Bernhard
Peter
Landschaft:
Kyoto, Bambuswald in Arashiyama
In Arashiyama befindet sich
ein berühmter Wald aus Riesenbambus, der sich beiderseits der
Bahnlinie nördlich des Tenryu-ji erstreckt. Am besten erreicht
man den Bambuswald mit der JR Sanin Main Line in Richtung Kameoka
vom Bahnhof Saga-Arashiyama, oder mit der Keifuku-Eisenbahn vom
Bahnhof Arashiyama aus, alternativ mit dem City-Bus Nr. 28 ab
Bahnhof Kyoto. Der Bambuswald ist einer der größten und
dichtesten in Japan und deshalb eine der bei Touristen
beliebtesten Attraktionen in diesem Stadtteil. Der einzige
öffentlich zugängliche Weg führt in West-Ost-Richtung durch
den Wald auf einer Länge von ca. 500 m, nach Westen hin etwas
ansteigend. Südlich der Eisenbahnlinie liegen zwei Teilwälder
von 250 x 110 m und 190 x 150 m Ausdehnung. Eine kleine Lichtung
mit einem Tempel unterbricht den Weg etwa in der Mitte. Nördlich
der Eisenbahnlinie liegt noch ein Waldstück von 300 m Länge und
110 m Breite. Dichte Zäune aus abgeschnittenen Bambuswedeln
begrenzen seitlich den Weg.
Da es sich um eine der
meistbesuchten Sehenswürdigkeiten Kyotos handelt und fast jeder
Tourist früher oder später hier auftaucht, zumal es nichts an
Eintritt kostet, ist der Genuß nicht wirklich überzeugend und
der Streßfaktor hoch: Massen drängeln sich tagsüber auf den
engen Wegen, und an Wochenenden gibt es fast mehr Selfiesticks
als Bambus. Dennoch ist der öffentlich zugängliche Wald
beeindruckend, sowohl von der Höhe als auch von der Ausdehnung
und von der Dichte der Stämme, und einfallendes Sonnenlicht
erzeugt malerische Lichtspiele auf den Pflanzen. Man sollte
frühmorgens oder spätabends hingehen, dann hört man auch das
typische Rascheln im Wind und kann sich wie in einer anderen Welt
fühlen; der Weg ist rund um die Uhr offen. Aber selbst zu
früher Morgenstunde ist man hier nicht alleine, weil so viele
andere Touristen auf die gleiche Idee gekommen sind. Man kann den
Weg auch gut nehmen, wenn man vom Tenryu-ji zu den anderen
Tempeln nördlich möchte, sollte aber wissen, was einen
tagsüber dort an Touristenandrang erwartet, da wird aus einem
magischen Ort ganz schnell ein Ort zum Abgewöhnen. In
unmittelbarer Nachbarschaft zu Ein- und Ausgang gibt es noch zwei
kleine Shinto-Schreine, den Nonomiya-Schrein im Osten und den
Mikami-Schrein im Nordwesten in der Nähe des Sees Ogura-ike.
Auch wenn der Stadtteil
allgemein als Arashiyama bekannt ist (eigentlich: Sagano), sollte
man wissen, daß der namengebende Berg sich südlich des Flusses
befindet. Der Name "Arashi-yama" bedeutet
"Sturm-Berg". Der dem Bambuswald nächste Berg ist der
Ogura-yama im Westen. Wirklich schönen Riesenbambus zum
Genießen findet man auch in den angrenzenden Tempelanlagen, z.
B. im Jojakku-ji, und dort hat man Ruhe vor den Massen und kann
sich ungestört an den sich sanft im Wind bewegenden Wedeln
erfreuen. Auch im Andashino Nenbutsu-ji gibt es einen
hervorragenden, touristenfreien Bambuswald. Selbst der Rokuou-in
besitzt einen eigenen kleinen Bambuswald noch vor dem Kuri und
einen weiteren im Norden Richtung Bahngleise. Alle sind
angenehmer als dieser hier.









Literatur,
Links und Quellen:
Lokalisierung auf google maps:
https://www.google.de/maps/@35.0179581,135.6729377,17.51z - https://www.google.de/maps/@35.0179581,135.6729377,544m/data=!3m1!1e3
John H. Martin, Phyllis G. Martin: Kyoto - 29 Walks in Japan's
Ancient Capital, 376 S., Verlag: Tuttle Pub. 2011, ISBN-10:
4805309180, ISBN-13: 978-4805309186, Karte S. 247.
Bambuswald: https://en.wikipedia.org/wiki/Bamboo_Forest_(Kyoto,_Japan)
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