1606 wurde er unter Toyotomi Hideyori wieder aufgebaut. Das Gebäude der Haupthalle (Hondo) stammt ursprünglich vom Myoshin-ji, wo sie 1616 im Subtempel Kaifuku-in von Fukushima Masanori (1560-1628) erbaut worden war. 1818 wurde der Toji-in restauriert; viel der Bausubstanz stammt aus dieser Zeit, und die vorerwähnte Halle wurde in jenem Jahr in den Toji-in versetzt. Seine Veranda ist mit Nachtigallen-Parkett belegt (Uguisu-bari), auf dem man sich nicht ungehört bewegen kann, in alten Zeiten eine Vorsichtsmaßnahme gegen Eindringlinge.

Schon im Laufe des 19. Jh. entwickelte sich eine Strömung im Volk gegen die Ashikaga-Shogune, denn man sah, wie die späten Tokugawa-Shogune den Kaiser in ihren Fängen hielten, konnte aber nicht direkt opponieren, so wurden die Ashikaga-Shogune zum Ersatz und Ziel der Ablehnung. 1863 wurden die Köpfe der ersten drei Shogune von "Aktivisten" aus dem Reiko-den gestohlen und am Ufer des Kamo-gawa wie Verbrecher ausgestellt, mit Schildern, die ihre Verbrechen an der Nation beschrieben. Die sechs Anführer der Aktion verloren daraufhin dauerhaft ihren Kopf; die Köpfe der Shogune wurden hingegen restauriert. In der Meiji-Zeit wurde der Tempel stiefmütterlich behandelt und beschädigt, weil die Ashikaga-Shogune, die letztlich ihre eigene Machtstellung auf Kosten der kaiserlichen Macht ausgebaut hatten, nicht ins politische Konzept der Wiedererstarkung dieser kaiserlichen Macht paßten. Aus dem Blickwinkel der Meiji-Anhänger handelte es sich um Verräter am Kaiser, die selber kaiserliche Macht usurpiert hatten. Man hatte gerade die Bevormundung durch die Shogune abgeschüttelt, deshalb war alles, was an Shogune erinnerte, unwillkommen. Deshalb wurde auch nichts für den Familientempel getan, eher im Gegenteil. 1868 wurde das Schatzhaus geplündert. Die schriftlichen Aufzeichnungen des Tempels wurden verbrannt. Besucher konnten für das zweifelhafte Privileg zahlen, das Bild des Ashikaga Yoshimitsu zu schlagen. Erst mit der Erkenntnis des touristischen Wertes kümmerte man sich wieder um die Restaurierung. 2017 befanden sich Haupthalle und Reiko-dem im Zustand der Komplettrenovierung; unter der Einhausung fand eine Totalzerlegung und ein vollständiger Neuzusammenbau statt.

Der überwiegende Teil der Fläche wird vom Garten eingenommen, dessen beherrschendes Element zwei Teiche sind. Der Garten besteht aus zwei Bereichen: Im Westen liegt der "Fuyo-chi" mit dem kleineren Teich in Lotusblüten-Form und zierlicheren und stark kugelig beschnittenen Wuchsformen, mit vielen Steinsetzungen und Blütenpflanzen, Azaleen und Kamelien, mit zwei Steinbrücken zur Insel. Diesen Teil kann man wunderbar genießen von dem westlich des Gartens in Nord-Süd-Richtung stehenden Tatamiraum mit roten Decken, von dem man den optimalen Blick auf die Komposition hat. Im Osten liegt der "Shinji-chi" mit dem größeren Teich und herrlichem altem, großem Baumbestand und großartiger landschaftlicher Tiefenwirkung trotz der relativ geringen Ausdehnung. Der Name "Shinji-chi" kommt daher, daß der Teich (Shinji-ike) die Form des chinesischen Schriftzeichens "kokoro" besitzt, das "Geist" oder auch "Herz", "Seele" bedeutet und welches auch "Shin" gelesen werden kann. Auf der Insel des größeren Teichs stand einmal der Myou-on-kaku (Pavillon der wundervollen Klänge); von diesem Pavillon haben sich nur noch Grundmauern erhalten.

Dieser Insel wird oft nachgesagt, sie stelle den Berg Horai (Horai-san, chinesisch: Penglai-shan) dar, die mythische Insel der Unsterblichen, unerreichbar für Normalsterbliche. Es ist richtig, daß ein solches Gestaltungselement sehr oft in japanischen Gartenkompositionen auftaucht. Aber hier führt eine Steinbrücke von Norden auf die Insel, untypisch, denn meist ist in Gärten die nachgebaute Insel Horai (Horai-jima) wie das Vorbild unzugänglich und nicht mit Brücken verbunden. Außerdem entspricht der Bau eines Pavillons ganz und gar nicht dem Umgang mit einer Insel, die wirklich Horai symbolieren soll.

Im Gegensatz zu den Gebäuden entspricht der Garten zum überwiegenden Teil nach wie vor dem Konzept des Erbauers, Muso Soseki. Ursprünglich benutzte auch dieser Garten wie bei demjenigen des Tenryu-ji das Gestaltungsprinzip der "entliehenen Landschaft", indem der Berg Kinugasa in die Höhenstaffelung mit eingebaut wurde. Die hohen Gebäude der Ritsumeikan-Universität versperren aber heute die Sicht auf den Berg. Das Teehaus Seiren-tei liegt auf einem kleinen Hügel im Nordwesteck, dem Mondhügel (Tsuki-yama); es wurde 1457 von Shogun Ashikaga Yoshimasa (1436-1490) zum Gedenken an den 100sten Todestag von Ashikaga Takauji erbaut und ist hinsichtlich der verwendeten Materialien und der Bauweise ein typisches Beispiel für die rustikale Einfachheit, die in der Ästhetik der Teezeremonie den Wabi-sabi-Geschmack prägte. Die tiefere Ebene besitzt zwei Tatami-Matten, eine höhere Ebene ist eine Tatami-Matte groß; diese war für hochgestellte Gäste reserviert. Von diesem oberen Niveau aus hat man den besten Blick auf den Garten im Süden und - früher - auf den Berg Kinugasa im Norden.

Südlich der Haupthalle befindet sich noch ein Zen-Trockengarten (Karesansui) mit weiten weißen Sandflächen, Moospolstern und Steinsetzungen, mit ein paar Kiefern und wunderbare Herbstfärbung aufweisenden Ahornbäumen vor der südlich abschließenden Mauer, in der als drittes Tor ein Karamon eingelassen ist. Dieser Garten wird als Hojo-teien bezeichnet (Houjou-teien), Garten der Abtsresidenz, oder als Hojo-nantei, Südgarten der Abtsresidenz.


Toji-in Somon (Touji-in Soumon), auch als San-mon bezeichnet, Photo 2023

Toji-in Somon (Touji-in Soumon), auch als San-mon bezeichnet, Photo 2023

zweites Tor, Omote-mon, Photo 2023

Toji-in Shoro (Touji-in Shourou), Photo 2023

Toji-in Shoro (Touji-in Shourou), Photo 2023

zweites Tor, Omote-mon, Photo 2023

Eingangsgebäude, Kuri, Photo 2017

Eingangsgebäude, Kuri, Photo 2023

West-Garten, Photo 2017

West-Garten, Photo 2017

West-Garten, Photo 2017

West-Garten, Photo 2017

West-Garten, Photo 2017

West-Garten, Photo 2017

West-Garten, Photo 2017

West-Garten, Photo 2017

 

West-Garten, Photos 2017

Garten, Photo 2017

Ost-Garten, Photo 2017

Ost-Garten, Photo 2017

Ost-Garten, Photo 2017

 

West-Garten, Photos 2017

Ost-Garten, Photo 2017

Ost-Garten, Photo 2017

Ost-Garten, Photo 2017

Ost-Garten, Photo 2017

Ost-Garten, Photo 2017

Garten, Photo 2017

Ost-Garten, Photo 2017

Ost-Garten, Photo 2017

West-Garten, Photo 2017

West-Garten, Photo 2017

West-Garten, Photo 2017

West-Garten, Photo 2017

West-Garten, Photo 2017

West-Garten, Photo 2017

Genkan, Photo 2023

Haupthalle, Photo 2023

Haupthalle, Photo 2023

Haupthalle, Photo 2023

Haupthalle, Photo 2023

Teehaus Seiren-tei, Photo 2023

Teehaus Seiren-tei, Photo 2023

Teehaus Seiren-tei, Photo 2023

 

Teehaus Seiren-tei, Photo 2023

Teehaus Seiren-tei, Photo 2023

Teehaus Seiren-tei, Photo 2023

Teehaus Seiren-tei, Photo 2023

Teehaus Seiren-tei, Photo 2023

Teehaus Seiren-tei, Photo 2023

Teehaus Seiren-tei, Photo 2023

Teehaus Seiren-tei, Photo 2023

Teehaus Seiren-tei, Photo 2023

Westgarten und Teehaus Seiren-tei, Photo 2023

Teehaus Seiren-tei, Photo 2023

Teehaus Seiren-tei, Photos 2023

Teehaus Seiren-tei, Photo 2023

Wasserbecken im Teehausgarten

Westgarten, Kuri und Shoin, Photo 2023

im Shoin, Photo 2017. Die roten Filzdecken zeigen an, daß hier Tee ausgeschenkt wird.

Ost-Garten, Photo 2023

Ost-Garten, Photo 2023

Ost-Garten, Photo 2023

Ost-Garten, Photo 2023

Ost-Garten, Photo 2023

Ost-Garten, Photo 2023

Ost-Garten, Photo 2023

Reikoden (Reikouden), Photo 2023

Ost-Garten, Photo 2023

Ost-Garten, Photo 2023

Ost-Garten, Photo 2023

Haupthalle, Photo 2023

Übergang von der Haupthalle zum Reikoden, Photo 2023

West-Garten, Photo 2023

West-Garten, Photo 2023

Shoin, Photo 2023

Shoin, Photo 2023

West-Garten, Photo 2023

West-Garten, Photo 2023

West-Garten, Photo 2023

Reikoden, Photo 2023

Reokoden, Photo 2023

Süd-Garten südlich der Haupthalle, Photo 2023

Hojo-nantei, Garten südlich der Haupthalle, Photo 2023

Hojo-nantei, Garten südlich der Haupthalle, Photo 2023

Hojo-nantei, Garten südlich der Haupthalle, Photo 2023

Haupthalle, Südostecke, Photo 2023

West-Garten, Photo 2023

 

zwei Gedenkpagoden im Garten, Photos 2023. Rechts: für Ashikaga Takauji.

Ost-Garten, Photo 2023

West-Garten mit Haupthalle, Photo 2023

West-Garten mit Haupthalle, Photo 2023


Literatur, Links und Quellen:
Lokalisierung auf google maps: https://www.google.de/maps/@35.0314558,135.723777,19.81z - https://www.google.de/maps/@35.031573,135.7238478,121m/data=!3m1!1e3
eigene Webseite des Tempels:
http://toujiin.jp/ - über den Tempel: http://toujiin.jp/about.html - Photos aus den 4 Jahreszeiten: http://toujiin.jp/seasons.html und http://toujiin.jp/blooming.html
John H. Martin, Phyllis G. Martin: Kyoto - 29 Walks in Japan's Ancient Capital, 376 S., Verlag: Tuttle Pub. 2011, ISBN-10: 4805309180, ISBN-13: 978-4805309186, S. 228-230
John Dougill, Takafumi Kawakami, John Einarsen: Zen Gardens and Temples of Kyoto, Tuttle Pub 2017, ISBN-10: 480531401X, ISBN-13: 978-4805314012, S. 104-105
Judith Clancy, Ben Simmons: Kyoto Gardens - Masterworks of the Japanese Gardener's Art, 144 S., Verlag: Tuttle Shokai Inc. 2015, ISBN-10: 4805313218, ISBN-13: 978-4805313213, S. 94-97
auf Kyoto Project:
http://thekyotoproject.org/english/toji-in/
auf Wikipedia:
https://en.wikipedia.org/wiki/T%C5%8Dji-in
auf Japan Guide:
https://www.japan-guide.com/e/e3919.html
auf Inside Kyoto:
https://www.insidekyoto.com/toji-temple-northwest-kyoto
auf Japanvisitor:
https://www.japanvisitor.com/japan-temples-shrines/tojiin-temple
auf Japanese Gardens:
http://www.japanesegardens.jp/gardens/secret/toji-in.php - https://japanesegardens.jp/gardens/secret/toji-in/
auf Japanhoppers:
https://www.japanhoppers.com/de/kansai/kyoto/kanko/1607/
auf Traditional Kyoto:
http://traditionalkyoto.com/gardens/toji-in/
Ashikaga-Shogune:
https://en.wikipedia.org/wiki/Ashikaga_Takauji - https://de.wikipedia.org/wiki/Ashikaga_Takauji - https://de.wikipedia.org/wiki/Ashikaga_Yoshiakira - https://en.wikipedia.org/wiki/Ashikaga_Yoshiakira - https://de.wikipedia.org/wiki/Ashikaga_Yoshimitsu - https://en.wikipedia.org/wiki/Ashikaga_Yoshimitsu - https://de.wikipedia.org/wiki/Ashikaga_Yoshimochi - https://en.wikipedia.org/wiki/Ashikaga_Yoshimochi etc., Übersicht: https://en.wikipedia.org/wiki/Ashikaga_shogunate
vom Tempel herausgegebenes Faltblatt
Ian Littlewood, Ayumi Oe Littlewood: Kyoto Without Crowds, A Guide to the City's Most Peaceful Temples and Gardens, 264 S., CreateSpace Independent Publishing Platform, 1. Auflage 2018, ISBN-10: 1978158998, ISBN-13: 978-1978158993, S. 40-44
auf Kyotofukoh:
https://kyotofukoh.jp/report425.html
auf Japan Travel Manual:
https://jpmanual.com/en/tojiin
auf Japan-Kyoto:
https://japan-kyoto.de/tojiin-tempel-kyoto/
auf Japan Experience:
https://www.japan-experience.com/all-about-japan/kyoto/temples-shrines/rainy-season-tsuyu


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